Wie sicher ist das Internet?

Was für ein Fiasko für die Telekom – und viele Telekom-Kunden Anfang der Woche. Durch einen massenhaften Angriff auf Router der Marke „Speedport“, die von der Telekom verteilt werden, guckten rund 900.000 Kunden plötzlich in die Röhre. Nichts ging mehr, weil die Router die Arbeit verweigerten. Das macht deutlich, wie abhängig wir mittlerweile vom Netz sind. Aber wieso eigentlich – und gibt es Mittel und Wege, sich zu schützen?

Ohne Internet sind viele von uns heute aufgeschmissen. Klar: Das Web funktioniert nicht. Es kommen keine E-Mails an. Trotz Facebook ist man plötzlich einsam. WhatsApp bleibt stumm. Kein Onlinebanking. Das ist naheliegend. Aber ohne Internet gehen heute auch viele andere Dinge nicht. Telefonieren zum Beispiel.

Denn wer einen modernen Telefonanschluss hat, einen, der per „Voice over IP“ funktioniert, der ist auf das Internet angewiesen. Denn Voice over IP bedeutet nichts anderes als „Sprache übers Internet“. Ist zwar günstiger, weil keine eigenen Leitungen fürs Telefon verlegt werden müssen, macht uns aber eben auch viel abhängiger.

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Wir sind angewiesen aufs Netz

Längst sind wir aber auch in anderen Bereichen des Lebens auf das  Internet angewiesen. In einer Welt, in der immer mehr Geräte mit dem Internet verbunden sind, bedeutet ein Internet-Ausfall auch gleich: Totalausfall. Kein Fernsehen. Kein Videostreaming. Keine Musik. Manche können ohne nicht mal Fernsehen.

Wer auf Smarthome setzt, also auf ein vernetztes Zuhause, der hat womöglich ganz andere Probleme: Die Heizung könnte spinnen. Der vernetzte Kühlschrank kann keine Milch nachbestellen. Die Beleuchtung spielt verrückt. Das Garagentor geht nicht auf.

Hacker nutzen Abhängigkeit aus

Immer mehr Geräte sind vernetzt – Internet der Dinge wird das genannt. im Alltag ist das praktisch, aber eben auch äußerst riskant. Hacker nutzen diese Abhängigkeit gezielt aus. Sie greifen immer öfter und immer gezielter Geräte im Internet an, wie Anfang der Woche die Router der Telekom. Aber auch andere vernetzte Geräte werden immer öfter angegriffen.

Doch was haben Hacker davon, wenn sie eine Webcam, ein vernetztes Garagentor oder gar einen Rauchmelder angreifen? Es geht nicht darum, die Geräte fernzusteuern oder Daten abzugreifen. Es geht darum, ein weltweites Netzwerk von Geräten zu bauen, mit hunderttausenden von Geräten, die sich fernsteuern lassen.

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Es wird zu wenig für den Schutz unternommen

Mit dieser digitalen Armee lassen sich dann Server angreifen – oder sogar Onlinedienste wie Google, Yahoo oder Microsoft in die Knie zwingen. Aber nicht nur die. Mit einem Botnet aus hunderttausenden von fernsteuerbaren Soldaten könnten Angreifer auch Banken, Flughäfen oder generell unsere Infrastruktur angreifen – und schlimmstenfalls lahmlegen.

Leider wird viel zu wenig unternommen, um so etwas zu verhindern. Das Thema Sicherheit spielt nicht die Rolle, die es spielen sollte. Nicht bei den Herstellern, die günstige Produkte und Dienstleistungen anbieten wollen und gerne bei der Sicherheit sparen.

Nicht in der Politik, der das Thema zu kompliziert ist.

Und auch nicht bei uns Usern, denn das Thema Sicherheit ist oft eher abstrakt und immer mit Mühe und Aufwand verbunden.

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Wie können wir uns schützen?

Eine wichtige Frage ist also: Kann ich mich – und damit übrigens auch andere – schützen – und wenn ja, wie? Leider kann man wenig tun. Wir sind sehr abhängig davon, dass andere das Richtige tun,

Doch wir können für mehr Sicherheit sorgen. Erst mal sollte man beim Kauf von Geräten darauf achten, dass es namhafte Unternehmen sind, denen Sicherheit wichtig ist – und die sich Sicherheit leisten können. Dasselbe gilt für die Nutzung von Onlinediensten,

Was jeder einzelne ansonsten tun kann – und auch sollte: Regelmäßig Updates einspielen.

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Updates sind wichtig

Also Aktualisierungen der Software. Ob das Betriebssystem, also macOS oder Windows, ob die verwendete Software wie Browser, Office oder PDF-Reader: Bitte unbedingt regelmäßig die aktuellste Version laden und installieren, denn das schließt Sicherheitslecks und reduziert das Risiko, dass man Opfer einer Hackattacke wird.

Im Augenblick haben es Hacker vermehrt auf Router abgesehen. Hier sollte man schauen, ob ein Update geladen werden kann. Außerdem sollte man das Passwort zum Router ändern. Und im Router nur die Funktionen nutzen, die man unbedingt braucht. So lässt sich das Risiko deutlich verringern, Opfer von Hackangriffen zu werden.

 

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