Das Problem mit LTE

So allmählich kommt LTE in Fahrt – zumindest in den Medien. Denn spätestens, seitdem Apple sein iPhone 5 vorgestellt hat, hat es sich herumgesprochen: LTE ist da. Theoretisch können wir mit bis zu 100 MBit/Sekunde online gehen, ein Mehrfaches dessen, was die meisten von uns zu Hause haben. Klingt verlockend, denn niemand wartet gerne, dass sich eine Webseite aufbaut oder ein Song geladen wird. Um LTE-Tempo nutzen zu können, braucht es neben einem Mobilfunkprovider, der LTE anbiet, auch ein LTE-taugliches Gerät – und einen Tarif, der die Nutzung von LTE erlaubt.

Das neue iPhone 5 wirbt ausdrücklich mit dem Versprechen, weltweit den UMTS-Nachfolger LTE zu unterstützen. Zwar nicht als erstes Smartphone, aber zum ersten Mal im iPhone. Alle bejubeln das neue Feature. Dabei gibt es kaum einen Grund, denn nur wenige kommen in den Genuss, mit LTE-Tempo online zu gehen.

Das Problem: Das iPhone 5 kommt bei uns in Deutschland nur mit dem LTE-Netz der Telekom klar, denn nur die Telekom nutzt die Frequenz 1800 MHz. Vodafone und O2 funken auf anderen Frequenzbändern, die das iPhone 5 nicht unterstützt. Das wird sich so schnell auch nicht ändern. Der Witz schlechthin: Wenn man als deutscher iPhone-Benutzer nach USA reist, kann man LTE trotzdem nicht benutzen. Diese Option ist in den für Europa und Asien gebauten Geräten ausdrücklich nicht feigeschaltet.

Außerdem ist LTE in Deutschland nicht flächendeckend verfügbar. Im Gegenteil: Bislang bietet die Telekom LTE in 61 Städten, wie in WWW: dieser Karte zu sehen. Bis Ende des Jahres sollen es 100 Städte sein. Man muss sich also schon in einer Großstadt oder einem Ballungsgebiet aufhalten, um überhaupt in den Genuss von LTE zu kommen. Im ländlichen Raum gibt es zwar auch LTE, aber auf der „falschen“ Frequenz 800 MHz, die vom iPhone nicht unterstützt wird. Bei anderen Providern sieht es mit der Abdeckung auch nicht besser aus. Bedeutet: Es gibt zwar LTE, aber man kann es mit dem iPhone 5 praktisch nicht nutzen.

LTE: Schnell, aber kostspielig

Außerdem ist es kostspielig, LTE zu nutzen. Die Telekom verlangt je nach Tarif (zwischen 30 und 90 Euro im Monat) noch mal rund 10 Euro Aufschlag, wenn man LTE einsetzen will – „Speed Option“ nennt das die Telekom. Sonst ist das Tempo auf 21,6 MBit/Sekunde beschränkt. Wer die Speed-Option bezahlt und dann tatsächlich mal mit 100 MBit/Sekunde surft, schaut nach Sage und Schreibe 24 Sekunden schon wieder in die Röhre. Warum? Weil der kleinste Tarif nur 300 MByte in LTE-Tempo enthält. Und 300 MByte brauchen bei LTE-Tempo lediglich 24 Sekunden… Selbst die teuerste Option sieht lediglich 2 GByte Inklusivvolumen vor. Das sind keine drei Minuten im LTE-Tempo. Also ein schlechter Witz.

Last not least muss man sich natürlich auch mal fragen, ob man unterwegs, auf einem Smartphone, überhaupt derart hohe Datendurchsatzraten braucht. Die meisten Web-Server bieten sowieso keine 100 MBit/Sekunde. Positiv bemerkbar würde sich diese Bandbreite etwa dann machen, wenn man Fotostreams lädt oder ein Musikalbum kauft, das man gleich hören will – oder einen Film runterlädt. Aber normalerweise kommt man mit deutlich weniger aus und surft trotzdem angenehm und schnell.

In der Praxis ohnehin weniger Tempo

Man muss in der Praxis auch mit weniger auskommen. Denn alle Mobilfunk-Provider haben mittlerweile so ihre liebe Not, selbst die bei HSPA, HSPA+ und DC-HSDPA versprochenen Datenraten tatsächlich auch anzubieten. Es sind eben zu viele Menschen mit ihren Mobilgeräten online, da wird es mitunter eng. Die Folge: Der Datendurchsatz verringert sich. Abgesehen davon deckeln viele Provider den Datendurchssatz mittlerweile. Die hohen Geschwindigkeiten sind nur in den teuren Tarifen zu haben – ehrlich gesagt ist das sogar verständlich. Aber man muss es wissen, denn weder die Handyhersteller, noch die Mobilfunkprovider sagen das laut.

