Das kannst Du gerne bingen – sagt keiner. Das kannst Du googeln hingegen versteht jeder. Google ist das Tempo unter den Suchmaschinen. Jeder kennt Google – und die meisten nutzen den bekannten Suchdienst. Dabei gibt es diverse weitere Suchdienste. Microsoft Bing zum Beispiel. Ecosia. Duckduckgo. Startpage. Qwant. Und andere. Aber welche Suchmaschine ist wann die beste? Das wollte die Stiftung Warentest wissen – und hat diverse getestet. Mit einem erstaunlichen Ergebnis.
Die meisten denken sicher: Die besten Ergebnisse hat Google eingeheimst – und ist Testsieger.
Erstaunlicherweise ist dem aber nicht so. Stiftung Warentest hat zwar fast alle namhaften Suchmaschinen im deutschsprachigen Raum getestet und untersucht. Zehn insgesamt. Doch vorn liegt: Startpage. Kennen viele gar nicht. Das ist ein Suchdienst aus den Niederlanden, die zwar die Google-Technologie nutzt, aber sehr viel diskreter mit Nutzerdaten umgeht.
„Das Portal liefert gute Suchergebnisse, bietet Komfort und ist datenschutzfreundlich“, urteilen die Experten von Stiftung Warentest. Startpage – das haben nur die wenigsten auf dem Zettel. Und deshalb ist es gut, dass wir mal darüber sprechen. Denn man kann gut suchen und finden, ohne sich datentechnisch gleich „nackig“ machen zu müssen – wie bei Google.
Diese Dienste und Kriterien
Angeschaut und getestet hat die Redaktion insgesamt zehn Suchdienste, und zwar: Startpage, Google, Ecosia, Web.de, Qwant, Bing, Yahoo, T-Online.de, DuckduckGo und Metager – und das war dann auch gleich schon die Reihenfolge der Bestenliste. Am besten abgeschnitten hat Startpage mit einer Note von 2,3, Google mit 2,7 bis hin zu Metager mit 4,2. Es gibt also schon erhebliche Unterschiede in der Gesamtbewertung.
Die Tester haben verschiedene Kategorien unter die Lupe genommen. Sehr wichtig natürlich, die Qualität der Suchergebnisse. Dieser Aspekt macht 60% der Gesamtnote aus. Der Nutzungskomfort am PC haben die Tester mit 20% gewichtet. Der Nutzungskomfort auf dem Smartphone ist mit weiteren 20% zu Buche geschlagen. Die Redaktion hat aber auch die Datenschutzerklärung und das Datenverhalten bei der Beurteilung berücksichtigt. Eine Menge Kriterien also, die der einzelne Benutzer so gar nicht wahrnimmt.
Praktisch: Direktantworten – bieten aber nur wenige
Zum einen: Google ist eine sehr gute Suchmaschine. Der Benutzer erhält schnell Antworten auf seine Fragen, mit relevanten Ergebnissen. Oft erscheinen die Antworten sogar direkt im Suchfenster, der Nutzer muss also gar keine Seite aufrufen. Etwa, wenn Rechenaufgaben eingegeben werden, oder bei Stichwörtern, Namen oder Daten, die aus Wikipedia oder anderer Quelle kommen können.
Wenn ich also die Wurzel aus 2 ziehen will, mich der aktuelle Aktienkurs von VW interessiert oder das Geburtsdatum von „Jörg Schieb“ wissen möchte: Google gibt sofort Antwort. Andere Suchmaschinen bieten Service nicht. Auch ist der Komfort bei Google und Bing sehr hoch. Viele Einstellmöglichkeiten. Toller Service, wenn man nach Bildern oder Videos oder Nachrichten sucht. Das können andere Suchmaschinen wie Ecosia oder Metager gar nicht bieten – oder nur deutlich schlechter.
Warum dann überhaupt andere Suchmaschinen nutzen?
Weil Google nicht gerade diskret ist. Die Tester haben schwere Bedenken bei der Datenschutzerklärung zum Beispiel. Außerdem werden viele Daten gesammelt, das Ganze ist nicht transparent genug. Die Alternative startpage bietet eine hervorragende Datenschutzerklärung und ist datensparsam – greift im Hintergrund aber auch auf Google zurück.
Der Nutzer bekommt also dieselbe Qualität bei den Suchergebnissen. Das ist ein Pluspunkt. Übrigens suchen auch Web.de und T-Online mit Google – sie zahlen dafür. Duckduckgo, Ecosia, Qwant und Yahoo wiederum setzen auf die Suchmaschine von Microsoft: Bing. Am Ende sind es nur zwei große Suchdienste, die von Microsoft und Google, die von allen anderen genutzt werden – nur anders verpackt und mit unterschiedlichen Extras versehen. Und mit einem unterschiedlichen Umgang mit Datenschutz.
DuckDuckGo kommt nicht gut weg
Überrascht hat mich das Testurteil zu Duckduckgo. Viele verwenden diesen Suchdienst – der mit Bing im Hintergrund arbeitet -, weil hier Datenschutz und Privatsphäre großgeschrieben werden. Doch die Tester bemängeln nicht nur Komfort und Qualität der Suchergebnisse, sondern auch, dass die Datenschutzerklärung nicht in Deutsch vorhanden ist, was unzulässig sein. Startpage hingegen ist gerade hier vorbildlich. Eine interessante Alternative zu Google direkt.