Es ist in letzter Zeit ein bisschen still geworden um Twitter – gar nicht gut für ein Startup, das noch immer nicht weiß, wie und womit es eigentlich mal Geld verdienen will. Doch jetzt hat Twitter-Chef Evan Williams auf einer Konferenz in Texas angekündigt, Twitter noch enger mit üblichen Webseiten verzahnen zu wollen. @anywhere heißt die Initiative, die das bewerkstelligen soll.
In der Tat: Wer unbedingt twittern will, ob mit dem Handy oder am PC, der hat sich zweifellos mittlerweile die passende Software besorgt. Die braucht man auch, denn über die Twitter-Homepage wird wohl kaum einer Tweets absetzen. Viele, viele Tweets werden automatisch erzeugt, etwa aus Blogs oder Webseiten heraus. Auch schieb.de hat einen eigenen Twitter-Kanal schieb.de.
Aber das reicht nicht, um die Abermillionen Menschen zu erreichen, die Twitter bislang die kalte Schulter gezeigt haben. Deshalb will Twitter nun jedem Webseitenbetreiber die Möglichkeit bieten, Twitter auf die ein oder andere Weise in seine Webseite einzubauen, ganz bequem mit Hilfe eines entsprechenden JavaScript-Codes. Twitter-Nachrichten zeigen, Twitter-Nachrichten suchen, Tweets absetzen – alles von überall.
Wirklich neu ist das nicht, denn Twitter bietet eine API an, eine Schnittstelle für Programmierer, die das schon lange ermöglicht – aber eben nur, wenn man wenigstens ein bisschen programmieren kann. Deshalb ist die Idee, eine Integration von Twitter mit Hilfe von JavaScript zu bewerkstelligen, sicher gut: Es dürfte die Akzeptanz deutlich erhöhen.
Umgehauen hat diese Nachricht die auf der Konferenz anwesenden Besucher aber offensichtlich nicht: Viele sollen schon nach ein paar Minuten den Saal verlassen haben, und zwar in großer Zahl, weil sie sich keine Hoffnung mehr auf interessantere News gemacht haben. Das wiederum ist kein gutes Zeichen!
Twitter muss zweifellos seinen „Think Tank“ bemühen und ein paar bessere Ideen ausbrüten. Sonst droht Twitter der Stillstand – oder Tod. Facebook könnte Twitter sonst überrollen. Sowas geht schneller als man denkt.