Es vergeht kaum eine Präsentation vor größerem Publikum, auf der Microsoft nicht seinen Surface genannten Computer der nächsten Generation herzeigt. Durchaus zu Recht, denn das Konzept ist innovativ und durchaus interessant. Gesehen habe ich den Surface nun schon mehrmals, vor allem in den USA. Doch auf der Cebit konnte ich zum ersten Mal selbst ein bisschen damit rumspielen, oder besser: Erfahrungen damit sammeln. 😉 Um es gleich vorweg zu nehmen: Der Surface macht Spaß.
Aber was ist der Surface überhaupt? Auf den ersten Blick eine Art Couchtisch mit Glasplatte, in dem ein Computer eingebaut und ein berührungsempfindliches Display eingelassen ist. Wobei man das nicht mit einem Touchscreen verwechseln darf: Der Surface reagiert nicht eigentlich auf konkreten Druck, sondern auf Gesten. Es gibt Bewegungssensoren im Gerät, die jeden Fingertipp registrieren und verarbeiten. Deshalb können auch mehrere Finger gleichzeitig auf dem Surface herumtippen.
Man kann mit dem Finger oder mit Gegenständen darauf malen oder schreiben, Fotos verschieben oder vergrößern oder Menüs mit dem Finger antippen. Das klappt recht gut, wenn auch nicht immer. Man kapiert aber immerhin sofort, wie das alles gedacht ist: Virtuelle Gegenstände auf dem Tisch verschieben, Fotos vergrößern, Filme starten oder Menüs antippen – alles schick. Für den Privatbedarf ist der Surface allerdings nicht gedacht: Rund 10.000 Dollar soll das Gerät erst mal kosten. Die ersten Surface-Tische sollen in den nächsten Wochen ausgeliefert werden. Zu sehen sein werden sie in Hotel Lounges der Starwood-Kette oder in Hightech-Verkaufsräume, erstmal bei T-Mobile USA. Hier soll der Surface quasi verkaufsunterstützend funktionieren: Kunde und Verkäufer sitzen sich gegenüber, können Fakten und Daten abrufen oder gemeinsam eine Bestellung durchgehen.
Das Faszinierende am Surface ist, wie einfach das Gerät zu bedienen ist. Intuitiv ist genau das richtige Wort: Man weiß einfach, wie man vorgehen muss. Schick ist auch, dass sich durchaus mehrere Menschen nebeneinander an den Tisch setzen und den Surface gleichzeitig benutzen können. Außerdem erkennt der Tisch auch Handys, Fotoapparate oder mit RFID-Chips ausgestattete Waren, die man auf den Tisch stellt. Per Funk werden dann zum Beispiel Fotos aus der Kamera geholt – oder ins Handy geschoben.
Kurz: Jede Menge interessante, innovative Ansätze, wie man einen Computer bedienen und benutzen kann. Ich bin gespannt, was daraus wird – und was davon irgendwann im regulären PC landet.