Wenn Facebook die Time-Line manipuliert

Wenn Facebook die Time-Line manipuliert

Im Januar 2012 hat Facebook im Rahmen einer Studie für eine Stunde die Timeline von rund 700.000 Facebook-Nutzern gezielt manipuliert und die Reaktionen der Probanden untersucht. Die Hälfte der Probanden hat ausschließlich emotional positive Beiträge von Freunden gesehen, die andere Hälfte nur negative. Was untersucht werden sollte: Wie reagieren die User? Lassen sich sich durch die Beiträge anderer emotional stimulieren?

Das Ergebnis der Studie ist Anfang Juni 2014 veröffentlich worden. Die Stimmung färbt sich ein. Doch nun gibt es Protest gegen die Vorgehensweise von Facebook, schließlich hat das Unternehmen in den natürlich Ablauf der Timeline eingegriffen – ohne die Betroffenen darüber zu informieren, geschweige sie um Erlaubnis zu bitten. Rechtlich ist die Sache unproblematisch, da Facebook in seinen Nutzungsbedingungen solche Tests ausdrücklich erwähnt. Doch es bleibt ein fader Beigeschmack.

Viele stellen sich erst durch den vorliegenden Fall die Frage, in welchem Rahmen Facebook Einfluß auf die Timeline nehmen könnte. Faktisch manipuliert Facebook ständig die Timeline. Der sogenannte Edgerank bestimmt, welche Beiträge in der Timeline erscheinen und welche nicht. Dutzende von Parameter entscheiden darüber, was in der Timeline eines Nutzers sichtbar ist. Ob die Nachrichten von Freunden erscheinen, entscheidet Facebook zum Beispiel anhand der Intensität der Beziehung und wie oft der eine auf die Beiträge des anderen reagiert. Auf diese Weise werden viele Nachrichten gefiltert und bleiben unsichtbar.

Auch die Ergebnisse in Suchmaschinen sind keineswegs ungefiltert. Google beispielsweise berücksichtigt bei den Ergebnissen, ob man mit einem Mobilgerät oder am Desktop surft. Und sofern man ein Google-Konto hat, werden auch die eigenen Nutzungsgewohnheiten und die Such-Historie mit in der Beurteilung der Treffer einbezogen. Darüber hinaus versuchen die Betreober von Webseiten, die Suchergebnisse durch sogenannte Suchmaschinenoptimierung (SEO, Search Engine Optimization) so zu optimieren, dass ihr Angebot bei Eingabe bestimmte Suchbegriffe möglichst weit oben erscheint.

Und wer im Web surft, ist immer wieder erstaunt, welche Qualität Werbebanner haben. Gestern nach Sehenswürdigkeiten in Rom gesucht, erscheinen heite Hotelangebote in Rom – und Flüge in die ewige Stadt. Vor einer Woche einen Kaufprozess abgebrochen, werden einem noch wochenlang die Schuhe gezeigt, die man doch eigentlich fast gekauft hätte. Werbetreibende bekommen eine Menge Informationen über das eigene Surfverhalten in die Hände gespielt und nutzen diese Informationen, um gezielt und optimal passende Werbung zu präsentieren. Im Internet alltägliche Prozesse.

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Fußball-EM 2012 im Netz

Am Freitag wird in Warschau das Eröffnungsspiel angepfiffen. Polen spielt gegen Griechenland. Die deutsche National-Elf ist dann am Samstag dran, gegen Portugal. Die Euro 2012 ist natürlich auch im Netz ein riesiges Thema. Alle wollen möglichst live dabei sein, sich informieren, austauschen, tippen…

Eine besonders schöne Anlaufstelle für alle Fußballfans ist wahl11.de. Hier stellt nicht Bundestrainer Löw die National-Elf zusammen, sondern jeder einzelne. Motto der Seite: „Fußballdemokratie für Deutschland!“ Lasst die Fans entscheiden, wer spielt und auf welcher Position. Wer sollte im Sturm spielen, wer in der Abwehr, welches Spielsystem ist das Beste, 4-5-1, 4-2-3, 3-5-2? Wo spielen Klose, Lahm und Podolski?

