WhatsApp kennt wohl jeder. Wo wir früher SMS-Nachrichten verschickt haben, da senden wir heute eine WhatsApp. Kost ja nix. 1,5 Milliarden Nutzer weltweit, das ist schon was. Doch nun hat WhatsApp überraschend bekanntgegeben: Das Mindestalter wird auf 16 Jahren erhöht.
WhatsApp – schon Kleinkinder kennen den Begriff. Als Synonym für: Irgendwas ins Handy tippen, mit anderen Leuten quatschen, in Kontakt bleiben. Und das alles kostenlos. Das kommt an: Rund 1,5 Milliarden Menschen nutzen WhatsApp mittlerweile weltweit. Man kann wohl mit Fug und Recht von einem Standard sprechen.
Erst ab 16
Doch nun das: Die WhatsApp-Zentrale hat angekündigt, dass ab 25. Mai mindestens 16 Jahre alt sein muss, wer die Chat-App benutzen möchte. Vorher war die Schwelle bei 13 Jahren. Bleibt sie im Rest der Welt auch, aber in Europa muss man künftig 16 Jahre alt sein. Warum? Weil es der Gesetzgeber so will. Die neue Datenschutzgrundverordnung, die am 25. Mai in Kraft tritt, sieht vor, dass Jugendliche Onlineangebote nur mit Zustimmung der Eltern nutzen dürfen.
Bei Facebook hat sich Facebook einen Weg einfallen lassen, wie die Eltern über ihre Konten die Konten ihrer Kinder überwachen und Funktionen genehmigen können. Bei WhatsApp wäre das deutlich schwieriger, deshalb verzichtet WhatsApp einfach darauf. Sie sparen sich die Mühe – und sagen: Ihr müsst mindestens 16 Jahre alt sein.
Schummeln beim Alter: Bei WhatsApp unausweichlich
In den nächsten Tagen wird jeder WhatsApp-Benutzer nach seinem Alter gefragt. Wer unter 16 Jahren als ist, kann die App nicht mehr benutzen. Klar, war dann passiert, oder? Alle unter 16 Jahren werden plötzlich 16 Jahre alt sein. Über nacht werden Millionen Teenager älter. Das geht, weil WhatsApp keine Alterskontrolle durchführt. Es wird ernsthaft nur diese eine Frage gestellt: Wie alt bist Du?
Damit hat Facebook bzw. WhatsApp seine Pflichten erfüllt. Denn die Datenschutzgrundverordnung sieht keine Altersverifikation vor. Man könnte ja zum Beispiel ein Ausweisdokument verlangen. Wollte der Gesetzgeber aber nicht. Deshalb macht es WhatsApp auch nicht. Denn anderenfalls hätte man von ALLEN Usern in Europa einen solchen Altersnachweis verlangen müssen. Ein Mordsaufwand, den man nicht betreiben will bei einem kostenlosen Dienst.
Verrückter Einfall aus Brüssel
Diesmal kann man Facebook noch nicht mal einen Vorwurf machen. Denn der Gesetzgeber hat eine Verordnung auf den Weg gebracht, die nicht praxistauglich ist. Das Ganze ist also eine Lachnummer.
Denn es gibt noch einen anderen Aspekt: WhatsApp ist heute ein Quasi-Standard. Jeder benutzt es. Selbst Schulen. Viele organisieren über WhatsApp ihren Schulalltag, kommunizieren darüber Änderungen am Stundenplan. Wer kein WhatsApp hat, ist abgeschnitten. WhatsApp ab 16 – das ist so, als ob man das Telefonieren erst ab 16 erlauben möchte. Eine verrückte Idee, die da aus Brüssel kommt. Nicht durchdacht.