ChatGPT kennt mittlerweile fast jeder – der KI-Chatbot von OpenAI hat künstliche Intelligenz massentauglich gemacht. Doch ChatGPT ist längst nicht die einzige Option am Markt. Während Google mit Gemini und Microsoft mit Copilot ebenfalls mitmischen, gibt es eine Alternative, die besonders durch ihre durchdachte Herangehensweise auffällt: Claude von Anthropic.
Was ist Claude und warum sollte man es kennen?
Claude stammt von Anthropic, einem 2021 gegründeten KI-Unternehmen aus San Francisco. Die Firma wurde von ehemaligen OpenAI-Mitarbeitern ins Leben gerufen, darunter Dario Amodei, der vorher als Forschungsleiter bei OpenAI tätig war. Anthropic verfolgt einen anderen Ansatz als die Konkurrenz: Statt nur auf Leistung zu setzen, steht die Sicherheit und Vertrauenswürdigkeit der KI im Mittelpunkt.
Claude zeichnet sich durch seine besonders natürliche Gesprächsführung aus. Während andere Chatbots manchmal mechanisch oder übertrieben hilfsbereit wirken, fühlt sich die Unterhaltung mit Claude authentischer an. Die KI ist darauf trainiert, ehrlich zu antworten, auch wenn das bedeutet zuzugeben, dass sie etwas nicht weiß oder unsicher ist.

Claude 4: Das bringt die neue Generation
Mit Claude 4 hat Anthropic einen bedeutenden Sprung nach vorne gemacht. Die neue Modellgeneration wurde im Mai 2025 veröffentlicht und bringt deutliche Verbesserungen in mehreren Bereichen:
Bessere Reasoning-Fähigkeiten: Claude 4 kann komplexere logische Zusammenhänge erfassen und mehrstufige Probleme lösen. Besonders bei mathematischen Aufgaben, Programmierung und analytischen Fragestellungen zeigt sich das System deutlich leistungsfähiger als der Vorgänger.
Erweiterte Kreativität: Die neue Version schreibt nicht nur bessere Texte, sondern kann auch komplexere kreative Aufgaben bewältigen. Von Drehbüchern über Gedichte bis hin zu technischen Dokumentationen – Claude 4 versteht Stil und Kontext besser denn je.
Verbesserte Multimodalität: Claude 4 kann nicht nur Text verarbeiten, sondern auch Bilder analysieren, Dokumente lesen und verschiedene Dateiformate verstehen. Das macht es zu einem vielseitigen Arbeitspartner für unterschiedlichste Aufgaben.
Längere Kontexte: Die neue Version kann sich deutlich längere Gespräche und größere Dokumente merken. Das ermöglicht tiefere, zusammenhängendere Unterhaltungen und die Bearbeitung umfangreicher Projekte.

Zwei Varianten für verschiedene Bedürfnisse
Claude 4 gibt es in zwei Ausführungen, die unterschiedliche Zielgruppen ansprechen:
Claude Sonnet 4 ist die effiziente Allzweck-Version. Sie bietet ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Leistung und Geschwindigkeit und eignet sich für die meisten alltäglichen Aufgaben. Ob E-Mails schreiben, Recherche betreiben oder einfache Programmieraufgaben – Sonnet 4 erledigt das zuverlässig und schnell.
Claude Opus 4 ist das Flaggschiff der Serie. Diese Version bietet maximale Leistung für komplexe Aufgaben. Wer anspruchsvolle Analysen durchführt, umfangreiche Dokumente bearbeitet oder komplexe Programmierprobleme löst, wird die zusätzliche Power von Opus 4 zu schätzen wissen.
Für wen ist Claude 4 interessant?
Claude 4 richtet sich an verschiedene Nutzergruppen:
Berufstätige und Unternehmen profitieren von der präzisen Textverarbeitung und den analytischen Fähigkeiten. Claude kann Berichte zusammenfassen, E-Mails formulieren, Präsentationen erstellen und komplexe Datenanalysen durchführen.
Entwickler und Technik-Enthusiasten schätzen die verbesserten Programmierfähigkeiten. Claude 4 versteht verschiedene Programmiersprachen, kann Bugs finden, Code optimieren und sogar komplette Anwendungen entwickeln.
Studenten und Forscher nutzen Claude als Recherche-Partner. Die KI kann wissenschaftliche Texte analysieren, Zusammenfassungen erstellen und bei der Strukturierung von Arbeiten helfen.
Kreative finden in Claude einen vielseitigen Partner für Schreibprojekte, Brainstorming-Sessions und die Entwicklung kreativer Inhalte.
Was kostet Claude 4?
Claude ist über verschiedene Wege zugänglich, mit unterschiedlichen Preismodellen:
Die Web-Anwendung bietet eine kostenlose Basisversion mit begrenztem Zugang zu Claude Sonnet 4. Für intensivere Nutzung gibt es kostenpflichtige Abonnements, die mehr Anfragen pro Monat und Zugang zu Claude Opus 4 ermöglichen.
Über die Anthropic API können Entwickler Claude in ihre eigenen Anwendungen integrieren. Hier wird nach Nutzung abgerechnet – pro verarbeitete Tokens. Claude Sonnet 4 ist dabei günstiger als Opus 4, bietet aber auch weniger Leistung.
Zusätzlich gibt es Claude Code, ein Kommandozeilen-Tool für Entwickler, das sich aktuell in der Forschungsvorschau befindet.
Fazit: Ernsthafte Konkurrenz für ChatGPT
Claude 4 zeigt, dass der KI-Markt längst nicht ausgeschöpft ist. Während ChatGPT den Markt dominiert, bietet Claude eine durchdachte Alternative mit eigenständigen Stärken. Besonders die natürliche Gesprächsführung, die Ehrlichkeit bei Unsicherheiten und der Fokus auf Sicherheit machen Claude zu einer interessanten Option.
Wer nach einer Alternative zu ChatGPT sucht oder einfach verschiedene KI-Systeme ausprobieren möchte, sollte Claude 4 definitiv eine Chance geben. Die kostenlose Version reicht für erste Experimente aus, und wer überzeugt ist, kann auf die kostenpflichtigen Optionen upgraden.
Die KI-Landschaft wird immer vielfältiger – und das ist gut für uns alle. Mehr Konkurrenz bedeutet bessere Produkte und faire Preise. Claude 4 trägt definitiv zu dieser positiven Entwicklung bei.