Singen gehört in Kindergärten ebenso zum Alltagsprogramm wie Basteln oder Spielen. Erzieher greifen dabei gerne selber zu Gitarre oder begleiten den Gesang der Kinder mit dem Klavier. Doch Notenblätter zu kopieren, ist nicht in jedem Fall erlaubt. Denn nicht nur die Musik und die Musiktexte unterliegen
dem Urheberrecht, sondern auch die Noten.
Für Kindergärten und deren Träger eine schwierige Situation: Sie müssten Lizenzkosten an die zuständige Verwertungsgesellschaft zahlen. Seit neuestem können sie sich aber auch im Internet versorgen. Die Webseite www.kinder-wollen-singen.de sammelt Kinderlieder, die gemeinfrei sind, sie sind frei von einschränkenden Urheberrechten.
Der Schwerpunkt der Website liegt auf den Notenblättern: Zu jedem Song – mittlerweile schon fast 160 – gibt es die Noten als PDF- oder LilyPond-Datei, ein Programm zum Setzen von Noten. Die Noten dürfen kostenlos genutzt werden, etwa für gemeinsame Singstunden.
Initiator der Internetseite ist Sebastian Nerz, Bundesvorsitzender der Piratenpartei Deutschland. Auch wenn das Projekt inhaltlich zum Programm der Partei passen würde, beteuert Nerz, die Seite als Privatperson und losgelöst von seinem politischen Amt zu betreiben. Aber auch Außenstehende sind aufgerufen, etwas zur Seite beizutragen: Nach einer Registrierung können Anwender Lieder hochladen. Allerdings müssen sie nachweisen, dass von der Verwertungsgesellschaft Musikedition eine Freigabe erteilt wurde. Ist das nicht der Fall, übernehmen die Seitenbetreiber die entsprechenden Recherchen.
Auf diese Wese soll nach und nach eine Sammlung von Kinderliedern aufgebaut werden, deren Noten frei und ohne weitere Kosten genutzt werden dürfen.