Unter www.wahl11.de kann jeder seine individuelle Mannschaft zusammenstellen und auch die Positionen der Spieler festlegen. Auch wenn sich Bundestrainer Löw vermutlich nicht dafür interessiert, welches Ergebnis dabei herauskommt: Interessant ist es schon, wen die Fans auf den Platz schicken und viele Spielkonstellationen sie bevorzugen. Auf Platz 1 der beliebtesten Spieler: Lahm. Gefolgt von Bastian Schweinsteiger.

Online-Tauschhandel für Spielerkarten

Schon seit Wochen blüht der Tausch mit Spielerkarten im Netz. Wer im Büro oder auf dem Schulhof einfach nicht die richtigen Tauschpartner findet, geht einfach ins Web und tausch dort. Unter stickermanager.com gibt es eine Plattform zum Tauschen. Nutzer melden sich kostenlos an und kleben Sticker, die sie bereits besitzen, in ein virtuelles Album ein. Man kann ein Bildchen auch mehrmals einkleben, so dass die doppelten Eintragungen automatisch zum Tausch angeboten werden. Auf der anderen Seite landen nicht eingeklebte Fußballer automatisch unter „Fehlende Sticker“.

Andere Nutzer sehen so, was man selber im Angebot hat und wonach man sucht. Andere User kontaktiert über Direktnachricht. Auch möglich: Man nutzt ein halbautomatisches System, das gewünschte Sticker vormerkt und bei Erfolg gleich ins virtuelle Album einklebt. Eine Livebörse erlaubt den sofortigen Kontakt zu anderen Nutzer, die gerade online sind. Die Chancen stehen gut, dass man hier alles findet, was man braucht: Rund 120.000 User nutzen stickermanager.com So wird das Album also schneller vor – aber ein bisschen bleibt natürlich der Spaß auf der Strecke.

3D-Modelle und Rundumansichten der Stadien

Google hat eine Art Google Streetview für die acht Stadien in Polen und in der Ukraine im Angebot. Das ist wirklich sehr schön gemacht: Man steuert Google Maps an und kann von dort auch die Stadien in Warschau, Kiew, Donezk, Lemberg, Breslau, Danzig, Posen und Charkiw anschauen.

Das ist so eine 360-Grad-Panoramaaufnahme. Man steht mitten im Stadion, mitten auf dem Feld, kann sich um die eigene Achse drehen, im Stadion umher spazieren, Details heran zoomen… Die Auflösung ist sehr hoch, da lassen sich auch Details erkennen. Ich empfehle, sich das in der Vollbildansicht anzuschauen, das flasht wirklich. Von einigen Stadien hat Google auch beeindruckende 3D-Modelle in Google Earth gestellt.

Liveberichte von der Euro 2012 aufs Smartphone

ARD und ZDF übertragen die Spiele im Wechsel, auch im Web. Für die Mediathek des ZDF gibt es eine App, von der Sportschau ebenso – mit beiden kann man sich auch gestreamte Spiele anschauen. Sollte man allerdings nicht im Ausland machen, das würde teuer. Aber immerhin: Man kann am Ball bleiben (das Wortspiel sei erlaubt). Infos gibt es hier natürlich auch.

Auch die Uefa hat eine eigene App am Start, die gibt es für Android und iOS und ist zunächst gratis zu haben. Allerdings gibt es nicht alle Videos kostenlos. Wer alles sehen möchte, muss einmal pauschal 7,99 Euro für den „Saisonpass“ bezahlen. Uefa ohne Geld verdienen, das gibt es halt nicht.Ein guter Geheimtipp ist die App eines Bierbrauers, der auch die EM sponsort. Diese App gibt es für Android und iOS nämlich gratis, und hier kann man auch Videos schauen.

Eine weitere App ist Pocket EM 2012, gibt’s für iOS, Android und Windows und ist übersichtlicher aufgebaut, mit Liveticker und viele Infos zu Spielorten und EM-Historie. Praktisch: Der Tor-Alarm schlägt Alarm, wenn ein Tor fällt. Lässt sich für einzelne Teams oder Spiele abonnieren.

