Firefox ist gerade in Deutschland beliebt: Hinter dem Browser steht kein großer Konzern, der vor allem an Daten interessiert ist. Viele Funktionen. Schnell. Wumderbar. Doch dann das: Firefox hat bekannt gegeben, künftig RSS nicht mehr unterstützen zu wollen. Keine guten Nachrichten!
Es gibt die unterschiedlichsten Methoden, wie man sich im Web auf dem Laufenden halten kann. Eine ist zweifellos, die RSS-Feeds von gut gemachten und geschätzten Webangeboten zu „abonnieren“. Das geht auch bei Digitalistan, und zwar hier. Der RSS-Reader oder der Browser zeigt einem dann, sobald neue Beiträge erscheinen – und der Nutzer kann anhand der Überschrift entscheiden, ob er den Artikel lesen möchte oder nicht.
Firefox zieht bei RSS den Stecker
Doch ausgerechnet Firefox hat nun beschlossen, den Support für RSS zu beenden. In den Versionen von Firefox, die zwischen Oktober und Dezember erscheinen werden, gibt es dann keine Unterstützung für RSS mehr. Auch die „dynamischen Lesezeichen“, die ganz ähnlich funktionieren, gehören dann der Vergangenheit an. Begründung von Firefox: Der eigene Code sei zu alt und müsste dringend überarbeitet werden – dafür fehle es aber an Kapazitäten. Und: Die User würden RSS nicht (mehr) verwenden.
Mag sein, dass RSS nicht mehr die Bedeutung hat, die es mal hatte. Aber es ist eine wunderbare Alternative zu Facebook, Twitter, Instagram und Co. Wer bewusst darauf verzichtet, die Feeds der Sozialen Netzwerke zu nutzen, um mit Personen, Unternehmen, Institutionen, Gruppen oder was auch immer in Kontakt zu bleiben und stattdessen lieber RSS-Feeds nutzt, darf künftig nicht mehr auf die Hilfe von Firefox hoffen.
Entscheidung spielt Facebook und Co. in die Hände
Natürlich: Es gibt andere Browser. Und es gibt auch Plugins für Firefox, die es einem ermöglichen, mit RSS-Feeds klarzukommen. Der Punkt ist aber ein ganz anderer: Es schwächt die Bedeutung und das Ansehen von RSS-Feeds enorm, wenn ausgerechnet der wichtigste unabhängige Browser nun auf RSS verzichtet. Ausgerechnet Firefox unterstützt die Technologie der Informationsverteilung nicht mehr, die werbefrei und nicht an einen der großen US-Konzerne gebunden ist.
Das ist schon eine große Enttäuschung – und spielt Facebook, Twitter und Co. in die Hände. Das Argument von Firefox übrigens, dass 99 Prozent aller Nutzer keine RSS-Feeds verwenden, kann man so auch nicht ernst nehmen: Wer RSS-Feeds nutzt, der hat auch Plugins am Start, die Rückmeldungen mit Nutzerdaten an Software-Unternehmen wirksam verhindern.
Liebe EntwicklerInnen bei Firefox: Mit dieser Entscheidung habt Ihr uns keinen Gefallen getan.