BND hat jahrelang Telefon- und Internet-Daten in die USA geliefert

BND hat jahrelang Telefon- und Internet-Daten in die USA geliefert

Dass befreundete Nachrichtendienste eng zusammenarbeiten, kann man sich denken. Jetzt ist klar: Der Bundesnachrichtendienst (BND) hat amerikanische Geheimdienste im großen Stil mit Telefon- und Internetdaten versorgt.

Nach Recherchen von WDR, NDR und Süddeutscher Zeitung hat der BND von 2004 bis 2007 Telefondaten an die Amerikaner geliefert, die am Frankfurter Knotenpunkt abgezapft wurden. Weil diese Indiskretion den Schlapphüten des BND offensichtlich zu heikel war, wurde die Praxis 2007 eingestellt.

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Snowden im NBC-Interview

Snowden im NBC-Interview

Edward Snowden hat sich einem längeren Interview gestellt: Der amerikanische Sender NBC hat Snowden in Russland besucht und ausführlich gesprochen. Im Interview legt Snowden Wert darauf, dass er kein einfacher IT-Techniker bei der NSA gewesen ist, sondern konkret für Spionageaufgaben ausgebildet wurde.

Er habe auch verdeckt im Ausland gelebt und gearbeitet und für die USA spioniert. Mittlerweile gilt der Whistleblower als Staatsfeind Nummer eins. Er hat die Schnüffelaktionen der NSA aufgedeckt und die NSA-Affäre in Gang gebracht. Bis heute muss er bangen, ob er jemals in die USA zurückkehren kann. Erste Gespräche diesbezüglich scheint es aber zu geben.

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Amazon stellt FireTV vor

Nur wenige Wochen, nachdem Google seinen Chromecast-Stick eingeführt hat, mit dem sich Videoinhalte und Filme aus dem Internet bequem auf dem Fernseher darstellen lassen, hat nun auch Amazon etwas Vergleichbares vorgestellt. Fire TV ist eine Alternative zu Apple TV und Chromecast. Das Funktionsprinzip ist ganz ähnlich: Man wählt Inhalte aus dem Internet aus und streamt sie zum Fernseher, dort werden sie dann angezeigt. Die Box kostet 99 Dollar und ist vorerst nur in den USA erhältlich. Ob und wann eine Markteinführung in Europa geplant ist, wollte das Unternehmen nicht verraten.

In erster Linie sollen mit Fire TV Inhalte aus dem Amazon-Angebot gezeigt werden, etwa Spielfilme oder Serienepisoden aus Amazon Prime Instant Video oder Leih-Filme. Beides ist der mit kleinen schwarzen Settop-Box, die etwas kompakter als Apple TV ist, durchaus möglich. Auch Webinhalte oder Youtube-Videos lassen sich mit Fire TV anzeigen.

Fire TV ist mit einer eigenen Fernbedienung ausgestattet und erlaubt auch Spracheingaben. Das soll die Suche nach passenden Inhalten erleichtern: Der Benutzer sagt einfach, wonach er sucht, und Fire TV präsentiert die passenden Ergebnisse – nicht nur aus dem eigenen Amazon-Angebot, sondern auch bei Netflix und Hulu, aber die eigenen Inhalte bevorzugt.

Darüber hinaus ist Fire TV auch eine Spielekonsole. Für 40 Dollar zusätzlich bekommt man einen Game Controller.  Es stehen rund 1.000 kostenlose Spiele zur Auswahl, man kann mit der auf Android basierenden Settop-Box aber auch Spiele kaufen. Amazon spricht damit nicht anspruchsvolle Gamer an, sondern Gelegenheitsspieler.

Netz-Neutralität in USA aufgeweicht

Netz-Neutralität in USA aufgeweicht

Ein US-Gericht hat das Grundprinzip der Netzneutralität im Internet relativiert: Der amerikanische Netzanbieter Verizon wollte sich von der Aufsichtsbehörde FCC (Federal Communications Commission) nicht länger vorschreiben lassen, wie Datenpakete transportiert werden sollen. Verizon will bestimmte Datenpakete bevorzugt behandeln. Genau das verbietet die Netzneutralität aber: Alle Datenpakete sind gleich zu behandeln, egal von wem sie kommen, egal wohin sie gehen.

