eMails sicherer machen

von | 27.11.2012 | Tipps

E-Mail ist eine praktische Sache: Schnell geschrieben, noch schneller abgeschickt und in der Regel blitzschnell beim Empfänger. Und das auch noch kostenlos. Aber eins ist die E-Mail bislang eher nicht: Sicher. Oder vertrauenswürdig. Jeder kann eine E-Mail mit meiner Absenderkennung versenden.

Ein ernsthaftes Problem, weil man sich überhaupt nicht darauf verlassen kann, dass der angebliche Absender auch der tatsächliche Absender ist. Was im Privatbereich einfach nur blöd ist, das ist im Geschäftsleben ein Unding. Hier gibt es Bereiche, da ist man zwingend darauf angewiesen, sich darauf verlassen zu können, dass die Email Adresse des Absenders auch stimmt. Bei Vertragsfragen zum Beispiel, oder wenn es um vertrauliche Dinge geht. Auch im Bereich der öffentlichen Verwaltung wäre es sinnvoll, wenn sich die Echtheit eines Absenders ermitteln ließe.

Aus diesem Grund wurde die De-Mail erfunden. Die De-Mail soll eine E-Mail zur „sicheren, vertraulichen und nachweisbaren Kommunikation im Internet“ sein, wie es offiziell heißt. Großer Vorteil: E-Mails und Dokumente lassen sich hier verschlüsselt verschicken. Abhörsicher. Doch der viel größere Pluspunk: Absender und Empfänger müssen sich bei der Einrichtung ihres De-Mail-Postfachs identifizieren (etwa mit Personalausweis) und bei jeder(!) verschickten E-Mail ausweisen. Dadurch soll die De-Mail im Gegensatz zur regulären E-Mail weitgehend fälschungssicher sein. Man kann der Absenderangabe vertrauen.

Kunden von Telekom und 1&1 können vertrauliche Dokumente an Behörden und Firmen verschicken können, auch der Empfang ist möglich. Das Versenden einer solchen sicheren E-Mail ist allerdings mit Kosten verbunden: In der Regel kostet die De-Mail 39 Cent. Für viele Firmen ist das trotzdem sehr interessant, schließlich kostet ein Brief mindestens 55 Cent, wer auch noch Papier, Druck, Umschlag etc. dazu rechnet, ist schnell bei 70 Cent. Das Einsparpotenzial ist daher erheblich.

Die De-Mail ist ein großes Geschäft – und dürfte für die Post zu einem erheblichen Problem werden. Knapp zehn Milliarden Euro geben die Deutschen pro Jahr für Porto aus. Schätzungen zufolge lassen sich rund 80 Prozent davon elektronisch abwickeln, wenn Versand und Empfang nur sicher sind. Darum brachte die Deutsche Post bereits vor zwei Jahren den E-Postbrief auf den Markt. Der E-Postbrief ist mit 55 Cent allerdings deutlich teurer als die De-Mail und setzt nach wie vor auf Papier.

Es geht also los mit der De-Mail. Das ist auch dringend nötig. Denn zwar reden alle vom papierlosen Büro, doch wenn es ernst wird, wenn wir etwas erledigen wollen, was relevant ist, kommt man am Papier bislang nicht vorbei. Das könnte die De-Mail ändern, die es auch als Freemail gibt. Sie funktioniert zwar bislang nur innerhalb Deutschlands, ist aber ein interessanter Anfang. Noch ist die De-Mail weitgehend unbekannt. Ob sich das ändert, wird vor allem davon abhängen, wie viele Unternehmen und Behörden mitmachen. Je mehr man online elektronisch erledigen kann, um so interessanter wird der neue Service.