Ab Dezember: Google löscht unbenutzte Konten

von | 28.11.2023 | Internet

Wer sein Google-Konto seit mehr als zwei Jahren nicht mehr aktiv genutzt hat, könnte Zugriff auf sein Konto verlieren: Google startet im Dezember eine große Löschaktion. Offiziell aus Sicherheitsgründen. Über die Hintergründe und was zu beachten ist.

Google bietet zahlreiche Online-Dienste an, für die man immer auch ein Google-Konto braucht oder aus Komfortgründen eins einrichten kann: Google-Suchdienst, Youtube, Google Mail, Android, Google Maps, Google Docs, Google Fotos – und viele andere. Ein Google-Konto reicht, um all die Dienste zu verwenden und zu individualisieren.

Es gibt Dutzende Google-Dienste

Es gibt Dutzende Google-Dienste, in denen Google-Konten nötig sind

Ungenutzte Konten: Ab Dezember wird gelöscht

Das Unternehmen hat neue Regeln angekündigt, ab Anfang Dezember länger ungenutzte Google-Konten zu löschen. Betroffen sind alle Konten, in die sich seit 24 Monaten niemand mehr eingeloggt hat. Davon ausgenommen sind laut den neuen Nutzungsbedingungen Unternehmenskonten (für die Gebühren anfallen) sowie Konten von Schulen, die mit Google-Diensten arbeiten.

Viele Nutzer sind durch die Ankündigung verunsichert, denn nicht wenige haben im Laufe der Zeit mehrere Konten angelegt und wissen nicht, ob sie möglicherweise betroffen sind. Es lohnt sich, das zu überprüfen, denn niemand möchte die möglicherweise unzähligen Fotos verlieren, die vor langer Zeit mal bei Google Fotos hochgeladen und seitdem nicht mehr abgerufen wurden. Oder Dokumente in Google Docs, die mal archiviert, aber schon länger nicht mehr abgerufen worden sind.

Bei Bedarf den letzten Login überprüfen

Bei Bedarf den letzten Login überprüfen

Google warnt betroffene Nutzer rechtzeitig

Wichtig: Falls tatsächlich eine Löschung droht, kündigt Google das mit einer E-Mail rechtzeitig an. Was man allerdings auch nur mitbekommen kann, wenn man die entsprechenden E-Mails abruft – bei einer selten genutzten Gmail-Adresse ist das möglicherweise nicht der Fall.

Es lohnt sich daher, sich in allen relevanten Google-Konten vor Anfang Dezember einmal aktiv einzuloggen. Oft ist das jedoch gar nicht nötig. Wer zum Beispiel bei Google Maps ein Konto eingerichtet hat, aktiviert bei jedem Start der Anwendung automatisch einen Login.

Dasselbe gilt für eine Suche auf Youtube, wenn man eingeloggt ist – oder die Verwendung eines Mobilgeräts mit Android. Das Laden einer App im Google Play Store reicht ebenfalls schon aus, um ein Konto als aktiv zu kennzeichnen.

Wer seine Google-Konten regelmäßig benutzt, muss sich keine Gedanken machen. Wer vor langer Zeit mal ein Konto eingerichtet hat und es noch braucht, der ist gut beraten, die Zugangsdaten herauszusuchen und sich mal einzuloggen.

Löschaktion soll Sicherheit dienen

Das Unternehmen gibt mehrere Gründe für die Löschaktion und die neuen Nutzungsbedingungen an. Zum einen lassen sich so wertvolle Ressourcen sparen. Denn gespeicherte Dokumente, Fotos oder Videos, die niemand mehr benötigt, binden wertvollen und teuren Speicherplatz. Das zu beenden spart nicht nur Geld, sondern auch Energie.

Der wohl aber wichtigste Grund betrifft die Sicherheit: Viele Betrüger nutzen einmal eingerichtete Google-Konten für Betrug, Phishing, Spam und Hackangriffe. Sie loggen sich aber nie in diese Konten ein. Wenn Google auf diese Weise betrügerisch verwendete Google-Konten deaktivieren kann, ist das gut für die Allgemeinheit.

Dasselbe gilt für von Privatnutzern angelegte Konten, die aber nicht mehr benutzt werden. Oft sind diese schlecht abgesichert: einfaches Passwort und ohne Zwei-Faktor-Authentifizierung. Das wiederum können sich Cyberbetrüger zunutze machen. Sie kapern solche schlecht geschützten Konten und missbrauchen sie für Identitätsdiebstahl oder andere kriminelle Aktivitäten. Auch das soll durch die Löschaktion eingedämmt und verhindert werden.

Google-Suche nicht von Löschaktion betroffen

Wer kein Google-Konto eingerichtet hat und Googles Suchmaschine und andere Dienste wie Youtube ohne Anmeldung nutzt – was problemlos möglich ist –, hat durch die angekündigte Löschaktion keinerlei Nachteile und ist nicht betroffen. Die Dienste lassen sich weiter problemlos verwenden.

 

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