Egal, ob Fotos vom Sommerurlaub, Aufnahmen von der letzten Feier unter Kollegen, oder der Partner, ins genau richtige Licht gerückt: wer Fotos bearbeitet, braucht dafür zweierlei. Erstens viel, viel Zeit. Zweitens das richtige Werkzeug, die Lieblings-Bildbearbeitung.
Schade eigentlich, dass sich die meisten Bildbearbeitungen schlecht mitnehmen lassen. Doch was, wenn Sie unterwegs mal eben schnell ein Bild vergrößern, drehen oder in der Farbe anpassen wollen, das Sie gerade fotografiert haben?
Was Photoshop, Picasa und Co. für den heimischen Computer sind, das gibt es auch für unterwegs. Komplizierte Bedienung, erforderliche Browser-Plugins oder USB-Sticks, die man dabei haben sollte? Weit gefehlt: im Netz geht es meist schneller und einfacher. Denn findige Programmierer haben kostenlose Webdienste entwickelt, mit denen das Bearbeiten von Fotos und anderen Bilddateien kinderleicht ist.
Einfache Editoren
Snipshot
Da wäre zum Beispiel Snipshot, ein Bildeditor, der ganz ohne Browser-Plugins wie Flash auskommt, da er vollständig auf Javascript basiert. Zum Funktionsumfang gehören das Zuschneiden genauso wie Auto-Korrektur, Helligkeit, Kontrast und einiges mehr.
Das fertige Bild kann dann in einem wählbaren Dateiformat heruntergeladen oder gleich online abgespeichert werden. Mehr Funktionen gibt es, wenn Sie sich einen kostenpflichtigen Zugang beim Anbieter besorgen. Für Entwickler interessant: es gibt eine Schnittstelle, um den Editor mit Wunschdesign und Übersetzung in die eigene Website zu integrieren.
Meine Meinung: Einfach, aber nützlich, und an jedem Computer mit Internetzugang verwendbar.
Picnik
Wer es lieber etwas verspielter mag, dem sei Picnik empfohlen. Der Name ist Programm, denn Sie werden gleich zu Beginn mit einer grünen Wiese begrüßt. Der Dienst basiert auf Flash, ist auf Deutsch (!) und ebenfalls für grundlegende Bildveränderungen gut verwendbar. Bilder können per Upload, direkt aus dem Internet via URL, oder auch von diversen sozialen Netzwerken wie flickr, Facebook oder MySpace importiert werden. Falls Sie mehr Funktionen brauchen, gilt auch hier: kostenpflichtig gibt es (fast) alles, was Ihr Herz begehrt.
Meine Meinung: Etwas aufwändiger, aber dafür auch sehr vielseitig – klasse gemacht. Pluspunkte gibt es für die komplett eingedeutsche Oberfläche.
Photoshop Express
Außerdem gibt es noch die Web-Version von Photoshop, genannt Photoshop Express. Die wird von Adobe als Ersatz für das ausgediente PC-Programm Photoshop Elements angeboten, und – wie könnte es anders sein – verwendet auch Flash als Motor. Der Vorteil von Photoshop Express: Sie können online Bildergalerien anlegen, die dann unter IhrName.photoshop.com erreichbar sind. Einfache Bearbeitungen wie das Korrigieren von roten Augen sind natürlich ebenfalls kein Problem.
Meine Meinung: Schöne Oberfläche, gute Funktionen – doch leider nur auf Englisch.
flauntR
Ausgesprochen wie „flonter“, ist flauntR mehrere Anwendungen in einem. Denn die Komponenten – stylR, editR, textR, picasR, profilR, mobilR und printR – bieten, jede für sich, jeweils zusammen gehörige Funktionen an. Das ist von Vorteil, denn nicht alle Bedienelemente werden auf ein Mal angezeigt. Fotos können bei flauntR vom eigenen PC, von flickr, Facebook, Picasa und sogar Bebo importiert werden. Skalieren, schneiden, drehen, Passepartouts – alles mit an Bord. Gut: die Anwendung ist auf Deutsch verfügbar. Mit der Anbindung an einen Posterdruckservice ist es einfach, Ausdrucke und Poster eines fertig bearbeiteten Bildes zu bestellen.
Meine Meinung: flauntR kann viel, vielleicht zu viel. Die vielen Rahmenvorlagen und Optionen laden zum Spielen ein, können aber manchmal störend wirken.
Editoren für Profis
Splashup
Zu den fortgeschrittenen Editoren, die übrigens allesamt auf Flash setzen, zählt sicher Splashup. Der gut ausgestattete Editor überrascht mit einer Ebenen-Verwaltung genauso wie mit Zeichenwerkzeugen und Filtern. Sogar Texte lassen sich problemlos einfügen, verschieben und bearbeiten. Das Öffnen von Bildern von sozialen Netzwerken wie Facebook gehört hier zur Grundausstattung. Und das Beste: Splashup ist komplett kostenlos.
Meine Meinung: Beeindruckend, was im Web alles möglich ist. Schaltet man in den Vollbildmodus um, könnte man vergessen, dass dies kein PC-Programm ist.
Phoenix
Phoenix ist ebenfalls eine Web-Bildbearbeitung der Extraklasse. Unterstützung für Ebenen, Filter, und sogar eine Zauberstab-Auswahl sind hier an Bord. Bild-Import von flickr, Facebook und Picasa sind auch hier Standard. Pluspunkte gibt es für die Einbindung der weiteren kostenlosen Werkzeuge des Anbieters (Toucan zum Erstellen von Farbpaletten oder die Effekt-Bearbeitung Peacock).
Meine Meinung: An der Bedienung ist nichts auszusetzen, die Funktionsauswahl ist ähnlich wie bei Splashup. Gutes Programm, das Sie sich auf jeden Fall ansehen sollten.
Fazit
Bilder online bearbeiten ist nicht kompliziert. Einfache Änderungen wie das Zuschneiden oder das automatische Korrigieren von Farbstichen sind schnell gemacht. Kompliziertere Bearbeitungen wie Ebenen, Pfade oder erweiterte Werkzeuge findet man allerdings nur in Profi-Editoren, die nicht jedermanns Sache, aber dafür sehr mächtig für eine Webanwendung sind.
Schade finde ich, dass nur wenige Editoren auch auf Deutsch verfügbar sind.