 

Wie Google den Weg durchs Web verfolgt

Erstaunlich, was Google alles weiß und in Erfahrung bringt: Mit der versteckten Funktion „Google Webhistory“ bzw. „Google Webprotokoll“ protokolliert der Suchmaschinenriese die Spuren der Surfer im Web. Google hält genau fest, welche Webseite wann besucht oder mit welchen Suchbegriffen die Suchmaschine gefüttert wurde. Wie in einem Logbuch wird jede Aktion mit Datum und Uhrzeit in das Webprotokoll geschrieben – vorausgesetzt, der Anwender ist mit einem Google-Mail-Konto angemeldet.

Sobald der Browser über einen Google-Dienst wie Google Mail oder Adsense eingeloggt ist, wird die Protokollfunktion automatisch aktiviert. Alle Aktivitäten werden ins Protokoll geschrieben und lassen sich nachverfolgen. Über den Link „Webprotokoll“ des Google Kontos lässt sich jederzeit ein Blick ins Logbuch werfen. Hier kommt Erstaunliches zutage. Google entgeht fast nichts.

In der Webhistory sind nicht nur alle Suchanfragen der letzten Tage und Wochen, bei Bildersuchen sogar die angeklickten Fotos sichtbar; über den Link „Trends“ gibt es sogar Top-10-Listen der meistbesuchten Webseiten oder besonders häufig geklickter Links, Google-Werbungen oder Videos. Wem das zu weit geht, kann mit „Elemente entfernen“ und „Gesamtes Webprotokoll löschen“ das Logbuch löschen.

Google kennt die aktuellen Trends

Wer jeden Tag so viele Anfragen beantwortet wie Google, der weiß ganz genau, was den Menschen aktuell unter den Nägeln brennt: Zu populären Themen werden eben deutlich mehr Suchanfragen gestellt. Google weiß aber nicht nur, ob zum Beispiel gerade Madonna oder Britney Spears mehr Interesse weckt, sondern erkennt darüber hinaus auch zuverlässig Trends. Google hat ein beeindruckendes Langzeitgedächtnis und kann daraus interessante Schlüsse ziehen.

Davon kann sich leicht jeder selbst überzeugen: Einfach unter https://www.google.de/trends einen Suchbegriff oder Namen eingeben, und Google präsentiert eine „Trend-Historie“. Eine Grafik zeigt, wie oft in den letzten zweieinhalb Jahren nach diesem Begriff gesucht wurde. Das funktioniert allerdings nur mit wirklich populären Suchbegriffen oder Eigennamen. Der Suchbegriff „Tsunami“ zum Beispiel zeigt eindrucksvoll, wie das Interesse an diesem Thema Ende 2004 regelrecht explodiert ist. In einer zweiten Grafik lässt sich erkennen, wie oft der Suchbegriff in online zugänglichen Nachrichten aufgetaucht ist.

Es lassen sich sogar Vergleiche anstellen. Dazu einfach die Suchbegriffe oder Eigennamen durch Komma trennen. Wer zum Beispiel „Schröder, Merkel“ eingibt, kann genau erkennen, wie sich das öffentliche Interesse an den beiden Politgrößen geändert hat.

Anonym surfen: Webadressen und URLs verschleiern

Ohne URL und Adresse läuft im Web nichts. Jede Webseite ist über eine eindeutige Adresse wie https://www.schieb.de zu erreichen. Wer heimlich surfen und beispielsweise unentdeckt Geschenke einkaufen möchte, steht vor einem Problem: Im Verlauf hält der Browser genau fest, wann welche Seiten besucht wurden. Sieht der oder die Beschenkte die Surfziele, ist die Überraschung dahin. Wer nicht manuell nach jeder Surftour die Spuren verwischen möchte, kann für den Geschenkekauf den Dienst „Fluffymypillow“ verwenden und damit angesurfte Webadressen verschleiern.

