Ich glaube, aus der Nummer kommt die USA nicht mehr raus. Sie haben es einfach zu weit getrieben, unsere amerikanischen Freunde. Was für ein Dilemma für Barack Obama, der das insgeheim ganz sicher alles andere als lustig findet – aber wenn man auf diesem Stuhl sitzt, dann kann (vermutlich) nicht einfach so die Reißleine ziehen.
Doch wie im großen Stil alle Welt ausspioniert wurde und wird, wie Daten gesammelt werden, auch von Freunden, wie selbst EU-Vertreter mit Wanzen ausgeschnüffelt werden – das übertrifft irgendwie jede Hollywood-Fantasie und geht eindeutig zu weit. Ich denke: Da kann man nicht den Mantel des Vergessens umlegen, das wird sich nicht einfach so unter den Teppich kehren lassen.
Das Netz sorgt schon dafür, dass das Thema nicht in Vergessenheit gerät. Etwa, indem der Whistleblower Edward Snodwden immer wieder gefeiert und gewürdigt wird (als angemessenes Gegengewicht zu den Lnycht-Ihn-Rufen aus US-Regierungskreisen). Jetzt ist 5:23 langes Video auf Youtube aufgetaucht, ein gut gemachter Kurzfilm über die Geschichte von Snowden, vor allem während seines Aufenthaltes in Hongkong. Der Kurzfilm kommt auch von einem Hongkonger Filmemacher.
Bildsprache, Schnitt und Musik sind in der Machart von „Bourne-Verschwörung“. Und so ein bisschen ist das, was da rund um Snowden passiert, auch tatsächlich das Kaliber.