Fazit: LTE ist eine feine Sache. Wenn es funktioniert – und bezahlbar bleibt. Aber danach sieht es derzeit nicht aus. Es ist ohnehin problematisch, dass die Mobilfunkprovider zwar mit Onlinevergnügen rund um die Uhr werben, aber die Bandbreiten beschränken und auch das Datenvolumen einschränken. In fast allen Tarifen wird das Tempo nach einem gewissen Volumen auf ein Minimum gedrosselt. Unterwegs mal einen Film laden, das ist praktisch unmöglich. Auch Musik-Streaming zu nutzen, ist durchaus schwierig. Die Mobilfunkprovider müssen umdenken.

Mobile UMTS-Verbindung für mehrere Computer gleichzeitig nutzen

Sie sind ja ungemein praktisch, diese Surf-Sticks. Fast jeder Elektronikmarkt – und sogar viele Supermärkte – verkaufen diese USB-Geräte, mit denen man sich unterwegs ins Internet einwählen kann. Jeder Surf-Stick braucht seine eigene Mobilfunk-Karte samt passendem Tarif. Doch was, wenn Sie sich mit mehreren Personen einen UMTS-Stift teilen wollen? (mehr …)

Was versteht man unter… LTE?

Das Internet stets zur Verfügung – besonders praktisch ist die mobile Web-Verbindung mit passenden Geräten wie Smartphones oder auch Tablet PCs wie zum Beispiel dem iPad. Auch wer auf dem Land wohnt, zu weit von der nächsten Stadt, kann oft kein DSL zuhause erhalten. Um dennoch Anbindung ans weltweite Netz zu bekommen, gibt es in immer mehr Gegenden LTE. Was genau steckt dahinter?

LTE – eigentlich 3GPP  Long Term Evolution – ist eine Mobilfunktechnik. Damit werden Daten über das Handynetz übertragen, ähnlich wie beim Vorgänger UMTS und EDGE. Bei der Vergabe der Funkfrequenzen, die LTE nutzt, haben sich die Mobilfunkprovider verpflichtet, ländliche Gegenden für den Netz-Ausbau bevorzugt zu behandeln. So kommen DSL-freie Zonen doch noch in den Genuss von schnellem Internet.

Ob LTE bei Ihnen bereits ausgebaut und verfügbar ist, können Sie mit einer immer aktualisierten Karte feststellen: ltemobile.de/lte-verfuegbarkeit.

Noch allerdings sind LTE-Verträge recht teuer und nicht sehr weit verbreitet. In Zukunft allerdings wird 4G, das Codewort für die 4. Generation des mobilen Webs, eine entscheidende Rolle spielen.

 

Was versteht man unter… UMTS und HSDPA?

Mobiles Internet ist immer weiter auf dem Vormarsch. Unterwegs Mails lesen oder einfach nur die Wartezeit an der Bushaltestelle mit Surfen überbrücken ist in – entsprechend gefragt ist schnelles Internet für die Westentasche.

Der aktuelle Standard dafür ist UMTS. Das Universal Mobile Telecommunications System sendet und empfängt Daten mit durchschnittlich 3 Megabit pro Sekunde, also schneller als mancher DSL-Anschluss zuhause. Wem das nicht ausreicht, der kann auf UMTS-Erweiterungen wie beispielsweise HSDPA (High Speed Downlink Packet Access) beschleunigt das mobile Surfen auf über 20 MBit/s – wenn der Empfang gut und der eigene Standort entsprechend ausgebaut ist. Ob dem so ist oder man nur sehr langsam surfen kann, wird einem spätestens beim Laden eines Videos, zum Beispiel per Smartphone, deutlich. Denn die Ersatztechnik GPRS ist ungefähr so schnell wie ein ISDN-Anschluss, etwa 64 kBit/s (entspricht 0,06 MBit/s) – also nur ein Bruchteil von UMTS.

Wen das An- und Abstöpseln eines UMTS-Sticks ans Notebook lästig ist, für den gibt es Laptops, die die entsprechende UMTS-Technik bereits eingebaut haben. Allerdings sind diese (noch) recht teuer.

