Apple Intelligence wird erwachsen: Diese neuen KI-Features kommen auf iPhone und Co.

von | 09.06.2025 | iOS

Apple macht Ernst mit seiner künstlichen Intelligenz und rollt eine beeindruckende Palette neuer Features aus. Was Apple Intelligence von der Konkurrenz unterscheidet, ist dabei nicht nur die nahtlose Integration in das Apple-Ökosystem, sondern vor allem der kompromisslose Fokus auf Datenschutz.

Die meisten KI-Berechnungen finden direkt auf dem Gerät statt – ein echter Unterschied zu Cloud-basierten Lösungen anderer Anbieter.

Live-Übersetzung macht Sprachbarrieren obsolet

Das wohl praktischste neue Feature ist die Live-Übersetzung, die direkt in Nachrichten, FaceTime und Telefon-App integriert ist. Stellen Sie sich vor: Sie planen im Urlaub etwas mit neuen Bekanntschaften und können direkt beim Tippen Ihre Nachricht übersetzen lassen. Die Empfänger erhalten die Nachricht in ihrer bevorzugten Sprache, Antworten werden automatisch zurück übersetzt.

Besonders clever: In FaceTime-Anrufen erscheinen übersetzte Untertitel, während Sie weiterhin die Original-Stimme hören. Bei Telefonaten wird die Übersetzung laut vorgelesen. Das Ganze funktioniert komplett offline – Ihre Gespräche bleiben privat und müssen nicht durch irgendwelche Server.

Genmoji und Image Playground werden kreativer

Die bereits bekannten Features Genmoji und Image Playground erhalten spannende Updates. Statt nur Textbeschreibungen zu verwenden, können Sie jetzt verschiedene Emoji miteinander kombinieren und eigene Beschreibungen hinzufügen. Das Ergebnis: noch individuellere und ausdrucksstärkere Mini-Kunstwerke.

Image Playground bekommt durch die ChatGPT-Integration neue Stilrichtungen wie Ölgemälde oder Vektorgrafiken. Mit der „Any Style“-Funktion können Sie präzise beschreiben, was Sie sich vorstellen – das System erstellt dann ein einzigartiges Bild. Wichtig dabei: Sie behalten die volle Kontrolle darüber, was mit ChatGPT geteilt wird.

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Visuelle Intelligenz: Ihr Display wird schlauer

Die Visuelle Intelligenz macht einen großen Sprung nach vorn. Bisher konnten Sie mit der iPhone-Kamera Objekte in Ihrer Umgebung analysieren. Jetzt funktioniert das auch mit allem, was auf Ihrem Display zu sehen ist.

Ein praktisches Beispiel: Sie sehen einen interessanten Veranstaltungshinweis auf einer Website. Einfach die Screenshot-Tasten drücken, und Apple Intelligence extrahiert automatisch Datum, Uhrzeit und Ort für einen Kalendereintrag. Oder Sie entdecken eine schöne Lampe in einem Online-Shop – die Visuelle Intelligenz kann nach ähnlichen Produkten suchen oder Ihnen mehr Informationen dazu liefern.

Apple Watch wird zum persönlichen Fitnesstrainer

Workout Buddy ist ein faszinierendes neues Feature für die Apple Watch. Die KI analysiert Ihre aktuellen Trainingsdaten und Fitnesshistorie in Echtzeit und generiert motivierende, personalisierte Kommentare während des Workouts.

Das Besondere: Ein eigens entwickeltes Text-to-Speech-Modell, trainiert mit den Stimmdaten von Fitness+ Trainern, sorgt für eine natürlich klingende Motivation, die perfekt zu Ihrem Training passt. Energie, Stil und Tonalität werden dynamisch an Ihre Aktivität angepasst. Verfügbar ist das Feature für die beliebtesten Trainingsarten wie Laufen, Gehen, Radfahren und Krafttraining.

Entwickler bekommen Zugang zur KI-Power

Für Entwickler besonders interessant: Apple öffnet erstmals das Grundmodell von Apple Intelligence für alle Apps. Mit dem Foundation Models Framework können Entwickler die KI-Power direkt in ihre Apps integrieren – komplett kostenlos und offline verfügbar.

Die Möglichkeiten sind vielfältig: Eine Lern-App könnte aus Ihren Notizen ein personalisiertes Quiz generieren, eine Outdoor-App natürlichsprachliche Suche auch ohne Internetverbindung anbieten. Dank nativer Swift-Unterstützung ist die Integration mit wenigen Zeilen Code möglich.

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Kurzbefehle werden intelligent

Die Kurzbefehle-App erhält „intelligente Aktionen“ – eine neue Kategorie von Automationen, die Apple Intelligence nutzen. Sie können jetzt Kurzbefehle erstellen, die direkt mit dem KI-Modell interagieren. Ein Beispiel: Studierende können einen Kurzbefehl programmieren, der Vorlesungsaufzeichnungen mit ihren Notizen abgleicht und fehlende wichtige Punkte ergänzt.

Kleine Features, große Wirkung

Viele weitere Verbesserungen machen den Alltag leichter: Apple Wallet erkennt automatisch Sendungsverfolgungsdaten aus E-Mails von Händlern. Die Nachrichten-App schlägt vor, wann eine Umfrage zu einem Thema sinnvoll wäre, und kann mit Image Playground passende Chat-Hintergründe erstellen.

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Datenschutz bleibt oberste Priorität

Was Apple Intelligence von der Konkurrenz abhebt, ist der kompromisslose Datenschutz-Ansatz. Die meisten Verarbeitungen finden direkt auf dem Gerät statt. Für komplexere Aufgaben nutzt Apple das „Private Cloud Compute“-System, bei dem Ihre Daten niemals gespeichert oder mit Apple geteilt werden. Unabhängige Experten können den Server-Code überprüfen – ein transparenter Ansatz, den andere Anbieter so nicht bieten.

Verfügbarkeit und Ausblick

Die neuen Features stehen ab sofort über das Apple Developer Program zum Testen bereit, eine öffentliche Beta folgt nächsten Monat. Alle iPhone 16 Modelle, iPhone 15 Pro/Pro Max sowie iPads und Macs mit M1-Chip oder neuer sind kompatibel. Neben Deutsch unterstützt Apple Intelligence bereits acht weitere Sprachen, bis Jahresende kommen acht weitere hinzu, darunter Niederländisch, Schwedisch und traditionelles Chinesisch.

Mit diesen Updates zeigt Apple, dass künstliche Intelligenz nicht nur nützlich, sondern auch vertrauenswürdig sein kann – ein wichtiger Unterschied in einer Zeit, in der Datenschutz-Bedenken bei KI-Services zunehmen.