ChatGPT3 macht aktuell von sich reden und ist wohl die beliebteste KI aller Zeiten

ChatGPT: Wir übertreiben und unterschätzen gleichzeitig

Alle reden gerade über Chat-GPT – und das zu Recht. Denn das, was die KI kann, ist beeindruckend – wenn auch nicht perfekt. Wir müssen uns Gedanken machen, wie wir damit umgehen wollen.

Künstliche Intelligenz: Noch vor ein paar Monaten klang das nach einer Sache für Forscher, Eingeweihte, einige wenige… Hochspezialisierte Anwendungen, die niemand versteht… Seit einigen Wochen jedoch reden fast alle über diesen Chat-Bot, der so heißt wie ein Roboter bei „Star Wars“: GPT-3.

Denn was dieser „intelligente“ Chat-Bot kann, das ist wirklich bemerkenswert: Auf Knopfdruck Texte erstellen – für Schule, Hochschule oder Arbeit. Und das gar nicht mal schlecht, teilweise sogar richtig gut. Aber kann das gut gehen?

Chat-Bot ChatGPT erstellt auf Wunsch eigenständig Texte
Chat-Bot ChatGPT erstellt auf Wunsch eigenständig Texte

Was bedeutet die Abkürzung GPT

GPT – das ist eine Abkürzung, und zwar für „Generative Pre-Training Transformer“…

Eine Form des maschinellen Lernens. Die Abkürzung beschreibt die Art und Weise, wie die Künstliche Intelligenz (KI) trainiert wird – und was sie kann. „Generative“ – also fruchtbar. Das bedeutet: Die KI kann selbst etwas erstellen oder erschaffen. In diesem Fall: Texte. Und „Pre-Trained“, weil die KI vorher aufwändig und umfangreich von Menschen trainiert wurde. In diesem Fall wurde sie mit Millionen von Texten gefüttert, um sich gewissermaßen das Wissen der Welt anzueignen.

KI lernt auch Unsinn

Allerdings ist die Welt nicht nur voller Wissen, sondern auch voller Unwissen. Die Wissenschaft entwickelt sich weiter. Es gibt News und Fake News, Fakten und Unwahrheiten. Deshalb ist immer die Frage wichtig: Was davon hat Chat-GPT eigentlich alles gelesen und sich damit „verinnerlicht“ – und was nicht?

Welche Texte bei der KI trainiert wurden, das wissen wir nicht. Doch genau das könnte ein ziemliches Problem sein. Denn eine KI „weiß“ nur das, was man ihr vorher beigebracht hat. Sollte das jede Menge Unfug sein, dann wiederholt und reproduziert die so trainierte KI diesen Unfug. So als würde man einem Kind die vollkommen falschen Regeln eines Ballspiels beibringen. Sind es hingegen die richtigen Regeln, kommt auch was Gutes dabei raus oder zumindest etwas, das uns mit großen Augen vor dem Monitor sitzen lässt.

Die Welt jedenfalls, habe ich den Eindruck, ist dank dem Chat-Bot von OpenAI in hellem Aufruhr. Denn Chat-GPT kann wirklich eine ganze Menge.

Chat-Bots werden die Arbeitswelt revolutionieren
Chat-Bots werden die Arbeitswelt revolutionieren

ChatGPT liefert Antworten auf Fragen

Keine Frage: Es ist verblüffend, wenn man dem System eine Frage stellt oder um etwas bittet. Wer hat die Mona Lisa gemalt? Chat-GPT weiß es. Und wenn ich möchte, erstellt sie mir auf Wunsch eine Hausarbeit, eine Moderation fürs Radio oder einen Werbetext für ein Mona-Lisa-Poster.

Inhaltlich und sprachlich auf hohem Niveau.

Chat-GPT liefert bei vielen Anforderungen wirklich gute Zusammenfassungen ab, in anspruchsvoller Sprache. Egal, ob es Hausarbeiten sind, kurze Essays, Werbetexte, Radio-Moderationen – oder sogar Lyrik. Kein Problem.

