So misst Du das Datentempo Deines Internetanschlusses

von | 01.12.2022 | Internet

Wie schnell ist eigentlich die eigene Datenleitung? Die meisten wissen das gar nicht genau – bezahlen aber jeden Monat artig ihre Gebühren. Das solltet Ihr ändern: Checkt das Datentempo – und kürzt die Gebühren, wenn das Tempo nicht stimmt.

Hand aufs Herz: Wann habt Ihr das letzte Mal ermittelt, wie schnell die Datenleitung eigentlich ist?

Dabei ist das wichtig. Denn laut aktuellen Studien wissen wir: Die Deutschen „verplempern“ jedes Jahr rund 35 Arbeitsstunden am Arbeitsplatz mit Warten aufs Internet. Denn nicht nur private Datenleitungen sind oft viel zu langsam, sondern auch die Datenleitungen am Arbeitsplatz.

Wichtig: Idealerweise per LAN-Kabel messen

Wichtig: Idealerweise per LAN-Kabel messen

Das eigene Datentempo ermitteln

Jeder Tarif hat Angaben zum maximalen Datentempo – meistens mit „bis zu“ angegeben, um deutlich zu machen, dass es sich um ein abstraktes Maximum handelt. Kunden sollen denken: Es könnte auch weniger sein.

Doch seit 1. Dezember 2021 haben Kunden ein Recht darauf, dieses versprochene Datentempo auch weitgehend zu bekommen. Kommt deutlich weniger aus der Datendose, können Kunden seit Dezember 2021 die Kosten kürzen. Und zwar um so mehr, je größer die Diskrepanz zwischen versprochenen und tatsächlichem Datentempo ist.

Wer wissen will, wie schnell die eigene Datenleitung ist, kann Online-Dienste von Providern nutzen, ob Telekom, Vodafone, Kabelanbieter etc. Doch besser sind unabhängige Dienste wie Speedtest. Denn die bevorzugen und benachteiligen keinen Anbieter – sie sprechen sozusagen Klartext.

Netzanschluss messen: Vorbereitungen

Wie funktioniert so ein Test? Ihr müsst bitte alle „Verbraucher“ abschalten, also andere Rechner, Notebooks, Smart-TVs, Playstations etc. Alles, was mit dem Internet verbunden sein könnte, sollte abgestöpselt werden. Den PC/Notebook zum Testen idealerweise mit LAN an den Router verbinden, sofern das möglich ist. Wenn es WLAN sein muss, dann bitte für eine optimale Verbindung sorgen.

Ich empfehle dringend, die offizielle App der Bundesnetzagentur zu verwenden. Breitbandmessung genannt. Die Messung des Datentempos kann wahlweise im Browser oder mit einer App erfolgen. Es gibt eine App für Windows, MacOS, Linux, sowie iOS und Android. Also eine optimale Versorgung.

Ich empfehle deshalb die Verwendung einer App, weil sich damit ungestört und optimal das Datentempo ermitteln lässt. Wer mit dem Browser das Datentempo misst, ermittelt nicht den perfekten Wert, da Browser unterschiedlich gut arbeiten und Bandbreite „fressen“.

Breitbandmessung

Breitbandmessung: Mit App oder im Web-Browser das Datentempo ermitteln

Breitbandmessung: Datentempo messen

Also: App installieren – und damit die Bandbreite messen.

Die App (oder die Browser-Messung) präsentiert drei Werte: Laufzeit (Latenz), Download und Upload.

Der erste Wert gibt an, wie schnell Datenpakete von A nach B flitzen. Im Prinzip ist das ein Wert, der die Reaktionsgeschwindigkeit angibt. Für Menschen, die gerne Games daddeln, ist das wichtig (einen möglichst geringen Wert zu haben). Für die meisten Menschen ist der Wert nicht so relevant.

Am wichtigsten ist der Download-Wert. Er gibt an, wie viele Daten (in MBit/Sekunde) übertragen werden können. Also, wie schnell Dateien geladen oder Streaming geladen werden kann. Der dritte Wert definiert (und ist fast immer deutlich kleiner), wie schnell Daten vom Geräte zu Hause ins Netz geschickt werden. Etwa, wenn wir eine Eingabe machen oder eine Datei hochladen. Wer häufig hoch aufgelöste Fotos oder sogar Videos hochladen muss, ist auf einen hohen Upload-Wert angewiesen.

Breitbandmessung: Datentempo messen

Über den Funktionsumfang der Breitbandmessung gäbe es viel zu sagen. Wichtig: Ihr könnt hier Messreihen durchführen. Also zu verschiedenen Uhrzeiten an verschiedenen Tagen werden Messungen durchgeführt – und protokolliert. Die App ist dabei behilflich, die besten Zeiten dafür zu finden.

Wichtig: Die Messprotokolle der Breitbandmessung-App sind ein offizielles Dokument. Damit können Kunden sich an ihre Provider wenden und nachweisen, dass das versprochene Datentempo nicht ankommt (sofern das so sein sollte). Ideal geeignet, um eine Sonderkündigung auf den Weg zu bringen – oder um eine Minderung anzufordern, sofern das versprochene Datentempo nicht eingehalten wird.

Die Verbraucherzentrale NRW erklärt auf ihrer Webseite sehr detailliert, wie Ihr vorgehen müsst, um rechtskonform zu operieren. Inklusive vorbereiteter Schreiben, die Ihr verwenden könnt. Toller Service!