Apple Look Around: 3D-Ansichten von Straßen und Gebäuden

von | 24.07.2019 | Digital

Google Maps kennt jeder – Apple Maps ist nicht ganz so populär. Dabei ist Apples Kartendienst auf jedem Apple-Mobilgerät installiert – und gar nicht mal schlecht. Doch Apple Maps soll besser werden. Deswegen vermisst und fotografiert nun auch Apple die Städte dieser Welt – mit eigenen Fahrzeugen.

Augen auf: Gut möglich, dass Ihr demnächst einem Auto auf der Straße begegnet, auf das eine besondere Kamera montiert ist. Rund 80 solcher Spezialfahrzeuge schickt Apple nun über deutsche Straßen. Bis Mitte September machen die Wagen nicht nur Panoramaaufnahmen der Umgebung, sondern vermessen umliegende Häuser auch mit einem Laser. Auf diese Weise entstehen anschauliche 3D-Abbildungen von Gebäuden. 

Apple lässt 80 Autos durch Deutschland rollen

Apple will damit sein Kartenmaterial verbessern. Ja, auch Apple hat einen Kartendienst: maps.apple.com. Zwar bei weitem nicht so bekannt (und populär) wie Googles Straßendienst – aber auch nicht schlecht. Wer auf einem iPhone, iPad oder Mac eine Kartenfunktion startet, der bekommt standardmäßig die Apple-Karten gezeigt – und kann damit auch navigieren. Jetzt sollen die Karten besser werden.

Welche Orte besucht werden, hat Apple hier in der Liste aufgeführt.

Aber mehr als das: Apple will auch 3D-Darstellungen relevanter Gebäude präsentieren und mit „Look Around“ eine schicke Streetview-Alternative einführen. Im Herbst will Apple damit für San Francisco starten – und den Service dann nach und nach auch für andere Gegenden der Welt einführen. In den 3D-Ansichten sind dann Hinweise zu sehen auf Hotels, Bars, Restaurants, Shops oder Sehenswürdigkeiten.

Wir Deutschen schätzen diese komfortable Art, sich woanders virtuell umzusehen ganz besonders – allerdings sind wir gleichzeitig extrem geizig, wenn es darum geht, anderen Einblicke in die eigene Heimat zu gewähren. Wir erinnern uns: Als Google vor zwölf Jahren seinen Streetview-Dienst eingeführt hat, hagelte es in Deutschland Proteste. Google musste deshalb viele Häuser in Deutschland verpixeln: Weil die Besitzer oder Bewohner es so wollten. Was den Streetview-Dienst derart sinnlos gemacht hat, dass Google die Bilder in Deutschland nie mehr aktualisiert hat.

Verpixeln? Weiterhin möglich!

Leider. Ich habe es nie verstanden, wie man ein Problem damit haben kann, eine Häuserfassade – die von der Straße aus für jeden sichtbar ist – auch im Netz sehen zu können. Doch die hiesige rechtliche Situation hat sich nicht geändert. Darum bietet auch Apple die Möglichkeit zum Einspruch. Bedeutet: Auch Apple wird Häuser verpixeln und Rohdaten von Gebäuden löschen.

An dieser Unsitte hat sich also nichts geändert. Damit ist leider auch Apples 3D-Kartendienst vom Start weg nur eingeschränkt attraktiv – zumindest, was die Abbildung deutscher Straßen und Gebäude betrifft.

Warum macht Apple das trotzdem? Kartendienste werden immer wichtiger – vor allem bei mobilen Usern. Apple möchte nicht, dass mehr iOS-User als nötig zu Google Maps und Co. wechseln. Außerdem sollen die Apple-Fahrzeuge auch Verkehrsschilder und Namen von Geschäften erfasst. Wichtig für viele Zusatzdienste.