Aks Sony in den 90er Jahren zum ersten Mal den Roboterhund Aibo auf den Markt gebracht hat, war das Interesse groß. Doch in großem Stückzahlen gekauft wurde das Hightech-Spielzeug nicht. Deshalb hat Sony seinen Aibo 2006 wieder vom Markt genommen. Jetzt gibt es einen Relaunch des niedlichen Hightech-Wauwau: Künstliche Intelligenz soll den Hund lernfähig machen.
Der Robotorhund Aibo war lange ein niedliches Aushängeschild der japanischen Firma Sony. Der anfangs rund 2500 Dollar teure Hightech-Wauwau konnte sich – mit Sensoren, Kamera und Mikrofon ausgestattet – einigermaßen sicher in einem Raum bewegen.
KI sorgt für deutlich mehr Regungen
Es gab zwar mehrere Modelle, doch 2006 wurde Aibo dann wieder eingemottet. Irgendwie konnte man damit nicht genug Geld verdienen. Und jetzt? Zieht Sony ein Aibo Reloaded aus dem Hut – und präsentiert ihn auf der Hightechmesse CES in Las Vegas. Dort irrt er allerdings eher unkontrolliert umher. „Die Lautstärke irritiert ihn“, sagt das Standpersonal.
Der neue Aibo kann viel mehr als seine Urahnen. Dafür sorgt die eingebaute künstliche Intelligenz (KI). Sie soll es dem Roboterhund ermöglichen, besser auf seine Umwelt zu reagieren. So erkennt Aibo nicht nur ein Lächeln im Gesicht des Herrchens (oder Frauchens) oder freundliche Worte, sondern kann auch – dank überall versteckter, zusätzlicher Sensoren – Streicheln an Kopf oder Rücken erkennen.
Die KI sorgt dafür, dass sich Aibo mit der Zeit immer mehr an den Menschen anpasst. Wirft der lieber Stöckchen oder streichelt er bevorzugt stundenlang? Die KI registriert es und setzt es um.
Rund 1.500 EUR – plus Zusatzkosten
„Wenn er sich geliebt fühlt, zeigt er seinerseits noch mehr Liebe und Zuneigung“, behauptet Sony. Es ist zwar bekannt, dass Roboter durchaus emotionale Reaktionen im Menschen auslösen und deshalb im Pflegebereich eine Hilfe sein können, aber dass ein Roboterhund „Liebe und Zuneigung“ empfinden und damit zeigen kann, ist doch eher unwahrscheinlich. Nein: Es ist hochgradiger Unsinn.
Ich frage mich, wieso man 1.500 EUR zahlen soll, um sich einen Roboterhund nach Hause zu holen, dem nach zwei Stunden der Akku ausgeht? Und wieso „Künstliche Intelligenz“ dafür eingesetzt wird, einem Spielzeughund so etwas wie „Leben“ einzuhauchen. Haben wir wirklich keine anderen Sorgen? Doch vermutlich lotet Sony aus, was wir Vierbeiner aus Fleisch und Blut bereit sind, für Haushaltsroboter auszugeben.