Endlich: Google erlaubt das Ändern der Gmail-Adresse

von | 26.12.2025 | Internet

Wer sich vor Jahren eine Gmail-Adresse zugelegt hat, kennt das Problem: Was damals cool oder witzig klang, wirkt heute im Berufsleben eher peinlich. Die gute Nachricht: Google führt gerade eine Funktion ein, die das direkte Ändern der Gmail-Adresse ermöglicht – ohne Datenverlust.

Erinnert ihr euch noch an eure erste E-Mail-Adresse? Vielleicht war es sowas wie „skaterboi2005@gmail.com“ oder „coolegirl99@gmail.com“. Was mit 15 Jahren eine gute Idee schien, wird spätestens bei der Bewerbung zum Problem. Bisher gab es nur eine Lösung: Ein komplett neues Google-Konto erstellen und mühsam alle Daten migrieren. Damit ist jetzt Schluss.

Das ändert sich konkret

Google rollt seit Weihnachten 2024 eine Funktion aus, die viele Nutzer seit Jahren herbeisehnen. Ihr könnt jetzt eure bestehende @gmail.com-Adresse gegen eine neue austauschen – und das Beste daran: Alle eure Daten bleiben erhalten. E-Mails, Fotos, Drive-Dateien, Kalendereinträge, gekaufte Apps, YouTube-Abonnements – alles bleibt an Ort und Stelle.

Die alte Adresse verschwindet dabei nicht einfach. Sie wird automatisch zu einem sogenannten Alias umgewandelt. Das bedeutet: E-Mails, die jemand an eure alte Adresse schickt, landen weiterhin in eurem Posteingang. Auch der Login funktioniert sowohl mit der neuen als auch mit der alten Adresse. Ihr müsst also nicht befürchten, dass wichtige Nachrichten verloren gehen oder ihr euch plötzlich nirgendwo mehr anmelden könnt.

Gmail-Logo mit E-Mail-Adresse und Domain-Endungen

So funktioniert der Wechsel

Der Prozess selbst ist unkompliziert. Ihr geht in die Einstellungen eures Google-Kontos unter myaccount.google.com und navigiert zu „Persönliche Daten“. Dort findet ihr den Bereich „E-Mail“. Unter „E-Mail-Adresse Ihres Google-Kontos“ sollte jetzt die Option „E-Mail-Adresse für das Google-Konto ändern“ auftauchen.

Ein wichtiger Hinweis: Die Funktion wird schrittweise eingeführt. Das bedeutet, dass sie möglicherweise noch nicht bei allen verfügbar ist. Wenn ihr die Option noch nicht seht, heißt es abwarten. Google rollt solche Neuerungen typischerweise über mehrere Wochen aus.

Diese Einschränkungen solltet ihr kennen

Ganz ohne Haken kommt die Sache natürlich nicht. Google hat einige Sicherheitsvorkehrungen eingebaut, um Missbrauch zu verhindern.

Erstens: Nach einer Änderung könnt ihr für 12 Monate keine weitere neue Adresse anlegen. Ihr könnt zwar jederzeit zur alten Adresse zurückwechseln, aber eine komplett neue Adresse gibt es erst nach Ablauf der Sperrfrist.

Zweitens: Insgesamt sind nur drei Änderungen möglich. Das heißt, ihr könnt im Laufe der Zeit maximal vier verschiedene Gmail-Adressen mit eurem Konto verbinden. Überlegt euch also gut, welchen Namen ihr wählt.

Drittens: Die neue Adresse muss ebenfalls auf @gmail.com enden. Ein Wechsel zu einer externen E-Mail-Adresse wie etwa @outlook.com ist über diese Funktion nicht möglich.

Und viertens: Die alte Adresse bleibt dauerhaft mit eurem Konto verknüpft. Niemand sonst kann sie übernehmen, auch wenn ihr sie nicht mehr aktiv nutzt.

Worauf ihr vor dem Wechsel achten solltet

Bevor ihr den Schritt wagt, gibt es einiges zu bedenken. Nutzt ihr ein Chromebook? Dann solltet ihr vorher die spezifische Anleitung von Google dazu lesen, da es hier zu Komplikationen kommen kann. Auch wer „Mit Google anmelden“ bei vielen Websites nutzt, sollte sich bewusst sein, dass manche Dienste eventuell noch die alte Adresse anzeigen.

Google empfiehlt außerdem, vor der Änderung eine Datensicherung durchzuführen. Manche App-Einstellungen könnten zurückgesetzt werden – ähnlich wie bei der Anmeldung auf einem neuen Gerät.

Junger Mensch nutzt Gmail auf einem Laptop.

Warum hat das so lange gedauert?

Die Gmail-Adresse ist weit mehr als nur eine E-Mail-Adresse. Sie ist der Schlüssel zum gesamten Google-Ökosystem: Android-Smartphones, Google Pay, YouTube, der Play Store – alles hängt an dieser einen Adresse. Diese tiefe Integration hat Google lange davon abgehalten, eine Änderungsfunktion anzubieten. Mit der neuen Funktion schließt Google nun eine Lücke, die besonders für die Generation relevant ist, die mit Jugend-Accounts ins Berufsleben startet.

Für wen ist das besonders interessant?

Die neue Funktion richtet sich an verschiedene Nutzergruppen. Da sind die vielen Menschen, die ihren Gmail-Account als Teenager erstellt haben. Was damals lustig klang, passt heute nicht mehr. Mit Mitte 30 eine Bewerbung von „darkangel_forever@gmail.com“ zu verschicken, ist keine optimale Visitenkarte.

Auch wer geheiratet und den Nachnamen gewechselt hat, profitiert. Bisher musste man entweder mit dem alten Namen weitermachen oder ein komplett neues Konto anlegen. Jetzt lässt sich die Adresse einfach anpassen. Nicht zuletzt ist die Funktion für Menschen in Transition relevant, die ihren Namen geändert haben.

Sicherheit nicht vergessen

Bei aller Freude über die neue Flexibilität solltet ihr die Sicherheit nicht aus den Augen verlieren. Google verlangt vor der Änderung eine erneute Authentifizierung – das schützt davor, dass jemand mit gestohlenem Passwort eure Adresse übernimmt.

Seid außerdem wachsam gegenüber Phishing-Versuchen. Betrüger könnten die Einführung der neuen Funktion ausnutzen und gefälschte E-Mails verschicken. Klickt niemals auf Links in solchen Mails, sondern geht immer direkt über myaccount.google.com in eure Kontoeinstellungen.

Mein Tipp

Wer seit Jahren unter einer peinlichen E-Mail-Adresse leidet, bekommt jetzt die Chance auf einen Neuanfang. Wartet ab, bis die Funktion in eurem Konto verfügbar ist, und überlegt euch gut, welchen Namen ihr wählt. Diesmal sollte er zeitlos und professionell sein.

Die Möglichkeit, die alte Adresse als Alias zu behalten, macht den Übergang angenehm sanft. Ihr müsst nicht Hunderte von Diensten aktualisieren, sondern könnt das nach und nach erledigen, während ihr weiterhin alle E-Mails empfangt.

Am besten wählt ihr eine Kombination aus Vor- und Nachname, eventuell ergänzt durch Initialen, falls der reine Name schon vergeben ist. Vermeidet Begriffe, die in ein paar Jahren veraltet wirken könnten.