Amazon ist längst mehr als „nur“ der größte Onlineshop der Welt: Kaum ein Unternehmen weiß derart viel über uns wie Amazon. Der Konzern sammelt jede Menge Daten und Informationen – ist aber selbst nicht sonderlich auskunftsfreudig.
Streaming ist das neue Fernsehen. Netflix und Co. bieten wirklich eine Menge Vorteile: Dank der Streamingdienste ist immer Primetime. Weil immer genau das läuft, was wir sehen wollen. Worüber sich aber nur die wenigsten Gedanken machen: Dabei fallen eine Menge Daten an. Netflix und Co. können lückenlose Profile anfertigen – und machen das offensichtlich auch. Die anfallenden Daten lassen sogar Rückschlüsse auf die Psyche und Stimmung zu.
Was wissen eigentlich Onlinedienste wie Google, Facebook oder auch Amazon über uns? Diese Frage stellen sich viele uns immer wieder. Aus gutem Grund, denn die Onlinedienste scheinen nie zufrieden. Sie bohren immer wieder nach neuen Datenquellen – um psychologische Profile über uns zu erstellen. Egal, ob wir etwas bei Amazon suchen, einen Musiktitel starten, Netflix schauen, ein Foto hochladen…
Wer online einkauft, informiert sich häufig vorher in den Reviews (Käiuferbeurteilungen), welche Erfahrungen andere Kunden gemacht haben. Bei Amazon sind auffallend viele Bewertungen extrem positiv – fünf Sterne. Wie britische Verbraucherschützer herausgefunden haben, sind 87% aller Bewertungen auf Amazon „auffällig“.
Amazons „smarte“ Lautsprecher der Echo-Reihe sind ausgesprochen beliebt. Die Geräte speicher Anfragen, Anweisungen und Gesprächsfetzen auf Servern – und dort werden sie mitunter von Amazon-Angestellten abgehört. Außerdem besteht das Risiko, dass sich Geheimdienste bedienen. Ein Zustandsbericht.
Folgende Situation könnte uns in Zukunft öfter blühen. Es klingelt. Ein Paketbote. Merkwürdig, ich habe doch nichts bestellt!? Doch der Bote hält ein Paket von Amazon in den Händen. Nicht für den Nachbarn, auch kein Versehen, sondern tatsächlich für mich. OK. Angenommen. Aufgemacht. Darin: Diverse Warenproben. Duschgel. Spülmittel. Socken zum Joggen. Tierfutter für die Katze…
Daten sind ein riesiges Geschäft. Das wissen wir längst – und liefern trotzdem bedenkenlos Daten bei den großen Konzernen ab, die damit Unsummen verdienen. Ein schönes Beispiel dafür ist Amazon: Der Konzern vergoldet die ungefragt erhobenen Daten ab wie kaum ein zweiter.
Amazon wäre nicht Amazon, wenn der Konzern sich nicht ständig neue Dinge ausdenken würde. Stillstand oder Trägheit kann man dem Konzern nun wirklich nicht vorwerfen. Neuester Trick: Kunden bekommen Pakete mit Warenproben zugeschickt – unverlangt, unverbindlich und kostenlos. Eine völlig neue Werbemaßnahme.