Die Pressekonferenz von BKA (Bundeskrimalamt) und Branchenverband Bitkom war eher enttäuschend. Zwar wurde ein ausführlicher Bericht über die aktuelle Entwicklung der Kriminalität im Internet vorgelegt – aber keine wirklich konkreten Angaben gemacht, was man dagegen unternehmen will.
Laut BKA sind so genannte „IuK-Straftaten“ (also Straftaten im Bereich Internet und Kommunikation) im Vergleich zum Vorjahr um 11 Prozent gestiegen, auf insgesamt 37.900 registrierte Fälle. Das Amt meint aber, es sei von einem „erheblich größeren Dunkelfeld auszugehen“. Zweifellos. Besonders schnell steigen derzeit wieder die Phishingattacken, die eigentlich längst auf dem Rückzug waren. Das ist in der Tat bedenklich.
Und was unternimmt man dagegen? Es gab nur ein paar salbungsvolle Worte, dass Polizei und Wirtschaft enger zusammenarbeiten müssten. Schön. Aber wie? Was ist geplant? Wie kann man dem Problem beikommen? Natürlich, die User müssen vorsichtiger sein, alles richtig. Aber für meinen Geschmack kümmert man sich hier ein bisschen zu wenig um die Täter.
Vollkommen nachvollziehbar und korrekt daher die Forderungen der Gewerkschaft für Polizei, dass „Schwerpunktdienststellen für Cybercrime“ eingerichtet werden müssten. So ist es. Es braucht Cyberfahnder, hoch spezialisierte Experten und Teams, die sich um nichts anderes kümmern – und das selbstverständlich auf einer internationalen Ebene, sonst verkommt so etwas ganz schnell zur Lachnummer.
Ist das eine Herausforderung? Natürlich! Aber der begegnet man nicht mit langatmigen Pressekonferenzen, in denen kaum etwas Neues erzählt wird, sondern es braucht Ideen, Tatendrang – und vermutlich auch ein ordentliches Budget. Aber passieren muss etwas.