Microsoft Office 2010 gibt’s jetzt auch im Web: Die WebApps kommen

von | 15.06.2010 | Tipps

Word, Excel, Powerpoint, Outlook und Co. kennt fast jeder PC-Benutzer. Alle paar Jahre bringt Microsoft eine neue, überarbeitete Version seiner Büro-Software heraus. Diese Woche ist Office 2010 auf den Markt gekommen. Eine Besonderheit: Die Software kann auch gratis genutzt werden – im Web, als so genannte WebApp.

Alles, was man braucht, um die Online-Anwendungen zu nutzen und mit dem Browser zu steuern, ist ein PC mit Internetzugang sowie eine Registrierung auf der Microsoft-Seite. Die Registrierung auf live.com ist gratis. Als kleines Willkommensgeschenk gibt es 25 GByte Online-Speicherplatz für Dokumente.

Word, Excel, Powerpoint und OneNote stehen danach tatsächlich online zur Verfügung, direkt im Browser. Man kann vorhandene Office-Dokumente laden, neue Dokumente erstellen, sie bearbeiten, online speichern, ausdrucken und vieles andere mehr. Microsoft verspricht sich durch die Office WebApps mehr Aufmerksamkeit.

Welche Vorteile bringt es, online zu arbeiten?

Es hat durchaus einige Vorteile, mit Onlineanwendungen zu arbeiten. Man muss keine Software installieren, kann die Office-Programme auf jedem Rechner mit Internetzugang nutzen und dort bequem die eigenen Dokumente bearbeiten. Es sind weder CDs, noch USB-Sticks erforderlich, um Daten auf andere Rechner zu übertragen. Stattdessen kann man immer und von überall auf seine Dokumente zugreifen.

Außerdem ist es möglich, Dokumente im Team zu erstellen und zu bearbeiten. Jedes Dokument kann entweder privat sein, dann kann man es nur selbst sehen und bearbeiten. Oder man kann ein Dokument öffentlich machen, dann kann es jeder sehen. Weitere Möglichkeit: Ein Dokument wird nur gezielt für bestimmte Benutzer freigegeben. In diesem Fall ist es möglich, dass mehrere Personen gleichzeitig(!) an einem Dokument arbeiten, etwa in einer Arbeitsgruppe. Vorteil: Man muss keine Dokumente mehr per E-Mail hin und her schicken, sondern kann direkt online arbeiten.
WebApps sind abgespeckte Versionen der Vollprogramme

Die WebApps, die Onlineversionen der Programme sind abgespeckte Versionen der Vollprogramme. Längst nicht alle Funktionen, die in den Kaufprogrammen zur Verfügung stehen, lassen sich in den Onlinevarianten nutzen. Vor allem anspruchsvollere Funktionen fehlen in den WebApps.

Doch der Leistungsumfang der Gratisversionen im Web ist trotzdem beeindruckend. Für viele Aufgaben reichen die neuen WebApps völlig aus, etwa um einen Brief zu schreiben (und zu drucken), nicht jedoch, um einen Serienbrief zu Papier zu bringen, das ist der Vollversion vorbehalten.

In punkto Tempo sind die WebApps gewöhnungsbedürftig: Das Laden großer Dokumente, das Verschieben von Fotos, das Aufklappen von Menüleisten ist mitunter recht zeitaufwändig. Auch das exakte Platzieren von Objekten innerhalb eines Dokuments ist in der Vollversion einfacher als in der WebApp.




Jederzeit und von überall auf seine Dokumente zugreifen zu können, ohne Office 2010 kaufen oder installieren zu müssen, ist zweifellos praktisch. Wer die Software intensiv nutzt, wird jedoch früher oder später eine Vollversionen einsetzen wollen. Trotzdem sind die WebApps mehr als ein „Vorgeschmack“ oder „Teaser“ auf die Vollprogramme. Auch das Vollprogramm unterstützt die Web-Anwendungen, bieten eine Verzahnung von Offline- und Onlineprogrammen an.

Kampfansage an Google

Dass Microsoft Office 2010 ins Web bringt, ist auch eine Kampfansage an Google. Der Suchmaschinenriese bietet schon seit längeren Google Texte und Tabellen an, das ganz ähnlich funktioniert. Anders als Office 2010 WebApps gibt es Google Text und Tabellen aber ausschließlich online, hier wird keine Offlineversion angeboten.

Es gibt noch andere Textprogramme und Kalkulationsprogramme. Aufgrund des Funktionsumfangs sind die von Microsoft und Google eigentlich am ehesten miteinander vergleichbar.

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