Die beliebtesten Passwörter der Deutschen sind mal wieder „123456“ oder „Berlin“. Die knacken Cyberangreifer in weniger als einer Sekunde. Nehmt die Sache ernst und verwendet endlich sichere Passwörter,
Liebe Leute: Wir müssen reden. Und zwar darüber, welche Passwörter Ihr so verwendet. Seit Jahren sage ich doch immer wieder: Bitte verwendet bei jedem Onlinedienst ein anderes Passwort und macht es Euch mit der Auswahl nicht so einfach. Denn kurze und einfache Passwörter, die sind viel zu leicht zu knacken…
Populärste Passwörter in Sekunden zu knacken
Und was kommt bei der jüngsten Untersuchung des Hasso Plattner Instituts (HPI) raus? Die liebsten Passwörter der Deutschen sind nach wie vor Passwörter wie „123456“, „hallo“ oder „schatz“. Kein Wunder, dass sich immer wieder Menschen darüber beklagen, ihre Onlinekonten seien gekapert worden.
Hier die Top Ten Passwörter deutscher Nutzerinnen und Nutzer in 2021:
- 123456
- passwort
- 12345
- hallo
- 123456789
- qwertz
- schatz
- basteln
- berlin
- 12345678
Ein blamables Ergebnis. Gäbe es so etwas wie eine Pisa-Studie für IT-Kompetenz, lägen deutsche Nutzer vermutlich auf den letzten Plätzen. Denn solche Passwörter sind ein Witz. Jeder Hacker knackt solche Passwörter in weniger als einer Sekunde.
Glaubt Ihr nicht? Dann empfehle ich dringend einen Besuch bei Wie sicher ist mein Passwort? Hier könnt Ihr auch beurteilen lassen, wie gut Euer Passwort ist.
Die Lieblingspasswörter der Deutschen verstoßen gegen alle Regeln, die es gibt: Zu kurz, Zeichenfolgen, keine Groß- und Kleinschreibung, keine Sonderzeichen – und Begriffe aus dem Wörterbuch. Einfacher kann man es potenziellen Cyberangreifern nicht machen.
Sichere Passwörter benutzen – und Passwort-Manager
Hier noch mal die wichtigsten Regeln:
- Lange Passwörter verwenden (> 15 Zeichen)
- Alle Zeichenklassen verwenden (Groß-, Kleinbuchstaben, Zahlen, Sonderzeichen)
- Keine Wörter aus dem Wörterbuch
- Keine Wiederverwendung von gleichen oder ähnlichen Passwörtern bei unterschiedlichen Diensten
- Verwendung von Passwort-Managern
- Passwortwechsel bei Sicherheitsvorfällen und bei Passwörtern, die die obigen Regeln nicht erfüllen
- Zwei-Faktor-Authentifizierung aktivieren, wo möglich
Warum ist das so wichtig? Ganz einfach: Weil rund um die Uhr in Systeme eingebrochen wird – und dabei Nutzerdaten erbeutet werden. Wir bekommen das nicht mit. Aber schaut doch mal beim HPI Identity Leak Checker oder Have I been pawned vorbei. Einfach Mail-Adresse eingeben – schon ist klar, ob die eigene Mail-Adresse schon mal samt Passwort und anderen Daten erbeutet wurde.
Brechen Cybereinbrecher erfolgreich bei LeckereSchokolade.de ein und klauen dort mein Passwort, probieren sie in der Regel bei wichtigen Onlinekonten wie Google Mail, Amazon, Paypal, Twitter etc. diese Daten aus. Ist jemand bequem und benutzt überall dieselben Zugangsdaten, sind die Cyberangreifer auch schon drin.
Booster in Sachen Sicherheit: Zwei Faktor Authentifizierung
Das muss doch wirklich nicht sein. Deshalb: Verwendet wirklich überall ein anderes, sicheres Passwort. Praktische Passwort-Manager helfen dabei und nehmen alle Arbeit ab. Sie merken sich für jeden Dienst die passenden Daten und tragen sie automatisch ein. Das ist sicher – und bequem.
Noch besser ist es aber, die Zwei-Faktor-Authentifizierung zu aktivieren. Das geht heute fast überall: Apple, Microsoft, Facebook, Google, Twitter… Aktiviert es! Dann können die Cyberangreifer Eure Zugangsdaten ruhig erbeuten. Sie kommen trotzdem nicht in die Konten.
Denn es hängt dann ein zweites Schloss vor dem Konto. Der Schlüssel dafür ist ein individuell erzeugter Code. Der wird in der Regel im Smartphone generiert. Mit einer App wie Google Authenticator. Oder man erhält eine SMS.
Ich möchte nächstes Jahr nicht noch mal lesen, dass „123456“ oder „berlin“ die beliebtesten Passwörter der Deutschen sind. Deal?