Mit Instagram Stories Geschichten erzählen

Fotos oder Schnappschüsse mit Freunden teilen? Das macht Spaß – und es gibt unzählige Apps, mit denen man das anstellen kann. Zwei der populärsten Apps sind aber zweifellos Instagram und Snapchat. Instagram der Klassiker – und Snapchat der Newcomer. Doch obwohl Instagram doppelt so viele User hat wie Snapchat, versucht Instagram nun Funktionen von Snapchat zu kopieren – weil sie so erfolgreich ist.

Was ist der Unterschied zwischen Instagram und Snapchat?

Instagram war zuerst da. Instagram gibt es seit 2010 und hat damals die Art und Weise revolutioniert, wie wir Fotos verteilen. Die Fotos waren anfangs quadratisch, als Reminiszenz an die guten alten Polaroid-Fotos. Da hat man ja auch auf den Auslöser gedrückt und konnte sich das Foto danach direkt anschauen.

Mit Instagram kann man sich die Aufnahmen auch direkt anschauen – und vor allem auch kinderleicht verteilen. Freunde sehen die Aufnahme dann ebenfalls sofort. Als Instagram damit 2010 gestartet ist, war das noch ziemlich neu. Außerdem kann man die Aufnahmen mit schicken Filtern aufpeppen, sie sehen dann interessanter aus.

Snapchat gibt es seit 2011. Anfangs konnte man damit auch in erster Linie Fotos austauschen. Besonderheit hier: Verteilte Fotos sind vergänglich. Sie verschwinden nach zehn Sekunden wieder, auch auf dem Gerät der Freunde und Empfänger. Auch das war eine Revolution: Fotos wurden vergänglich. Das gefällt vielen Leuten. Snapchat ist eine der am schnellsten wachsenden Apps derzeit.

instagram logo

Kann man sagen, wie viele Menschen Snapchat und Instagram nutzen?

Etwa 150 Millionen Menschen nutzen Snapchat täglich, etwa 300 Millionen Instagram, also doppelt so viele. Noch. Beide Apps haben sich in den letzten Jahren enorm entwickelt und neue Funktionen dazu bekommen.

 

Doch Instagram hat sich diese Woche etwas Neues einfallen lassen, das sich „Instagram Stories“ nennt – und, so sagen Kritiker, bei Snapchat abgeguckt ist. Was steckt dahinter?

Instagram Stories erlaubt, dass man seine Fotos und Videos mit kleinen Symbolen aufpeppt, etwa Sprechblasen, Icons oder Texten. Man kann auch direkt in die Bilder reinmalen. Das hat sich Instagram eindeutig von Snapchat abgeguckt. Da geht das schon länger und wird „Sticker“ genannt. Das ist der erste Hinweis, dass Instagram bei Snapchat abgeschaut hat.

snapchat-memories

Darüber hinaus kann man jetzt mit Instagram mehrere Bilder oder Videos zu Slideshows zusammenbinden. Wer das geschickt macht, kann kleine Geschichten erzählen, erst ein Foto vor der Party, dann kurzes Video von der Begrüßung, danach noch ein paar Fotos – und am Ende eine Zusammenfassung als Kurzvideo.

Das wäre eine typische Instagram Storie. Und: Richtig, gibt es bei Snapchat auch schon eine Weile und wird dort ebenfalls „Stories“ genannt. Man macht sich bei Instagram also gar nicht erst die Mühe, den Versuch zu erwecken, nicht kopiert zu haben. Und noch eine Besonderheit des Originals wurde übernommen: Instagram Stories sind nur für 24h online, man muss sich also beeilen, so eine Story anzuschauen.

 

Klingt ja nicht sonderlich originell, etwas abzukupfern, was andere schon länger können. Kommt Instagram damit durch?

Es ist nicht unüblich, Funktionen zu übernehmen, die woanders erfolgreich sind. Instagram hat die Filter erfunden, die man auf Schnappschüsse anwenden kann. Mittlerweile gibt es solche Filter in jeder Foto-App, auch in Twitter selbst. Doch normalerweise führt man solche Neuerungen, die an andere bewährte Funktionen angelehnt sind, zusammen mit anderen Neuheiten ein. Das hat Instagram hier nicht gemacht: Die Instagram Stories, die genauso heißen wie die Snapchat Stories, sind die große Neuerung der aktuellen Version und werden als große Entwicklung verkauft.

Aber Instagram hat kaum eine Wahl, denn Snapchat ist derzeit sehr kreativ. Sie haben die Snapchat Stories erfunden und die Snapchat Memories, eine Art Archiv für die User, hier lassen sich Storys, Fotos und Videos dauerhaft archivieren. Snapchat ist mit seinen Neuerungen sehr erfolgreich. Es kommen immer mehr User – und Geld verdient wird mit den neuen Angeboten auch. Vermutlich wird Instagram die Memories-Idee demnächst auch noch kopieren.

Es geht halt um Aufmerksamkeit: Je mehr Aufmerksamkeit andere Apps und Angebote bekommen, umso weniger bleibt für einen selbst übrig. Deswegen sind alle Mittel Recht, die User an sich selbst zu binden.

 

Wie gelungen ist Instagram Stories?

Besonders einfallsreich ist es nicht, aber: Es ist gut gelöst – und es kann Spaß machen, auf diese Weise eine Bildgeschichte zu erzählen. Wer Instagram mag, kann so bei der App bleiben und muss nicht neidisch zum Snapchat-Ufer rüber schielen. Strategisch also sehr geschickt, wenn auch nicht sonderlich elegant.

 

 

 

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