Digital Detoxing: Handynutzung kontrollieren

Mal eben aufs Smartphone schauen…. Diesen Reflex kennen wohl die meisten von uns. Uns ist gar nicht bewusst, wie oft wir das machen. Mehrere Dutzende Mal, manche mehrere Hunderte Mal am Tag. Und das summiert sich dann ganz schön. Aber wie viel Zeit verbringt man an und mit dem Smartphone – und den einzelnen Apps? Apple und Google helfen dabei, das herauszufinden.

Foto gemacht. Zwei Minuten. Mails gecheckt. Drei Minuten. Instagram studiert. Zehn Minuten. Adresse gesucht. Zwei Minuten. In WhatsApp nachgeschaut… Zehn Minuten. So geht es den ganzen Tag. Und die eigentlich kurzen Zeitspannen am Smartphone summieren und summieren sich.

Das ständige Zum-Handy-Greifen ist nicht etwa wie eine Sucht, es ist eine Sucht. Zumindest ist es Suchtverhalten.

Digital Detoxing: Handynutzung kontrollieren

App-Entwickler wenden eine Menge Tricks an

Kein Wunder, denn die App-Entwickler legen es bewusst und mit aller Macht darauf an, dass wir ständig aufs Handy schauen – und dann möglichst lange in den Apps bleiben.

Denn Aufmerksamkeit bedeutet Kasse machen. Je länger ich online bin, desto mehr Daten liefere ich ab, desto wahrscheinlicher ist, dass ich Werbung zu sehen bekomme oder einkaufe.

Darum werden wir mit Tricks manipuliert. Das Handy vibriert ständig. Wir müssen endlos scrollen. Videos starten automatisch. Push-Nachrichten fordern uns auf, etwas zu tun. Und, und, und… Das sind alles gezielte Manipulationsversuche, um uns dazu zu bringen, zum Smartphone zu greifen.

Digital Detoxing: Handynutzung kontrollieren

Brainhacking und Attention Pollution

Brainhacking sagen manche Experten dazu. Attention Pollution andere, also sozusagen Aufmerksamkeitsverschmutzung. Das trifft’s ganz gut.

Das zu den Hintergründen – und Gründen, warum wir so oft zum Handy greifen. Wer das an sich selbst nicht gut findet und seine Gewohnheiten ändern will, der muss erst mal wissen, was eigentlich los ist. Wie viel Handyzeit am Tag?

Apple und Google stellen mittlerweile serienmäßig Funktionen bereit, die uns über unser Nutzungsverhalten informieren.

Brainhacking und Attention Pollution

Unter iOS heißt die Funktion „Bildschirmzeit“. Wer sie aktiviert, bekommt übersichtliche Statistiken: Wie lange online gewesen in der letzten Woche. Wie viel pro Tag. Und mit welchen Apps wie viel Zeit verbracht? Das alles sind aufschlussreiche Informationen. Die meisten sind erstaunt, was da zusammenkommt.

„Digitales Wohlbefinden“ bzw. „Digital Wellbeing“ – so heißt die Funktion unter Android. Zu finden nur in modernen Versionen von Android. Funktioniert ganz ähnlich und bietet ganz ähnliche Informationen an. Und wie bei iOS muss auch die Android-Funktion konkret eingeschaltet und aktiviert werden, damit sie funktioniert und Daten sammelt.

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Weniger Handyzeit – wie kann das gehen?

Hat man also erst mal rausgefunden, wie viel Zeit man so mit dem Handy verbringt, sollte man  noch etwas genauer hinschauen: Wie viel Zeit eigentlich mit welchen Apps?

Die Statistiken unter iOS und Android gliedern das fein auf. Soziale Netzwerke. Produktivität. Kreativität. Man erfährt sogar, wie viel Zeit man mit jeder einzelnen App verbracht hat. Zum Beispiel mit YouTube.

So. Was nun? Die meisten werden erstaunt sein und sagen: Das muss unbedingt weniger werden. 3:25 Stunden am Tag – das ist mittlerweile der Durchschnittswert in der westlichen Welt. 3:25 Stunden am Tag am Handy.

Wer das reduzieren möchte, und das ist zweifellos dringend zu empfehlen, der kann sich helfen lassen. iOS und Android bieten die Möglichkeit, Zeitkontingente für Apps einzutragen. Zum Beispiel hier: 10 Minuten am Tag für Spiele. Oder 15 für YouTube. Will man länger, bekommt man eine Warnung. Oder die App wird sogar gesperrt.

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Apple und Google wollen vor allem sich schützen

Es ist sicher kein Zufall, dass sich Apple und Google entschlossen haben, solche Funktionen anzubieten. Sie sollen wie eine Art Entgiftung wirken – Detoxing. Am Ende werden sie aber kaum verhindern, dass wir unsere Smartphones trotzdem immer mehr benutzen. Die Hersteller können aber nun sagen: Wir haben Lösungen im Angebot. Ein Feigenblatt, also.

Ganz nett in diesem Zusammenhang: die App Forest. Auch sie soll einem vom Smartphone fernhalten. Man pflanzt virtuelle Bäume in seinem Smartphone. Und nur, wenn man 25 Minuten lang sein Handy nicht anrührt, kann das Bäumchen gedeihen.

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