Werbeblocker Adblock Plus in der Kritik: Fragen und Antworten

Werbeblocker Adblock Plus in der Kritik: Fragen und Antworten

Bunte Werbebanner, die teilweise sogar Krach machen, zappelnde Reklametafeln und aufdringliche Werbeflächen, die sich über die Webinhalte schieben… Wer durchs Web surft, kann einiges erleben. So manche Onlinewerbung ist aufdringlich. Zu aufdringlich, finden manche und benutzen sogenannte Werbeblocker. Doch jetzt ist einer der populärsten Werbeblocker Adblock Plus in die Kritik geraten: Die Anbieter der kleinen Software machen angeblich gemeinsame Sache mit den Werbetreibenden, sagen Kritiker.

  • Was ist AdBlock Plus eigentlich genau und wie kann man es nutzen?

Adblock Plus ist eine kleine Software, die jeder kostenlos aus dem Netz laden kann. Das Miniprogramm wird als Erweiterung (Plugin) in gängige Browser wie Firefox, Chrome oder Opera installiert und läuft dann automatisch im Hintergrund, wenn man im Web surft. Der Werbeblocker lässt sich jederzeit durch Mausklick ein- oder ausschalten. Wenn der Blocker eingeschaltet ist, verschwinden nahezu alle Anzeigen und Werbeflächen wie von Zauberhand. Adblock Plus ist der populärste Werbeblocker: Über 200 Millionen Mal geladen und häufig im Einsatz.

  • Wie macht die Software das, wie kann man Werbung von wichtigen Grafiken oder Texten unterscheiden?

Dazu wird eine spezielle Liste geführt, „Blacklist“ genannt. Sie enthält Adressen von Servern, die Werbung ausliefern, egal ob Werbegrafiken oder Werbetexte. Adblock überprüft beim Ansteuern einer Webseite, aus welchen Quellen Inhalte geladen werden. Alles, was auf der Sperrliste steht, wird konsequent geblockt. Auf diese Weise verschwinden dann alle Werbeinhalte. Die Sperrliste wird regelmäßig auf den neuesten Stand gebracht. Immerhin kann der User jederzeit wählen, ob Adblock aktiv sein soll oder nicht.

  • Klingt doch nützlich für die Internetbenutzer. Wieso gibt es nun Kritik an Adblock Plus, was wird den Anbietern, übrigens eine deutsche Firma aus Köln, konkret vorgeworfen?

Der Blogger Sascha Pallenberg wirft den Machern von Adblock Plus „mafiöse Strukturen“ vor. Konkret: Adblock Plus lasse nun doch Werbung durch, aber nur ausgewählte Werbung, die nicht als aufdringlich gilt. Welche Werbung nicht aufdringlich ist, entscheidet eine Community. Allerdings können sich Werbetreibende durch Zahlen eines Betrags auf die Whitelist setzen lassen, behauptet der Blogger. Wer zahlt, dessen Werbung wird von Adblock zugelassen – so einfach ist das.

Die Betreiber von Adblock Plus haben bestätigt, dass mitunter Geld bezahlt wird, dementieren aber andere Vorwürfe, etwa das Manipulieren der Whitelists und eine zu enge Nähe zur Werbeindustrie. Wer Recht hat, lässt sich derzeit noch nicht sagen. Aber die Diskussion wirft Fragen auf, etwa, wie sich Adblock finanziert. Irgendjemand muss für die Software und den Betrieb bezahlen.

  • Viele sagen ja auch, dass Werbeblocker insgesamt schädlich sind fürs Web. Wieso das?

Werbeblocker wie Adblock haben eine zentrale Aufgabe: Werbung möglichst konsequent auszublenden. Für den Internetbenutzer ist das auf den ersten Blick verlockend: Er sieht Webseiten ohne störende Reklame, kann sich auf die eigentlichen Inhalte konzentrieren. Das Problem ist aber, dass die Anbieter solcher kostenlos erhältlichen Informationen sich für ein bestimmtes Geschäftsmodell entschieden haben: Anstatt sich die Inhalte selbst direkt bezahlen zu lassen, wird das Angebot durch Werbung refinanziert. Wenn diese Werbung aber nicht angezeigt oder angeklickt werden kann, fehlen dem Anbieter wichtige Umsätze.

