Für alle sichtbar – oder diskret gepixelt? Eine Frage, die sich im Augenblick viele stellen. Denn jeder kann entscheiden, ob sein Haus künftig bei Google Streetview sichtbar sein soll – oder eben nicht. Wer sich unwohl bei dem Gedanken fühlt, dass die eigene Hausfassade als Foto in Google Streetview landet, kann seit dieser Woche Widerspruch einlegen. Online. Google hat die Widerspruchsfrist bis Mitte Oktober verlängert.
Nur: Was wird es eigentlich bringen, sein Haus verpixeln zu lassen? Auch ein derart unkenntlich gemachtes Haus ist nicht wirklich verschwunden. Villa oder Plattenbau – das wird man auch gepixelt noch erkennen können. Auch die Nachbarschaft, die nähere Umgebung bleibt. Allzu viel wird sich also nicht verschleiern lassen.
Wenn überhaupt. Denn ein Hobbyfotograf will allen, die Widerspruch bei Google Streetview einlegen, einen Strich durch die Rechnung machen. Der IT-Berater Jens Best will jedes Haus, das in Google Streetview verpixelt wurde, auf eigene Faust fotografieren – und die Fotos später ins Internet stellen. Die Bilder lassen sich auf Google Maps veröffentlichen – und unter der jeweiligen Adresse finden.
Das wird sich schwer verhindern lassen, denn grundsätzlich gilt das Recht auf so genannte Panoramafreiheit. Jedes öffentlich zugängliche Gebäude darf fotografiert und das Bild veröffentlicht werden. Die Aktion ist ein Protest gegen den Protest.