Verizon hat allerdings andere Pläne, will einzelne Daten gegen entsprechende Bezahlung bevorzugt transportieren – und hat nun Recht bekommen. Zwar versichert das Unternehmen, das Urteil werde „mehr Raum für Innovation und mehr Wahlfreiheit“ bringen, solle sich also angeblich nicht zum Nachteil des Kunden auswirken. Doch das wird in der Praxis kaum der Fall sein. Jede Ausheblung der Netzneutralität ist zum Nachteil der User.

Es dürfte eine Art VIP-Line für Daten kommen. Wer es sich leisten kann, der wird bevorzugt behandelt. Die Videodaten vom etablierten Portal landen schneller und damit zuverlässiger im Gerät des Kunden als die des kleinen Startups, das sich die Luxusbehandlung nicht leisten kann. Genau hier liegt das eigentliche Problem. Nun werden sicher auch andere Provider versuchen, für bestimmte Datenpakete oder Datengeschwindigkeiten extra abzukassieren.

Bildschirmfoto 2014-01-16 um 19.29.40Doch wie das mit Grundsätzen so ist: Werden sie erst einmal demontiert, kann man sie auch ganz abschaffen. Denn „ein bisschen Netzneutralität“ kann es nicht geben. Entweder, es gibt die Netzneutralität, oder es gibt sie eben nicht. Die Amerikaner wollen sie wohl eher nicht. Vielleicht nur konsequent, denn ein Netz, dass komplett abgehört wird, das braucht auch nicht neutral zu sein. Ab jetzt können US-Provider selbst entscheiden, wie sie das handhaben wollen. Das Tempo des Datentransports ist damit der Willkür ausgesetzt. Leider demontiert auch die EU gerade die Netzneutralität. Keine guten Nachrichten fürs Netz derzeit.

 

Google muss erneut Strafe zahlen

Google muss erneut Strafe zahlen

Von wegen: Don’t be evil. Tue nichts Böses. So lautet das inoffizielle Firmenmotto des Onlinekonzerns. Doch so eisern wird das Prinzip in Mountain View dann doch nicht beherzigt. Dann und wann geht mal etwas daneben. Mal sammeln Streetview-Fahrzeuge WLAN-Daten, mal werden gezielt Lücken in einem Browser wie Safari genutzt, um sich einen strategischen Vorteil zu verschaffen. (mehr …)

Huffington Post gestartet

Huffington Post gestartet

Nun ist auch die deutsche Ausgabe der Huffington Post gestartet. Das vor acht Jahren von Arianna Huffington gestartete Nachrichten-Blog ist in den USA ein riesiger Erfolg. Mittlerweile ist das kurz Huffpo genannte Portal das zweitwichtigste Nachrichtenportal der USA, gleich nach CNN. Vor zwei Jahren hat Arianna Huffington ihr Projekt an AOL verkauft, für 315 Millionen Dollar. Seitdem expandiert die Huffington Post in andere Länder.

In Deutschland entsteht die Huffington Post in Kooperation mit Tomorrow Focus aus dem Burda Verlag. Gallionsfigur der deutschen Huffpo ist Cherno Jobatey. Der ehemalige ZDF-Moderator gibt die deutsche Huffpo heraus. Viele fragen sich, in welcher Hinsicht Jobatey dazu qualifiziert ist. Die Huffington Post selbst steht in der Kritik, ein „Schmarotzer“-Medium zu sein.

Denn die meisten Artikel in der Huffpo basieren auf Artikeln und Posts im Netz, die zu neuen Texten verquirlt werden. Professionellen Journalismus gibt es kaum, eher Zusammenfassungen, knackige Überschriften und Verlinkungen. Auf jeden Fall nutzt die Huffington Post intelligent die Möglichkeiten der Social Media aus: Artikel werden aggressiv und schlau vermarktet. Ob die Huffington Post auch den Geschmack der deutschen Leser trifft, wird sich in den nächsten Monaten zeigen.

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