Digitale Passfotos: Die neuen Regeln ab Mai 2025

von | 30.04.2025 | Digital

Wer kennt es nicht? Euer Personalausweis läuft ab, ihr müsst zum Fotografen, bekommt vier Passbilder für teures Geld und braucht davon genau eines. Die restlichen landen in einer Schublade, wo sie vermutlich für immer bleiben werden.

Doch damit ist Schluss: Ab Mai 2025 ändert sich die Art und Weise, wie ihr Passfotos für offizielle Dokumente einreicht. Digital statt Papier.

Was ändert sich konkret?

Ab dem 1. Mai 2025 wird in Deutschland die digitale Übermittlung von Passfotos für Personalausweise und Reisepässe zur Pflicht. Das bedeutet: Keine ausgedruckten Papierfotos mehr, die am Amt eingescannt werden müssen. Stattdessen werden eure Bilder in einem standardisierten digitalen Format direkt an die zuständige Behörde übermittelt.

Diese Änderung ist Teil des „Gesetzes zur Stärkung der Sicherheit im Pass-, Ausweis- und ausländerrechtlichen Dokumentenwesen“, das bereits 2020 verabschiedet wurde und nun in seine finale Umsetzungsphase geht.

international passport of a citizen of germany
International passport of a citizen of Germany on a dark concrete background, international travel

Drei Wege zum digitalen Passfoto

Für die Erstellung und Übermittlung des digitalen Passfotos gibt es zukünftig drei verschiedene Möglichkeiten:

  1. Beim Fotografen: Professionelle Fotografen können die Bilder direkt digital erstellen und verschlüsselt an die zuständigen Behörden übermitteln. Hierzu wird ein sicheres Übermittlungsverfahren mit eindeutiger Referenznummer verwendet.
  2. An Fotoautomaten: Auch die bekannten Fotoautomaten werden aufgerüstet. Moderne Geräte können die Bilder bereits digital erstellen und an die Behörden senden.
  3. Direkt im Bürgeramt: Viele Bürgerämter werden mit eigenen Fotostationen ausgestattet, an denen die Bilder vor Ort aufgenommen werden können. Dies soll den Prozess beschleunigen und vereinfachen.

Vorteile der Digitalisierung

Die Umstellung auf digitale Passfotos bringt mehrere Vorteile mit sich:

  • Fälschungssicherheit: Durch die direkte digitale Übermittlung wird das Risiko von Manipulation und Fälschung deutlich reduziert.
  • Effizienz: Die Bearbeitungszeit für neue Ausweisdokumente kann verkürzt werden, da mehrere manuelle Schritte entfallen.
  • Umweltschutz: Weniger Ausdrucke bedeuten weniger Ressourcenverbrauch und Abfall.
  • Kostenersparnis: Bürgerinnen und Bürger müssen nicht mehr für vier Passfotos bezahlen, wenn sie nur eines benötigen.

Was müsst ihr beachten?

Auch wenn sich der Prozess ändert, bleiben die Anforderungen an das Passfoto selbst weitgehend gleich. Euer Bild muss aktuell sein und den biometrischen Anforderungen entsprechen: neutraler Gesichtsausdruck, keine Kopfbedeckung (mit Ausnahme religiöser Gründe), keine Sonnenbrille und ein heller, einfarbiger Hintergrund.

Die technischen Spezifikationen für das digitale Foto sind ebenfalls klar definiert:

  • Bildformat: JPEG
  • Mindestauflösung: 600 x 800 Pixel
  • Maximale Dateigröße: 1 MB

Was kostet das digitale Passfoto?

Die Kosten für digitale Passfotos werden sich voraussichtlich ähnlich wie bisher gestalten. Bei professionellen Fotografen kann mit Preisen zwischen 10 und 20 Euro gerechnet werden. Fotoautomaten bieten in der Regel günstigere Alternativen ab etwa 8 Euro an.

Die kostengünstigste Option wird vermutlich die Erstellung direkt im Bürgeramt sein. Hier plant die Bundesregierung, die Gebühren möglichst niedrig zu halten, um euch den Übergang zu erleichtern. Genaue Preise werden jedoch von den einzelnen Kommunen festgelegt.

Datenschutz und Sicherheit

Ein wichtiger Aspekt der Umstellung ist der Datenschutz. Die digitalen Fotos werden verschlüsselt übermittelt und dürfen nur für den vorgesehenen Zweck verwendet werden. Nach der Erstellung des Ausweisdokuments werden die Rohdaten gemäß den gesetzlichen Vorgaben gelöscht.

Die Bundesdruckerei hat hierzu ein spezielles Sicherheitsverfahren entwickelt, das den höchsten Standards entspricht und sicherstellt, dass keine unbefugten Dritten Zugriff auf die biometrischen Daten erhalten.

Fazit

Die Digitalisierung macht auch vor dem Passfoto nicht halt – und das ist gut so. Die neuen Regelungen versprechen einen effizienteren, sichereren und umweltfreundlicheren Prozess für alle Beteiligten. Wenn ihr in den nächsten Monaten einen neuen Personalausweis oder Reisepass beantragen möchtet, solltet ihr euch vorab über die neuen Möglichkeiten informieren und idealerweise direkt den digitalen Weg wählen.

Es bleibt abzuwarten, wie reibungslos die Umstellung in der Praxis funktionieren wird. Fest steht jedoch: Die Zeit der Passbildschubladen geht zu Ende – und das dürfte die wenigsten von euch wirklich traurig stimmen.