Crowdfunding ist ein Modebegriff, der nach Schnäppchen und Innovation klingt. Seiten wie Kickstarter und Indiegogo versprechen Innovationen zu einem Bruchteil des späteren Marktpreises. Sie sind als Käufer quasi früher Investor und Käufer zum Sonderpreis. Das kann funktionieren, ist aber nicht ohne Risiko: Die „verkauften“ Produkte sind in der Regel weder produziert noch vollständig getestet. In den meisten Fällen geht es darum, den Unternehmen eine Anschubfinanzierung zukommen zu lassen. Als Belohnung winkt früher Zugriff auf das Produkt und ein günstigerer Preis. Verlockend, aber auch risikobehaftet!
Über eines sollten Sie sich auf jeden Fall klar sein: Crowdfunding, übersetzt „Finanzierung durch die Masse“, ist etwas komplett anderes als ein Kauf bei einem Online-Händler oder ein Einzelhandel. Es gibt viele Kampagnen, die erfolgreich und für die Teilnehmer sehr zufriedenstellend gelaufen sind. Ein Beispiel ist hier sicherlich die Pebble-Smartwatch. So erfolgreich, dass die Marke mittlerweile vom Konkurrenten Fitbit übernommen wurde.
Viele Kampagnen aber laufen ganz anders. Zum Zeitpunkt der Beteiligung der Käufer ist oft nur ein Prototyp vorhanden. Der Kampagnenführer weiß also gerade mal, dass das Produkt funktionieren kann. Nicht aber, wie eine Massenfertigung funktioniert, welche Probleme bei mehr Nutzern auftreten etc. Und so kommt es nicht selten vor, dass das Produkt verspätet, mit anderem (oft geringerem) Leistungsumfang oder sogar gar nicht bei den Käufern ankommt.
Kickstarter wie auch Instagram weisen in ihren AGBs darauf hin. Eine Haftung oder gar Rückabwicklung ist nicht möglich. So reizvoll eine tolles neues Smartphone mit bisher noch nicht gesehenen Features für kleines Geld auch sein mag: Seien Sie sich bewusst, dass Crowdfunding etwas komplett anderes ist als der Kauf eines bereits im Handel befindlichen Produkts!