Windows 8 unterstützt UMTS-Sticks von Haus aus

Windows 8 unterstützt UMTS-Sticks von Haus aus

Wer auf Reisen sein Notebook im Gepäck hat, für den sind UMTS-Surf-Sticks wie gemacht. Mittels einer Mobilfunk-Verbindung und eines speziellen Datentarifs lässt sich von unterwegs aus genauso auf das Web zugreifen wie zuhause. Während heute noch für jeden Surf-Stift ein eigener Treiber installiert werden muss, wird in Windows 8  alles viel einfacher: Dann kann Windows automatisch mit allen verfügbaren Sticks umgehen.

Billy Anders, bei Microsoft zuständig für Drahtlos- und Netzwerkfunktionen, erklärt im hauseigenen Blog:

Wir wollten das Ratespiel beim Suchen und Einrichten von Gerätetreibern für mobilen Internetzugriff eliminieren. Dazu haben wir mit Mobilfunkanbietern und Hardwarepartnern zusammengearbeitet und eine Hardwarespezifikation ausgearbeitet, die Gerätehersteller in ihrer Hardware nutzen können. Für Windows 8 haben wir einen eingebauten Klassentreiber für mobilen Webzugang entwickelt, der mit all diesen Geräten arbeitet. So werden keine zusätzlichen Treiber mehr benötigt: Sie stöpseln einfach das Gerät an und verbinden sich. Der Treiber bleibt mittels Windows Update auf dem neusten Stand.

Leider sind echte Daten-Flatrates für Mobilnutzer noch immer Mangelware – meist sind pro Monat nur 5 oder gar 1 Gigabyte erlaubt, bevor es nur noch im Kriechtempo weitergeht. Windows 8 überwacht daher, wie viele Daten schon übertragen wurden, und zeigt diese Infos direkt im Task-Manager an. Eingehende SMS des Providers werden direkt auf dem Metro-Startbildschirm angezeigt. Begibt man sich in Reichweite eines WLANs, schaltet Windows automatisch darauf um. Das soll laut Microsoft so schnell klappen, dass man beim Surfen keine Unterbrechung wahrnimmt.

Die Windows 8-Vorschauversion für Endkunden erscheint Ende Februar und lässt sich dann von der Microsoft-Website kostenlos herunterladen.

Windows 8: UMTS Overview

AVM FritzBox: UMTS für den Internetzugang des Routers nutzen

Ein DSL-Router wie die FritzBox von AVM braucht für den Internetzugang einen DSL-Anschluss. Bislang war das so. Jetzt gibt’s Internet auch ohne DSL-Anschluss. Wer einen USB-Datenstick für UMTS/HSPA besitzt, kann aus dem DSL-Router einen UMTS/HSPA-Router für Zuhause machen.

Damit’s funktioniert, muss die neueste Firmware für die FritzBox installiert sein. Die gibt es kostenlos auf der AVM-Webseite oder über den Befehl „Einstellungen | Erweiterte Einstellungen | System | Firmware-Update“ über die Konfigurationsoberfläche der FritzBox.

Ist die neue Firmware installiert, in der Konfigurationsoberfläche den Befehl „Erweiterte Einstellungen | Internet | Mobilfunk“ aufrufen und die Option „Mobilfunk aktivieren“ ankreuzen. Ins Feld „PIN eingeben“ die PIN des USB-Surfsticks eingeben. Dann den passenden Mobilfunkbetreiber auswählen und auf „Übernehmen“ klicken. Das war’s. Ab sofort geht’s über die angestöpselte USB-Mobilfunkkarte via UMTS bzw. HSPA ins Internet.

Mobiles Surfen: Bessere Bilder mit UMTS

Mit einer UMTS-Karte fürs Notebook hat man das Internet immer dabei. Beim mobilen Surfen kommt es aber meist zu Qualitätseinbußen. Alle Bilder von Internetseiten sehen verwaschen und grobkörnig aus. Mit folgendem Trick wird wieder auf maximale Qualität umgeschaltet.

Fast alle Anbieter von UMTS-Surfkarten reduzieren die Bildqualität, damit weniger Daten übertragen werden müssen. Die Datenreduktion ist meist aber überflüssig. UMTS ist schnell genug ist, um auch in höchster Bildqualität durchs Web zu surfen. Um zum Beispiel bei der UMTS-Karte von Vodafone wieder auf maximale Qualität zu wechseln, doppelt auf das UMTS-Symbol in der Taskleiste und im nächsten Fenster auf „Einstellungen“ sowie „Optimierung“ klicken. Anschließend den Schieberegler ganz nach links auf „Höchste“ stellen. Sollte die Verbindung doch zu langsam sein, lässt sich die Einstellung jederzeit wieder in Richtung „Niedrigste“ verschieben und damit (auf Kosten der Grafikqualität) der Datendurchsatz erhöhen.