Mit dem Gratisdienst lassen sich auch Webblocker umgehen, die meist in Firmen zum Einsatz kommen und den Aufruf bestimmter Adressen unterbinden. So funktioniert’s: Nach dem Aufruf der Seite https://www.fluffmypillow.com muss in das schwarze Eingabefeld die Zieladresse eingegeben und auf „Go“ geklickt werden. Jetzt erscheint zwar die richtige Seite; in der Adresszeile steht aber nur eine kryptische Fluffmypillow-Adresse. Und da die verschlüsselte Adresse nur vorüberhegend gültig ist, kann später niemand mehr nachverfolgen, welche Seiten wirklich aufgerufen wurden.

Wichtig: Beim Tarnen und Täuschen darf nicht vergessen werden, dass trotz verschleierter Webadresse im Browser-Cache die Spuren der besuchten Seiten zurückbleiben. Außerdem können clevere Firmenadministratoren den Webblocker so konfigurieren, dass bereits der Aufruf der Fluffmypillow-Seite unterbunden wird.

Adressen von Webseiten verschleiern mit Fluffmypillow

Firefox: Mit Tarnkappe surfen

Datenschutz ist zweifellos ein wichtiges Thema. Doch während mancher Aspekt mitunter regelrecht hysterisch kritisch betrachtet wird, herrscht in anderen Bereichen eine nahezu sträfliche Naivität vor. Eins kann man auf jeden Fall sagen: Wer vollkommen unbekümmert und arglos im Netz unterwegs ist, ohne an Datenschutz und damit letztlich an die eigenen Daten zu denken, geht unnötige Risiken ein.

Alle Browser bieten nach und nach Inkognito-Funktion

Darauf stellen sich nun auch die Browser-Hersteller allmählich ein. Sie rüsten ihre Browser auf, sorgen dafür, dass wir immer sicherer surfen können. Vorreiter ist Google mit seinem neuen Browser Chrome, der nach Beenden der Testphase (Beta) seit einigen Tagen ganz offiziell zu haben ist (https://www.google.de/chrome). Denn Chrome bietet als erster offiziell verfügbarer Browser ein sogenanntes „Inkognito-Fenster“ an.

Wer ein Inkognito-Fenster öffnet, surft im Netz, ohne auf dem eigenen Rechner Spuren zu hinterlassen. Chrome speichert dann keine Cookies, merkt sich keine der eingetippten Adressen, und auch im „Verlauf“-Ordner finden sich keine Hinweise auf die angesteuerten Webseiten. Dieser Privatmodus ist zum Beispiel ideal für die Weihnachtszeit, denn so kann niemand herausfinden, auf welchen Webseiten man möglicherweise etwas eingekauft hat. Aber auch alle, die ihren Rechner mit anderen Personen teilen, werden den Inkognito-Modus zu schätzen wissen.

Nicht immer praktisch

Warum also nicht grundsätzlich in diesem Betriebsmodus surfen? Ganz einfach: Weil es auch praktisch sein kann, wenn eine Webseiten einen wieder erkennt oder wenn man selbst in der Historie die angesteuerten Webseiten stöbern möchte.

Auch andere Browser-Hersteller bauen einen vergleichbaren Privatmodus in ihre Browser ein. Microsoft hat den Internet Explorer 8, der sich noch im Betastadium befindet, ebenfalls mit einer Tarnkappe ausgerüstet. Und auch Firefox respektiert künftig verstärkt die Privatsphäre, allerdings erst ab Version 3.1. Auch diese Version befindet sich derzeit in der Betaphase, wird also noch ausgiebig getestet.

Für ältere Versionen von Firefox gibt es den anonymen Modus aber zum Nachrüsten. Das Add-On „Stealther“ (Verstecker) erweitert den Browser um einen Privatmodus. Einfach unter https://www.springhin.de/stealther das Plugin laden und installieren. Anschließend steht der Tarnmodus sofort zur Verfügung. Mit der Tastenkombination „Strg“+“Shift“+“S“ oder über das Menü „Extras > Stealther“ lässt sich der Privatmodus aktivieren.

Welche Daten bleiben verborgen?

