Der Mobilfunkstandard 5G kommt: Aber brauchen wir ihn auch?

Das 5G-Netzwerk ist nicht einfach irgendwann plötzlich da. Die Betteiber arbeiten bereits daran und haben erste Sendemasten aufgestellt. In einigen Gebieten gibt es den neuen Mobilfunkstandard bereits. Aber 5G bietet nicht nur Vorteile – es gibt auch einige Risiken und Fragen. Etwa die, ob Huawei der passende Ausstatter für das Netzwerk ist.

5G kommt: Ein Mobilfunknetz, das bis zu 100x schneller sein soll als das bisherige. Deutlich mehr Daten in kürzerer Zeit übertragen – das ist die Verheißung. Auch versprechen die Mobilfunkanbieter eine bessere Flächenabdeckung. Auf den Werbefotos der Anbieter sieht man nie Menschen, die frustriert versuchen, dem Funkloch zu entkommen – oder gequält den Bits und Bytes bei ihrer Datenreise zu sehen müssen.

Hier sind alle happy, weil alles klappt: Schnelle Datenübertragen praktisch überall.

5G bringt deutlich mehr Tempo

Keine Frage: 5G bringt uns ein schnelleres Mobilfunknetz. Wir Privatleute brauchen das aber kaum. Denn für E-Mails. Webseiten und Instagram-Fotos reicht das aktuelle 4G-Netzwerk völlig aus. Wenn es nicht immer langsamer werden würde, weil immer mehr Menschen immer mehr Fotos austauschen und Videos anschauen wollten. Weil die Bandbreite nicht mehr reicht, muss eine Lösung her. 5G kann und wird die Lösung sein. Vorerst.

Vor allem die Industrie profitiert von 5G: Sie braucht mobile Datennetze, um Daten blitzschnell und zuverlässig austauschen zu können. Wenn Waren, Güter, Container, Fahrzeuge überhaupt alles selbst Daten funkt, dann braucht es eben überall zuverlässig Mobilfunknetze. Großer Vorteil von 5G: Die Daten sind blitzschnell von A nach B übertragen. Also nicht mehr nur mehr Daten pro Sekunde, sondern vor allem ohne jede Wartezeit. So lassen sich Dinge aus der Ferne steuern – live!

Selbst Operationen könnten per Mobilfunk durchgeführt werden, heißt es. Oder bei einem autonomen Fahrzeug die Steuerung übernommen werden. 5G macht’s möglich.

5G ist vor allem ein riesiges Geschäft

Aber es muss klar sein: 5G ist vor allem ein riesiges Geschäft. Hersteller von Smartphones können neue Geräte verkaufen, ohne sich ein neues Design einfallen lassen zu müssen. Mobilfunk-Anbieter können neue Deluxe-Tarife für höheres Datentempo vermarkten. Und natürlich muss auch die komplette Infrastruktur aufgebaut werden – das kostet viel, damit verdienen aber auch viele.

Hier kommen wir zu einem wunden Punkt: Wir haben in Europa keine nennenswerten Hersteller von Mobilfunktechnologie mehr. Hatten wir mal, mit Nokia und Ericsson. Aber heute ist Huawei Marktführer.

Das chinesische Unternehmen baut hervorragende Anlagen, auch für 5G. Nur: Kann man den Chinesen vertrauen? Kann man es wirklich riskieren, in einer derart sensiblen und fragilen Infrastruktur Technologie der Chinesen zu verbauen? Wie will man kontrollieren, ob Spionage betrieben wird? Auch Sabotage wäre nicht ausgeschlossen…

Mit oder ohne Huawei? Das ist eine wichtige Frage

Wir alle wissen, dass es in China keine Trennung zwischen Staat und Industrie gibt. Was die Regierung will, das wird gemacht.

Deswegen: Ja, es ist ein enormes Risiko, Technologie von Huawei zu verbauen. US-Präsident Donald Trump wettert gegen Huawei und will, dass möglich die ganze Welt 5G-Netzwerke ohne Huawei baut. Großbritannien hat gerade bekannt gegeben, auf Huawei zu verzichten. Hier in Deutschland kommt Huawei erst mal zum Einsatz. Erst mal. Es wir abhängig gemacht von der aktuellen Lage.

Ein riesiger Fehler. Die EU hat es versäumt, selbst für moderne Technologie in diesem Bereich zu sorgen. Siemens, Nokia, Ericsson – es gab genügend gute Unternehmen. Aber die wurden vernachlässigt. Ein schwerer Fehler der Bundesregierung und der EU. Es gibt eben keine überzeugenden Konzepte, was die Digitalisierung angeht.

 

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