900 Millionen Mitglieder hat Facebook bereits. Tendenz: Steigend. Lange wird es nicht mehr dauern, bis Facebook die Marke von einer Milliarde Mitglieder geknackt hat. Kurz: Es ist rappelvoll bei Facebook. Der Begriff „Freund“ hat seine bisherige Bedeutung verloren: Jeder, mit dem man irgendwie lose via Facebook verbandelt ist, gilt schon als Freund.
Hinzu kommen die zahlreichen anderen Netzwerke, in denen sich heute viele tummeln: Google+, Twitter, LinkedIn und Co. Von Exklusivität keine Spur. Genau das will EveryMe ändern. Ein neuer Onlinedienst, der sich als Meta-Netzwerk versteht – oder auch als soziales Adressbuch. Denn EveryMe analysiert die eigenen Kontakte aus Netzwerken wie Facebook, LinkedIn oder Twitter, untersucht aber auch die Kontakte im Adressbuch, gleicht all die Daten ab – und ermittelt, mit wem man wirklich gut befreundet ist.
Ein komplexer Algorithmus überprüft, wie oft man mit einzelnen Personen in Kontakt steht. Je öfter, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass es ein naher Freund oder wichtiger Bekannter ist. So soll auf „magische Weise“ (Erläuterung auf der Webseite) ein exklusives Adressbuch entstehen, mit Kontakten, die einem wirklich wichtig sind.
EveryMe gibt es als App für iPhone und Android und will den Kreis der Freunde deutlich enger ziehen. Alles, was man auf EveryMe schreibt, geht nur an diese super-engen Freunde, wird nie öffentlich gemacht. Während Facebook, Google+ und Co. auf Quantität setzen, will EveryMe die Qualität in den Vordergrund stellen – wohl eine ganz normale Reaktion auf diese neue Form von Öffentlichkeit, die soziale Netzwerke nun mal mit sich bringen. So sehr wir alle Gesellschaft mögen (jedenfalls die meisten): Manchmal will man sich auch zurückziehen und sich wirklich nur mit den engsten Freunden befassen. Genau darauf setzt EveryMe.
Das kostenlose Netzwerk EveryMe betont auch, wie wichtig Privatsphäre sei, dass alle Daten sicher sind und nichts nach außen dringt. Im Augenblick sieht es auch danach aus. Die Frage ist natürlich: Wann und wie will EveryMe Geld verdienen? Irgendwann wird entweder der Service etwas kostet, oder es wird doch Werbung präsentiert und die gesammelten Daten weren dafür verwendet. Bis dahin kann man sich EveryMe aber natürlich einfach mal anschauen.