In der Statuszeile zeigt ein blaues Schlosssymbol, dass der anonyme Modus gerade aktiv ist und Informationen über besuchte Seiten, Downloads, Formulareingaben und weitere private Daten derzeit nicht gespeichert werden. Besonders konfortabel: Welche Daten verborgen bleiben, lässt sich über den Befehl „Extras | Add-Ons | Erweiterungen | Stealther“ individuell einstellen. Wer möchte, kann hier sogar das Taskleistensymbol verstecken.

Google Picasa

Niemand muss gleich tief in die Tasche greifen, um die auf der Festplatte archivierten Fotos komfortabel zu verwalten. Der Onlinesuchdienst Google bietet das Archiv-Programm „Picasa“ kostenlos zum Download an.

Nach der Installation durchforstet die Software die Festplatte nach Bildern und gliedert die entdeckten Fotos automatisch in Alben. Dabei berücksichtigt Picasa alle gängigen Dateitypen, unter anderem JPG, BMP, TIF, GIF und TIF. Von Videodateien (AVI, MPG, ASF, WMV und MOV) werden Einzelbilder erzeugt, die in den Übersichten erscheinen.

Die Software stellt die entdeckten Bilder als Miniversion (Thumbnail) in chronologischer Reihenfolgt dar. Der Benutzer kann bequem mit der Maus durch das üppige Bildarchiv rollen und sich so einen Überblick über die gespeicherten Aufnahmen verschaffen. Die größe der Minibilder lässt sich stufenlos mit Hilfe eines Schiebereglers variieren.

Ein echter optischer Leckerbissen ist die Funktion „Timeline“. Wer darauf klickt, bekommt sogar eine besonders aufwändig aufbereitete Historie der Fotos präsentiert. In einer 3D-Animation fliegen die Bilder regelrecht durchs Bild. Hier ordnet Picasa die Fotos ausschließlich nach Aufnahmedatum. Ideal, um ein Foto wiederzufinden, das an einem bestimmten Datum aufgenommen wurde.

Die eingebaute Suchfunktion durchforstet Dateien und Ordner auf Wunsch nach eingetippten Suchbegriffen. Dabei werden auch die versteckten „Exif“-Daten in JPG-Bildern berücksichtigt, wo sich Digitalkameras Informationen wie zum Beispiel die verwendete Blende oder Verschlusszeit merken (siehe Kasten). Weitere Recherchemöglichkeiten bietet Picasa allerdings nicht. Dafür gibt es reichlich Funktionen, um die gespeicherten Bilder auszugeben: Auf Knopfdruck entstehen Bildschirmschoner oder Dia-Shows für zu Hause, die sich auf CD brennen lassen.

Windows XP: Verweise auf zuletzt geöffnete Dokumente automatisch löschen

Im Ordner „Dokumente“ verrät Windows XP, an welchen Dateien zuletzt gearbeitet wurde. Wer nicht möchte, dass jedermann die Historie sieht, kann die Liste bei jedem Herunterfahren automatisch löschen lassen.

Eine kleine Änderung in der Registrierdatenbank sorgt für das automatische Löschen der Dokumentliste:

1. Zuerst den Registrierungseditor mit der Tastenkombination [Windows][R] und der Eingabe des Befehls „regedit“ starten.

2. In der Ordnerliste folgenden Ordner öffnen:

HKEY_CURRENT_USER\Software\Microsoft\Windows\CurrentVersion\Policies\Explorer

3. Dann in der rechten Fensterhälfte mit der rechten Maustaste auf einen freien Bereich klicken und den Befehl „Neu | DWORD-Wert“ aufrufen. Den neuen Eintrag in „ClearRecentDocsOnExit“ umbenennen.

4. Doppelt auf den neuen Eintrag „ClearRecentDocsOnExit“ klicken, den Wert 1″ eingeben und mit Ok bestätigen.

Das war’s. Ab sofort wird bei jedem Herunterfahren die Liste der zuletzt gelöschten Dokumente geleert.

Google Chrome: Den kompletten Verlauf im Browser auflisten

Zum Blättern zwischen bereits besuchten Seiten gibt es oben links im Browserfenster die Pfeilschaltflächen. Pro Klick wird eine Seite vor- oder zurückgeblättert. Das bedeutet aber auch: Sollen mehrere Seiten auf einmal übersprungen werden, muss entsprechend häufig geklickt werden. Es geht auch mit weniger Klicks.

