Suchtrends: Google weiß genau Bescheid

von | 15.12.2017 | Internet

Google – ist nicht nur eine Suchmaschine, sondern ist quasi die Suchmaschine, auch wenn es noch ganz viele andere gibt. Aber bei uns in Deutschland hat Google 90% Marktanteil, das bedeutet: Neun von zehn Anfragen gehen an Google. Das macht den Suchdienst zu einem exzellenten Kenner unserer Sorgen, Nöte und Freuden – denn wenn wir was wissen wollen, dann suchen wir heute im Netz danach.

Deswegen bringt Google ständig aktuelle Trendmeldungen heraus – und einmal im Jahr eine große Übersicht: Danach hat die Welt gesucht.

Wir hatten in Deutschland dieses Jahr Bundestagswahl – und das schlägt sich natürlich auch immer in den „Hitlisten“ nieder. Bundestagswahl und Wahl-O-Mat sind auf den ersten Plätzen. Aber auch das Stichwort WM-Auslosung. Wir Deutschen sind eben ein fußballbegeistertes Volk. Schlagzeilen des Jahres waren Bundestagswahl, G20 und Katalonien. Wir erinnern uns an den G20-Gipfel in Hamburg und die Krise in Katalonien.

Mittlerweile werden Google und andere Suchmaschinen aber auch immer öfter ganz konkret etwas gefragt, so mit Fragezeichen am Ende. Nicht zuletzt, weil immer mehr Menschen Sprachassistenten benutzen, am Smartphone oder zu Hause. Und welche Frage wurde am häufigsten gestellt: „Wo hat Manuel Neuer geheiratet?“ Muss ich mehr sagen?

Internationale Trends

Die gibt es sehr wohl. Auf den vorderen Rängen sind „Hurricane Irma“, „Hurrican Harvey“, „Hurricane Jose“ und „Hurricane Maria“. Von diesen Wetterextremen bekommen wir hier in Europa ja immer eher wenig mit, dass es die Begriffe aber international auf die Top-Plätze schaffen, zeigt schon, wie viele Sorgen sich die Menschen überall machen. Leider geben auch andere Top-Treffer wie „Las Vegas Shooting“ oder „North Korea“ keinen Grund für eine gelöste Stimmung.

Die Google Trends

Es gibt viele Statistikfans und auch Leute, die es ganz genau wissen wollen: Bitcoin nun auf Platz 2 oder Platz 3 bei den Schlagzeilen? Auch die kann man nachschlagen. Google erstellt jedes Jahr Trendlisten. Mittlerweile zum 17. Mal und bereits in 70 Ländern. Da gibt es einiges zu stöbern. Unter www.google.de/2017 kann jeder nachschlagen.

Das Schöne an diesem Online-Trendbarometer ist: Hier kann man auch Suchbegriffe eingeben – und bekommt gezeigt, wie populär dieser Begriff in der Vergangenheit war. Es wird ein Chart angezeigt, da sieht man den konkreten Verlauf. Beispiel: „Groko“. Also Große Koalition. Seit November schießt die Popularität dieses Begriffs in die Höhe. Hier kann jeder mal selbst experimentieren.

Rund 5,6 Milliarden Anfragen pro Tag

Es sind gigantische Zahlen: Google allein muss täglich weltweit etwa 5,6 Milliarden Suchanfragen beantworten. Täglich!! Das sind pro Sekunde 65.000 Fragen. Das sind pro Jahr über zwei Billionen Anfragen. Da die Zahl der Internetnutzer kontinuierlich wächst und auch immer mehr mobile Geräte und Sprachassistenten im Einsatz sind, nimmt diese Zahl weiter rasant zu.

Eins steht fest: Nichts und niemand sonst weiß so genau, was die Menschen bewegt, was sie sorgt und interessiert wie Google. Google erkennt Trends, bevor überhaupt jemand auf die Idee kommt, dass es ein Trend werden könnte. Das ist der Tatsache geschuldet, wie viele Suchanfragen Google beantwortet – und das eben weltweit.

Mit einem Querschnitt durch die komplette Bevölkerung. Es ist zum Beispiel erwiesen, dass der Suchdienst 48h vorher Bescheid weiß, wo sich eine Grippe-Epidemie ausbreiten wird als jeder Arzt oder jede Gesundheitsbehörde – und zwar ganz einfach deswegen, weil die Menschen irgendwann anfangen, nach Symptomen zu suchen. Google kennt diese Muster bereits und kann Staaten oder Regionen warnen, wenn sich eine Grippewelle abzeichnet – oder theoretisch auch jede andere Epidemie.

Google weiiß alles

Google weiß, ob uns eine Fernsehsendung gefällt, ob uns eine Nachricht erschüttert oder erfreut, welche Marken hip sind und welche nicht – einfach alles. Ist nur eine Frage der Algorithmen, die man anwenden möchte. Bedenkt man, welche riesigen Schritte vorwärts die Künstliche Intelligenz macht, kann einen das ganz schön ängstigen.

Die Macht, die Google dadurch hat – Wissen ist Macht! – ist enorm und kann gar nicht groß genug eingeschätzt werden. Leider macht sich kaum jemand Gedanken darüber. Großartig eingeschränkt werden die Suchdienste bislang jedenfalls nicht.