Vier Schlachtfelder kannte das Militär bisher: Land, Meer, Luft und Weltall. Jetzt ist ganz offiziell ein fünftes Schlachtfeld dazu gekommen, und zwar der so genannte Cyberspace. Das Internet.
Die Gründe dafür liegen auf der Hand: Es gibt immer häufiger Angriffe auf systemrelevante Computersysteme von Militär, öffentlichen Einrichtungen und Regierungen. Manche Angriffe sind generalstaatsmäßig geplant und professionell vorbereitet, wie das Beispiel des bedrohlichen Stuxnet-Wurm zeigt, der offenbar programmiert wurde, um gezielt Atomanlagen im Iran zu attackieren.
Die USA verstehen in diesem Punkt ab sofort keinen Spaß mehr und stellen unmissverständlich klar: Sollte ein Hackerangriff wichtige Infrastrukturen des Landes lahm legen, kann die US-Armee einen Vergeltungsschlag starten, wohlgemerkt mit konventionellen Waffen, nicht etwa im Cyberspace. Eine klare Kampfansage.
Cyberwar ist heute mehr als eine vage Fiktion. Cyberwar scheint Realität geworden zu sein. Auch die NATO hat erklärt, das Internet vor Angriffen schützen zu wollen. Militärs und Geheimdienste wollen die Sicherung des Internets übernehmen.
Zumindest die Sicherheitsindustrie dürfte sich freuen, denn jetzt wird ordentlich investiert: in Hardware, in Software, in Experten, die rund um die Uhr alles überwachen und kontrollieren können. Ein tolles Geschäft.