Neues Portal für Kinder: fragfinn.de

FragfinnEs ist ja durchaus lobenswert, wenn nicht immer nur mehr Medienkompetenz gefordert wird, sondern zur Abwechslung auch mal etwas dafür getan wird. Darum finde ich es grundsätzlich gut, wenn Portale wie fragfinn.de an den Start gehen. fragfinn.de ist für Kinder zwischen 6 und 12 Jahren gemacht und soll sie vor unangemessenen Inhalten aus dem Internet schützen. Ein geschlossenes System. Aber mit einigen Mängeln.

fragfinn.de spuckt nur die Adressen von Webseiten aus, die auf einer „Whiteliste“ stehen. Und die ist noch recht dünn. Besonders bedenklich ist aber, dass es die kostenlose „Toolbar“ für die Kleinen nur für den Internet Explorer gibt. Und die ebenfalls kostenlose Filter-Software, die quasi auf Betriebssystemebene unpassende Inhalte filtern soll, wird nur für Windows angeboten. Ich gebe zu: Damit deckt man natürlich den Großteil des Marktes ab. Aber ein Angebot, das mit 1,5 Millionen Euro jährlich aus dem Bundesetat gefördert wird, sollte doch etwas mehr zu bieten habem

Auch finde ich es unpassend, ausgerechnet am ersten Tag des Portals die Kinder zu den „Kuppelkuckern“ zu schicken. Eine durchaus nett gemacht Seite des Bundestages – aber sicher nichts, wonach sich Kinder die Hände reiben.  Der Grund für die Empfehlung ist klar: Die Bundeskanzlerin eröffnet das Portal – da will man sich natürlich bedanken. Doch sowas macht nur intern einen guten Eindruck und ist nicht in Richtung Produkt gedacht und schon gar nicht im Interesse der Kinder, die das Portal besuchen.

Ich kann mich nur wiederholen: fragfinn.de ist grundsätzlich eine gute Sache. Aber bedenkt man, mit wieviel Geld das Portal gefördert wird, fragt man sich, was mit all der Kohle angestellt wurde. Denn Linklisten oder Suchmaschinen, die nur auf kindgerechte Inhalte verweisen, gibt es schon sehr lange (Beispiel: www.blinde-kuh.de),  und das schon seit Jahren – und ohne Förderung.

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