Die einen freuen sich, Schüler etwa, weil sie glauben, das Ende der aufreibenden Hausaufgaben wäre erreicht:

ChatGPT: Sorgen um den Arbeitsplatz

Die anderen sorgen sich um ihren Arbeitsplatz: Wenn sie sehen, das verdammte Ding macht das, wofür sie Stunden gebraucht haben, in weniger als einer Minute, dann das ganz schön frustrierend sein. Könnte es sein, dass die Maschinen schon bald meine Arbeit erledigen?

Verständlich. Eins macht Chat-GPT3 – als Stellvertreter für alle vergleichbaren KI-Systeme,– deutlich:  Unsere Zukunft verändert sich immer schneller.

Keine Frage: Im Moment gibt es einen wahnsinnigen Hype um Chat-GPT und ähnliche Systeme. Und wie immer bei einem Hype, wie immer bei neuen Technologien neigen wir dazu, manches zu überschätzen, aber auf der anderen Seiten auch manches zu unterschätzen.

Ja, KIs wie Chat-GPT dürften zukünftig einfache Texte erstellen, Zusammenfassungen schreiben, Berichte oder Werbetexte formulieren. Und ja: Menschen, die davon leben, einfache Textantworten zu schreiben, etwa im Support, müssen ohne jede Frage umdenken. Die KI wird ihre Arbeit – aber vermutlich, und das ist ein wichtiges Aber, wohl auch nur einen Teil ihrer Arbeit übernehmen.

Denn KIs haben weder ihren eigenen Kopf, noch Willen oder echte Kreativität zu bieten – all das simulieren sie nur, bzw. interpretieren wir in sie hinein.

KI-Systeme bedrohen auch Arbeitsplätze
KI-Systeme bedrohen auch Arbeitsplätze

KI-Systeme sind nicht kreativ

Und hier ist die Achillesverse von KI: Warum ChatGPT und Co. uns nicht ersetzen werden. Künstliche Intelligenz kann und wird niemals Gedankenblitze haben, keine leidenschaftlichen Streitgespräche mit Kollegen führen, aus denen etwas ganz Neues entsteht. Keine Ideen entwickeln, Vorlieben haben oder charakterstarke Haltung beweisen. Das ist und bleibt dem Menschen vorbehalten.

Manche Arbeitsplätze werden wegfallen, Ja, aber wenn wir mutig und flexibel sind, können wir die gewonnene Zeit in andere Bereiche investieren, sie für Kreativität statt für formale Anschreiben zu verwenden.

Viele Jobs werden sich verändern und andere neu dazu kommen. So ist das immer gewesen, wenn neue Maschinen erfunden wurden. Wenn man das Alte lässt oder lassen muss, kann und sollte man etwas Neues machen. Das ist so gesehen nicht gleich tragisch.

Wir brauchen Regeln für KI-Systeme wie GPT

Tragisch, sogar fahrlässig wäre es, sich auf KI-Systeme wie Chat GTP und Co. komplett zu verlassen. Die Antworten nie zu hinterfragen, der Maschine mehr Macht zuzugestehen als sie verdient. Denn auch ChatGTP weiß nicht alles, liegt manchmal falsch und hat auch schon mal „gelogen“, also Unwahrheiten wiedergegeben.

Und sie im Klassenzimmer oder auf der Arbeit einfach verbieten? Das dürfte kaum funktionieren. Zu einfach ist es, sich Zugang zu solchen Systemen zu verschaffen. Man kann unmöglich all diese Zugänge kontrollieren. Wir sollten daher mit ihnen umgehen, leben lernen.

Wir müssen uns also Gedanken machen – und Regeln aufstellen: Wieviel KI wollen wir, wo wollen wir sie? Was soll auch weiterhin von Menschen gemacht und auch als solches erkennbar sein. Welche ethischen Regeln brauchen wir für unseren Alltag mit Chat-KIs und Co.?

Keine einfache Frage, keine einfache Aufgabe. Aber eine, die wir übernehmen müssen. Denn die KI macht den Job ganz sicher nicht für uns.

 

 

SCHIEB+ Immer bestens informiert

Schieb+ Tarife
Nach oben scrollen