Wer mehrere Seiten überspringen und direkt zu einer älteren Webseite wechseln möchte, klickt mit der rechten Maustaste auf den Linkspfeil. Es erscheint eine Liste aller zuvor besuchten Webseiten. Per Klick auf den Eintrag geht’s ohne Umwege zur gewünschten Seite. Alternativ mit der linken Maustaste auf den Pfeil klicken und die Maustaste gedrückt halten. Nach etwa einer halben Sekunde erscheint ebenfalls die Sprungliste. Liegt der Besuch schon länger zurück, lässt sich mit dem Befehl „Gesamtverlauf anzeigen“ die komplette Historie einblenden.

Semantischer Kapitalismus: Wenn Online-Dienste für uns entscheiden

Wenn wir in einer Suchmaschine wie Google etwas suchen, dann gehen wir davon aus, dass Google uns möglichst objektiv die besten Suchtreffer präsentiert. Wer bei Facebook online geht, will wissen, was seine Freunde machen. Doch beides entspricht nicht immer den Tatsachen: Viele Onlinedienste personalisieren die Inhalte automatisch. Sie passen präsentierte Suchergebnisse und Informationen an die Bedürfnisse des jeweiligen Benutzers an – in der Regel, ohne darüber zu informieren.

Facebook beispielsweise unterdrückt eigenmächtig einzelne Statusmeldungen. Das soziale Netzwerk entscheidet für den Benutzer, welche Updates es auf seine Übersichtsseite schaffen und welche nicht. Manche Freunde tauchen immer auf, andere so gut wie nie, selbst wenn sie viel posten.

Facebook bewertet die Beziehung zu Freunden und Kontakten

Der Grund dafür: Wer bei Facebook einen großen Freundeskreis hat, der würde mit Statusmeldungen regelrecht überschüttet, insbesondere wenn er nicht mehrmals am Tag online geht. Aus diesem Grunde nimmt Facebook eine Selektion vor, wählt bestimmte Status-Updates und Nachrichten aus, damit der Facebook-Benutzer einen guten Überblick bekommt – alles sieht er aber eben nicht. Es kann also gut sein, dass die neuesten Fotos vom Kollegen untergehen oder die Meldung über die sportliche Höchstleistung vom Vortag gar nicht auf meiner Pinnwand erscheint.

Facebook wählt aus, ohne zu fragen. Ein komplexer Algorithmus bewertet die Intensität der Freundschaften, beobachtet, wie oft der Benutzer mit seinen Freunden chattet, mit wem Nachrichten ausgetauscht und wessen Postings kommentiert werden. Je intensiver der Kontakt, desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass die Postings des betreffenden Freunden zu sehen sind. Die Postings entfernter Bekannte dringen seltener durch, manche irgendwann gar nicht mehr.

Was Facebook durchlässt und was nicht, darauf hat der Benutzer kaum Einfluss. Er kann zwar einzelne Personen aus der Update-Liste ausschließen, dann erscheinen von dieser Person keine Status Updates mehr. Mehr Einstellmöglichkeiten gibt es aber nicht. Wer die Reload-Taste des Browsers drückt, so dass die Facebook-Webseite neu geladen wird, kann beobachten, dass jedes Mal andere Meldungen und Nachrichten erscheinen. Ein Beleg dafür, dass Facebook selektiert und ein auch per Zufall auswählt, was sichtbar ist und was nicht.

Wenn Onlinedienste selektieren: Filter Bubbles

Facebook ist nicht der einzige Anbieter, der sich auf seine Nutzer einstellt, Informationen selektiert und auswertet. Es ist heute im Web durchaus üblich, alles zu personalisieren: Experten sprechen von „Filter Bubbles“, weil nicht alles an die Oberfläche dringt. Auch vom „semantischen Web“ ist die Rede oder vom „semantischen Kapitalismus“, wenn die Personalisierung wirtschaftlich ausgenutzt wird.

