Wie erwartet hat Apple auf seinem traditionellen September-Event neue iPhones, Smartwatch-Modelle, Kopfhörer und Software vorgestellt. Die meisten Gerüchte im Vorfeld haben sich bestätigt – etwa ein iPhone, das im Notfall sogar per Satellit kommuniziert.
Es ist das wichtigste Event von Apple für dieses Jahr: Ein paar Tage früher als sonst im September hat Apple in seiner Unternehmenszentrale gewohnt routiniert und in punkto Bildführung perfektionistisch ein neues Produkt nach dem anderen vorgestellt. Im Prinzip kein Event, sondern eine aufgezeichnete Dauer-Werbesendung – moderiert von Apple-Chef Tim Cook.
Großes Interesse an dem Event
Trotzdem haben Millionen Menschen zugeschaut. Allein bei Youtube live über 2,3 Mio. Menschen. Viele haben aber auch über Apple TV, diverse Blogs oder Youtube-Kanäle von Tech-Magazinen zugeschaut – und im Netz wurden die Neuheiten eifrig kommentiert.
Wie erwartet, hat Apple neue iPhones vorgestellt, aber auch verbesserte AirPods (Kopfhörer) sowie weiter entwickelte Smartwatches.
Ziemlich genau 15 Jahre nach dem ersten iPhone – damals noch präsentiert von Steve Jobs – hat Apple diesmal das iPhone 14 präsentiert. Optisch keine Revolution, die Ähnlichkeiten zu den aktuellen Modellen sind größer als die Unterschiede. Apropos größer: Ein neues „Plus“-Modell bietet ein Display mit 6,7 Zoll Diagonale – und größerem Akku und damit verbunden längerer Laufzeit.
Fotos mit 48 Megapixel
Drei Aspekte der neuen Modelle sind herausragend: Zum einen die Hauptkamera, die jetzt Fotoaufnahmen mit bis zu 48 Megapixel ermöglicht. Profi-Niveau – aber auch verbunden mit deutlich höheren Speicherbedarf. Die Innenkamera verfügt jetzt über einen Autofokus.
Weitere Neuerung: Im Notfall kann das iPhone 14 über Satellit auch in abgelegenen Gegenden (oder in Funklöchern) einen Notruf über Satellit absetzen. Kein Sprachanruf, aber Textnachrichten – inklusive aktuellem Standort. Das soll in Notsituationen für Hilfe sorgen – aber erst mal nur in den USA.
Dritte Neuerung: Apple hat dem iPhone 14 ein Always-on-Display spendiert (wie zuvor bei der Watch). Das ermöglicht ein Ablesen des Displays, etwa Uhrzeit oder Nachrichten, ohne dass ein User das Handy in die Hand nehmen und/oder entsperren müsste.
In den USA ohne SIM
Interessant auch, dass das iPhone 14 in den USA komplett auf eine traditionelle SIM-Karte verzichtet. Hier wird komplett auf eSims gesetzt. Die gibt es in Europa auch schon, aber nur sehr spärlich. Dabei sind eSims praktischer – und auch umweltschonender, weil keine Plastikkarten verschickt und am Ende entsorgt werden müssen.
In den USA fangen die iPhone-14-Modelle preislich bei 800 Dollar an, in Deutschland bei 1.000 EUR. Mit üppiger Speicherausstattung können es leicht etliche hundert EUR mehr werden.
Nachhaltigkeit ist Apple eine Erwähnung wert
Was uns aufgefallen ist: Bei vielen Produkten wurde bei der Präsentation erwähnt, dass sie teilweise oder zu ganzen Teilen aus recyceltem Material bestehen. Beispielsweise die Magneten der neuen AirPods. Auch würde auf unnötige Plastikverpackung verzichtet. Außerdem könnten die Kunden jederzeit ihre Altgeräte zurückgeben, in den Apple Stores oder auch per Post.
Das ist löblich, ebenso das angestrebte Ziel, bis 2030 komplett klimaneutral zu sein. Dennoch sind im Jahresryhthmus vorgestellte neue Modelle in praktisch allen wichtigen Kategorien ein deutlicher Anreiz, mehr zu kaufen und noch funktionierende Geräte schneller zu ersetzen. Im Interesse von Apple, keine Frage – aber nicht im Interesse von Umwelt und Nachhaltigkeit.
Mehr Nachhaltigkeit wäre ein cooles Feature
Niemand kann von einem Hersteller einen Alleingang erwarten, auf wirtschaftliches Wachstum zu verzichten. Aber ein paar gute Ideen und Konzepte, wie wirklich nachhaltiger Konsum von Hightech-Geräten möglich wäre, das wäre von einem ansonsten doch innovativen Unternehmen wie Apple doch wünschenswert gewesen.
Denn solche Innovationen, die Nachhaltigkeit mit Komfort und Chic kombinieren wären heutzutage vermutlich nicht nur ein echtes Kaufargument für viele Menschen, sondern vor allem sinnvoll und nützlich – für die Umwelt und damit für uns alle.