LTE: Long Term Evolution – schneller Surfen mit dem UMTS-Nachfolger

Im sauerländischen Herscheid startet am 09.11.09 der Testbetrieb eines völlig neuen Mobilfunksystems: Die „Long Term Evolution“ (LTE) genannte Technologie soll schon bald ländliche Gebiete mit Internet im DSL-Tempo versorgen. Dabei werden europaweit erstmalig Frequenzen genutzt, die durch das digitale Fernsehen freigeworden sind.

Hürtgenwald, Marienmünster, Hallenberg, Anröchte: Nur einige von vielen Gemeinden in Nordrhein-Westfalen, die von Turbo-Internet bislang nur träumen können. Rund drei Prozent der NRW-Haushalte warten sehnsüchtig auf eine Internetverbindung mit wenigstens ein MBit/Sekunde. Damit steht NRW besser da als viele andere Bundesländer. Dennoch ein Missstand, der dringend beseitigt werden muss. Bundes- und Landesregierung haben sich deshalb zum Ziel gesetzt, die weißen Flecken auf der Landkarte zu tilgen, um möglichst bald überall schnelles Internet anbieten zu können.

LTE auf dem Land fast die einzige Hoffnung

Gerade auf dem Land ist das aber schwierig – oder besser: mit hohen Kosten verbunden. Eine mögliche Lösung, viele sagen sogar die einzige Hoffnung ist eine Technologie namens „Long Term Evolution“ (LTE). Ein neuer Mobilfunkstandard, der schon bald UMTS ablösen soll und als Mobilfunksystem der vierten Generation gilt. LTE nutzt ein Frequenzspektrum, das durch die Umstellung auf das digitale Fernsehen freigeworden ist, Fachleute sagen „Digitalen Dividende“ dazu. Mit der Technik lassen sich zu vergleichsweise günstigen Kosten auch ländliche Gebiete mit schnellem Internet versorgen. Es reichen wenige Antennen, um einen kompletten Ort abzudecken.

Im Sauerland wird diese neue Technik nun europaweit zum ersten Mal getestet. Das Pilotprojekt ist eine Kooperation zwischen der Landesregierung Nordrhein-Westfalen, der Landesanstalt für Medien (LfM), dem Westdeutschen Rundfunk (WDR) und Vodafone, die auf Initiative des Medienministers zustande gekommen ist. Bei dem Feldversuch kommt der WDR-Sender Nordhelle zum Einsatz, der auch zum Ausstrahlen von Radio- und Fernsehprogrammen genutzt wird.

Zunächst nur ein Pilotversuch für Techniker und Ingenieure

Im Pilotprojekt werden allerdings noch keine konkreten Haushalte ans Internet angebunden, sondern es wird lediglich überprüft, wie zuverlässig sich die Frequenzen nutzen lassen, welche Flächen damit abgedeckt werden können und ob andere Frequenzen gestört werden. Heinz-Joachim Weber, WDR-Direktor Produktion und Technik: „Uns ist wichtig, dass die neue Technik bei unserem Publikum den Fernsehempfang nicht stört.“ Gleichzeitig wird das Internet aber auch ein immer wichtigerer Verbreitungsweg, auch für die Berichterstattung des WDR vor Ort. Die verschiedenen Einsatzmöglichkeiten sollen einige Monate lang getestet werden.

LTE ist der mobile Datenfunk der Zukunft

LTE ist eine neue Methode von mobilem Datenfunk, vergleichbar mit UMTS, allerdings viel schneller: Hier sind Downloadraten von bis zu 100 MBit/Sekunde möglich, 10 Mal schneller als UMTS und ausreichend, um sogar mobile hochauflösendes Fernsehen (HDTV) anbieten. LTE wird nicht nur zur Anbindung ländlicher Gebiete ans Internet genutzt, sondern künftig auch ganz allgemein als neuer mobiler Datenfunkstandard angeboten, als Nachfolger von UMTS. Wer dann mit entsprechenden Datenfunkkarten oder Handys ausgestattet ist, wird den Datenturbo nutzen können. Man wird unterwegs Videos oder Fernsehen anschauen können – nicht mehr nur im Briefmarkengröße. Experten träumen davon, Rettungswagen mit hoch aufgelösten Röntgenbildern versorgen zu können, alle werden mobil schneller surfen.

Ende 2010, Anfang 2011 werden die nötigen Frequenzen bundesweit versteigert. Alle Mobilfunkanbieter werden mitbieten, sie wittern ein großes Geschäft. Experten rechnen mit einem relativ schnellen Ausbau des Netzes. Schon 2010 sollen erste LTE-Geräte, 2011 erste LTE-Handys auf den Markt kommen.