Ein kurzer, aber heftiger Briefwechsel zwischen einer Werbeagentur und einer Popband hat im Web 2.0 für großen Wirbel gesorgt. Alle waren und sind in heller Aufregung…
Zum Hintergrund: Die Werbeagentur Jung von Matt, die auch für die BILD-Zeitung arbeitet, hat der populären Band „Wir sind Helden!“ eine Anfrage geschickt. Eine Anfrage, ob die Band wohl für die BILD werben möchte. Man kennt sie ja, diese Kampagne, bei der sich Prominente pseudokritisch zur großen deutschen Boulevardzeitung auslassen.
Aber nicht mit „Wir sind Helden!“ Frontfrau Judith Holofernes hat ein gepfeffertes Antwortschreiben an die Agentur formuliert. Sie hat die durchaus klare, wenn auch nicht gerade freundlich formulierte Antwort allerdings nicht diskret per Post verschickt, sondern öffentlichkeitswirksam auf der Homepage der Band veröffentlicht.
Ein Streit mit Bild! Ein gefundenes Fressen für die Blogger dieser Welt, die fleißig darauf verwiesen haben, allen voran die Frontblogger von bildblog.de. Der Server von „Wir sind Helden!“ ist darauf hin, angeblich, fast in die Knie gegangen.
Ein Antwortschreiben auf das Antwortschreiben, angeblich von der Agentur, aber in Wahrheit wohl ein Fake, eine Persiflage, ist dann auf der Homepage von jetzt.de erschienen, der Jugendecke der Süddeutschen Zeitung. Was ist echt und was nicht, was darf man und was nicht? Mit solchen Fragen beschäftigt sich seitdem die deutsche Web-2.0-Szene – und zu Guttenberg ist als Topthema verdrängt.
Eins hat Jung von Matt erreicht: Die Kundschaft ist im Gespräch. Kostenlos. Und „Wir sind Helden!“ hat sich diese Chance auch nicht entgehen lassen. Dabei ist die Geschichte selbst völlig belanglos. Aber offensichtlich steht auch die Blogosphäre auf Boulevard…