Wenn nur einige wenige Menschen Werbeblocker nutzen, macht das nichts. Mittlerweile setzen aber rund 20 bis 25 Prozent aller User solche Werbeblocker ein, da entstehen erhebliche Umsatzeinbußen für die Webseiten-Betreiber und Blogger. Auf kurz oder lang werden einige Angebote verschwinden – oder sie werden kostenpflichtig, zumindest bei professionell hergestellten Webseiten, Inhalten und Diensten ist das so. Ob das wirklich von der Mehrheit der User gewünscht ist, ist unwahrscheinlich.

  • Tipp: Werbeblocker einsetzen oder nicht?

Kann man machen. Es gibt in der Tat Webseiten, die mit Werbung total überladen sind. Hier können Werbeblocker helfen, die im Zaum zu halten. Es wäre dann aber wichtig, die Einstellungen und Optionen zu prüfen. Denn Werbeblocker lassen sich so einstellen, dass sie auf bestimmten Webseiten Werbung zeigen, auf anderen blocken. Man kann also eigene Listen führen. Das wäre fair, um Webseiten zu unterstützen, die man mag und regelmäßig besucht.

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Werbeblocker Adblock Plus in der Kritik: Fragen und Antworten

Werbeblocker Adblock Plus in die Kritik geraten

Viele Computerbenutzer verwenden heute Werbeblocker wie Adblock Plus. Eine Erweiterung für gängige Browser wie Internet Explorer, Firefox oder Chrome, die übliche Werbung auf Werbeseiten wie von Zauberhand verschwinden lässt. So können Internetbenutzer Webangebote nutzen, ohne die sonst üblichen Werbeflächen zu sehen.

Mehr als 200 Millionen Mal wurde Adblock Plus nach Angaben des deutschen Herstellers bereits heruntergeladen. Bereits 20 bis 25 Prozent der Internetnutzer verwenden solche Werbeblocker – und zerstören damit die Einnahmequellen der Anbieter im Netz, die kostenlos präsentierte Inhalte durch Werbung refinanzieren.

Doch die Softwarefirma Eyeo Gmbh, die Adblock Plus entwickelt und vertreibt, ist nun heftiger Kritik ausgesetzt. Angeblich könnten sich Werbetreibende auf die Whitelist setzen lassen, eine Liste mit Werbeanbietern, die von Adblock Plus nun doch als legitime Werbung zugelassen wird – gegen entsprechende Bezahlung.

Das Unternehmen dementiert einige der Gerüchte, gibt aber auch Fehltritte zu, etwa bei der Bevorzugung einzelner Werbepartner. Das Image des populären Werbeblocker ist jedenfalls enorm ramponiert. Viele User greifen nun lieber zu anderen Werbeblockern. Außerdem ist eine dringend nötige Diskussion in Gang gekommen, denn Werbeblocker unterwandern das Geschäftsmodell von Blogs und News-Anbietern im Netz, die darauf angewiesen sind, dass vorbeischauende Besucher Werbe sehen und anklicken. Solche Angebote verschwinden über kurz oder lang, wenn alle Werbeblocker verwenden.

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Phone Story: iPhone-kritische App aus dem App Store verbannt

Phone Story: iPhone-kritische App aus dem App Store verbannt

Das iPhone ist eine einzigartige Erfolgsstory. Apple verkauft das Luxus-Handy in unglaublichen Stückzahlen. Dank unglaublicher Margen bringt das teure Handy dem kalifornischen Unternehmen satte Gewinne.

Allerdings gibt es auch Kritik am iPhone, vor allem an der Herstellung des vor allem in Asien gefertigten Smartphones. Niedrige Löhne, lange Arbeitszeiten, schlechte Arbeitsbedingungen, giftiger, unzureichend entsorgter Elektromüll – die Liste der Vorwürfe ist lang.

Italienische Kritiker haben eine iPhone-App namens Phone Story entwickelt, die diese Punkte aufgreift. Ein Computerspiel, das die schwierigen Arbeitsbedingungen zeigt. Zweifellos fast schon zynisch. Apple hat die App kurzerhand aus dem App Store verbannt, so wie Apple das gerne macht, wenn dem Unternehmen was nicht passt. Das Problem ist damit allerdings nicht gelöst. Aber zumindest schauen einige Menschen nun mal genauer hin, und das wäre nun wirklich wünschenswert.

Schon bald soll Phone Story im App Store von Android zu haben sein.