Egal, ob nun Internet Explorer, Firefox, Mozilla, Opera oder Safari (um nur die wichtigsten beim Namen zu nennen): Jeder Browser hat andere Stärken und Qualitäten. Witzig finde ich nur, dass jeder Anbieter seinen Browser als den „schnellsten Browser der Welt“ bezeichnet. Kann natürlich nicht stimmen – und ist letztlich wohl nur eine Frage, was man unter „schnell“ oder „am schnellsten“ verstehen möchte. Auch der neue Browser Opera 9.5 soll mal wieder der Schnellste sein, meint zumindest Opera selbst. Mag sein. Schneller als Firefox ist Opera jedenfalls gewesen – und zwar schneller auf dem Markt. Opera hat holterdiepolter die offizielle Testphase für beendet erklärt und die Version 9.5 auf den Markt geworfen. Ganz offiziell.
Viele Tester finden das übereilt. Sie hätten Opera noch ein paar Tage mehr für Tests und Bugfixing gewünscht. Doch offensichtlich sollte Opera 9.5 unbedingt vor Firefox 3 fertig werden. Das ist gelungen. Firefox 3 ist jedenfalls noch nicht fertig und wird wohl erst in den nächsten Tagen offiziell „gelauncht“, also auf den Weg gebracht.
Opera hat Firefox eine lange Nase gemacht.
Zumal Opera 9.5 einige Neuerungen enthält, die es auch in Firefox 3 gibt. Abgekupfert? Wer weiß das schon. Denn was neu ist in Firefox 3, ist alles andere als ein Geheimnis. Es gibt schon seit Wochen Betaversionen von Firefox 3.
So bietet Opera 9.5 zum Beispiel eine Funktion namens QuickFind. Opera merkt sich nicht nur die Webadressen (URLs) und Titel angesteuerter Webseiten, sondern auch, was auf den Webseiten zu sehen ist, also den Text. Und danach kann man jetzt suchen – blitzschnell. Das ist immer dann praktisch, wenn man eine Webseite nochmal aufrufen möchte, die man sich vor einigen Stunden oder Tagen angesehen hat, sich aber nicht mehr an die Adresse erinnern kann. Opera 9.5 hilft einem jetzt beim Finden – das Eintippen des Suchbegriffs reicht.
Auf Wunsch lassen sich die Daten auch auf einem Server von Opera speichern und mit anderen Rechnern synchronisieren – auch mit Opera Mini, das zum Beispiel auf einem Handy oder Organizer benutzt wird (was dann besonders praktisch ist).
Firefox 3, das ebenfalls in den nächsten Tagen erwartet wird, hat eine ganz ähnliche Funktion in petto. Deshalb ist es für die Firefox-Gemeinde ärgerlich, dass Opera nun vorgeprescht ist. Aber so ist das halt: Mal gewinnt man, mal verliert man. Auch Opera hat viele interessante Funktionen erfunden, etwa das „Tabbed Browsing“, die heute in der Browser-Welt Alltag sind.