Vorreiter war und ist Amazon: Der Onlineversender kennt seine Kunden gut, weiß genau, was sie kaufen, wofür sie sich interessieren, wonach sie suchen. Jede Reaktion wird erkannt, gespeichert und ausgewertet. Ein Profil entsteht. Deshalb bekommen Amazon-Benutzer bei ihrem nächsten Besuch automatisch passende Musik, Bücher oder Haushaltsgeräte angeboten. Gerade einen Grill gekauft? Die Chancen stehen hoch, dass beim nächsten Besuch eine Küchenschürze, Grillbesteck oder ein Kochbuch angeboten werden.

So etwas kann durchaus sinnvoll und mitunter auch erwünscht sein, da passende Empfehlungen letztlich besser als unpassende sind. Allerdings kann es den ein oder anderen auch verunsichern, wenn Onlinedienste einen so gut kennen – und viele möchten das nicht. Darum sollte jeder die Möglichkeit haben, Einfluss darauf zu nehmen und die Personalisierung abzuschalten.

Auch Google personalisiert die Suche

Auch der Suchdienst Google personalisiert. Google nutzt verschiedene Techniken, um einen Benutzer zu identifizieren. Google nutzt derzeit 57 verschiedene Kriterien, um einen Benutzer zu erkennen. Hat Google einen erst mal erkannt, werden die Eigenheiten auch berücksichtigt. Das gilt vor allem für die Werbung, die während der Suchanfragen gezeigt wird. Sie ist personalisiert, damit sie möglichst optimal passt – davon hat die Werbewirtschaft auf jeden Fall etwas und mitunter auch der Google-Benutzer.

Martin Feuz, Matthew Fuller und Felix Halder sind drei Netzexperten, die wissen wollten, ob Google Suchergebnisse personalisiert. Sie haben dazu drei Google-Konten eingerichtet, die sie Foucault, Nietzsche und Kant genannt haben – und die Redaktionen von Google in einer Studie zusammengefasst. Jeder kann kostenlos ein Google-Konto einrichten, etwa um Google-Mails austauschen oder andere Google-Dienste nutzen zu können. Was viele nicht wissen: Wer ein Google-Konto hat, der verfügt aber auch über eine Such-Historie, da merkt sich Google dann genau alle Suchanfragen und welche Links man angeklickt hat. Auch das kann nützlich sein, wenn man noch mal etwas nachschlagen möchte, nachdem man vor einigen Tagen gesucht hat.

Anschließend haben die Experten mit allen drei Philosophen-Konten nach Stichwörtern gesucht, nach Begriffen, die dem Werk des jeweiligen Philosophen entsprechen. Da gibt es sehr wohl Unterschiede. Am Ende haben die Experten dann verglichen, ob das auch die Suchergebnisse beeinflusst. Das Fazit der Studie: Bei etwa der Hälfte aller Suchanfragen veränderte die Suchhistorie, das eigene Profil also, die angezeigten Ergebnisse,. Rund zwei Drittel der Suchergebnisse unterschieden sich bei Inhalt und Platzierung. Die eigene Suchhistorie entscheidet also mit darüber, welche Webangebote Google für relevant erachtet.

Auch das hat Vor- und Nachteile. Eigentlich ist es positiv, wenn eine Suchmaschine die Interessen des Benutzers kennt. Ein Autofan, der „Jaguar“ eintippt, sucht mit hoher Wahrscheinlichkeit nach etwas anderem (Autos) als ein Biologe (Tiere). Wichtig ist deswegen, eine solche Form der Personalisierung transparent zu machen – was bislang nicht ausreichend der Fall ist. Wer nicht möchte, dass Google eine Suchhistorie anlegt, sollte entweder gar kein Google-Konto anlegen oder sich vorher bei Google ausloggen, bevor er eine Suche startet. Allerdings kann die Such-Historie auch eingesehen und gelöscht werden, sollte da Bedarf bestehen.

Das Beispiel macht aber deutlich, wo die Reise hingeht: Es werden sehr wohl Profile von uns angelegt, und wir wissen nicht immer, was damit angestellt wird, welche Informationen es bis zu uns schaffen und wieso.