Apples iOS 14.5 fragt bei Trackern nach

#iOS14.5: Apple beschränkt Tracker | App Tracking Transparency

Das neue iOS14.5 ist da – und bringt einige Neuerungen. Neben der Unterstützung der neuen  Hardware-Gagets namens AirTags ist eine neue Funktion an den Start gegangen, die Apple „App Tracking Transparency“ (ATT) nennt. Und die birgt richtig Zünstoff. Denn sie gibt den Usern deutlich mehr Kontrolle über ihre Daten – und treibt die Werbeindustrie auf die Palme.

Es gibt eindeutige Krisengewinnler. Die Tech-Konzerne zum Beispiel – und Google ganz besonders: Der Konzern hat gerade einen neuen Rekordumsatz von 55,3 Milliarden Dollar im ersten Quartal bekannt gegeben. Google profitiert davon, dass die Menschen mehr zu Hause, mehr online sind. Online-Werbung ist ein riesiges Geschäft.

Mehr Datsnschutz

Apple schränkt Tracker erheblich ein

Und da kommt Apple und führt die längst angekündigten Veränderungen beim mobilen Betriebssystem iOS ein. Mit serienmäßig eingebautem „App Tracking Transparency“, kurz ATT.

Mit erheblichen Folgen: Das neue iOS 14.5 schränkt Apps auf iPhone und iPad erheblich ein. Nutzer bekommen unmissverständliche Warnhinweise, wenn ein oder mehr Tracker installiert werden sollen. Außerdem können Apple-User jetzt bequem nachschauen, welche Tracker in einer App aktiv sind – und sie einfach abschalten.

Die Folge: Die werbegetriebene Wirtschaft kann User künftig nicht mehr so gut tracken (durchleuchten). Sie verdient weniger. Weshalb die Medien- und Werbewirtschaft jetzt offiziell Beschwerde beim Kartellamt eingereicht hat. Apples Maßnahmen „bringt die Werbebranche an den Rand der Verzweiflung“, stöhnt das Branchenblatt „Werben und Verkaufen“

Veränderung im System: Neue Finanzierungsmodelle

Der Widerstand der Werbewirtschaft macht eine Tatsache überdeutlich: Den ungeheuren wirtschaftlichen Wert, den die ungenierte und dauerhafte Bespitzelung der Menschen hat. Wir merken es nicht und die Werbewirtschaft (und auch Facebook) schwingen sich von Rekordumsatz zu Rekordumsatz.

„Dann verdienen die halt weniger, recht so!“ werden viele denken. Es gibt aber ein Aber. Denn: Wenn die werbegetriebenen Anbieter – Google, Facebook, Werbenetzwerke – nicht mehr so gut verdienen, können sie auch keine Unsummen mehr für Erfüllungsgehilfen bezahlen. Es fließt weniger Geld an Webseiten und Apps. Was nicht verdient wird, kann auch nicht geteilt werden.

Viele Webangebote und noch viel mehr Apps, die angeblich kostenlos sind, aber insgeheim Daten sammeln und diese weiterverkaufen, verlieren ihre Existenzgrundlage. Werden früher oder später trockengelegt.

Weniger Apps – und mehr, die kosten

Zwei Dinge werden passieren: Es wird deutlich weniger Apps geben (ist nicht schlimm, es gibt sowieso viel zu viele, darunter unzählige Copycats) – und zum anderen werden Apps häufiger Geld kosten.

Ich persönlich finde: Lieber ein paar Euro zahlen, wenn mir etwas gefällt – und dafür keine Werbung ertragen und nicht ausspioniert werden. Doch in Diskussionen wurde mir schon entgegnet: Das wird sich nicht jeder leisten wollen – und vor allem: nicht jeder leisten können.

Das ist ein Aspekt, den wir an die Oberfläche holen und diskutieren sollten. Denn es gehört zur Wahrheit dazu, dass neue Finanzierungsmodelle her müssen, wenn die Möglichkeiten der Werbebranche eingeschränkt werden.

 

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