Laut Medienberichten plant der Facebook-Konzern überraschend einen neuen Namen für das Mutterunternehmen: Das Netzwerk soll weiterhin „Facebook“ heißen, der Konzern aber einen neuen Namen bekommen. Beobachter sagen: Damit will Mark Zuckerbergs Unternehmen von Kritik ablenken.
Facebook ist eine der wertvollsten Marken der Welt: Mehr als die Hälfte der Menschheit nutzt entweder das gleichnamige Soziale Netzwerk, die Foto-App Instagram oder den Nachrichtendienst WhatsApp – nicht wenige sogar mehrere dieser Dienste gleichzeitig.
Doch in letzter Zeit hat die Marke enorm gelitten: Spätestens, seitdem eine ehemalige Mitarbeiterin als Whistleblowerin dem US-Senat interne Dokumente vorgelegt, die eindeutig belegen, dass Facebooks Management um die schädliche Wirkung von Facebook und Instagram weiß, aber nichts unternimmt, wächst die Kritik am Unternehmen.
Whistleblowerin Frances Haugen wirft Facebooks Management vor, die schädliche Wirkung von Facebook und Instagram zu kennen und nichts dagegen zu unternehmen.
Möglicherweise neue Namensnennung für nächste Woche geplant
Wie das gewöhnlich bestens informierte Tech-Portal „The Verge“ aus den USA berichtet, will Mark Zuckerberg auf der in der nächsten Woche stattfindenden Konferenz „Facebook Connect 2021“ einen Namenswechsel verkünden. Mehr als das: Zuckerberg plane einen Richtungswechsel.
Es soll eine Konzernmutter geben, zu der dann Dienste wie Facebook, Instagram und WhatsApp gehöre – aber eben auch ganz neue Projekte wie das jüngst angekündigte „Metaverse“. Eine komplett neue virtuelle Welt, die echte, erweiterte und virtuelle Welten aus den Bereichen Games, Unterhaltung, Kommunikation, Konsum und Business vereinen soll.
Neustrukturierung: Mehr Raum für neue Projekte
Angesichts des Wachstums von Facebook kein ungewöhnlicher Schritt: Auch Google hat sich im Jahr 2015 unter dem Dach einer Holding namens „Alphabet“ neu organisiert, um nicht länger nur als Anbieter von Suchmaschinen und Cloud-Diensten wahrgenommen zu werden. Alphabet entwickelt auch an selbstfahrenden Autos oder Gesundheitslösungen.
Facebook hat ähnlich große Pläne und könnte mit Hilfe eines neuen Namens versuchen, das angekratzte Image von Facebook abzuschütteln – zumindest bei neuen Projekten, wie das Metaverse eins ist. Gerade erst hat Facebook angekündigt, 10.000 Arbeitsplätze in Europa schaffen zu wollen, um das Metaverse zu entwickeln und zu betreiben.
Bislang gibt es für die Berichte von „The Verge“ keine offizielle Bestätigung. „Wir kommentieren das nicht“, sagte ein Facebook-Sprecher der Deutschen Presse-Agentur. Nach einem Dementi klingt das nicht.