Perplexity Labs: Wenn Künstliche Intelligenz ganze Projekte übernimmt

von | 15.06.2025 | KI

Mit „Labs“ bringt Perplexity eine neue Funktion an den Start, die weit über einfache KI-Antworten hinausgeht. Nutzer erhalten in einem einzigen Arbeitsgang Recherchen, Auswertungen, Visualisierungen – sogar komplette Mini-Apps. Was hinter der Funktion steckt, wer sie nutzen kann, und welche Beispiele zeigen, wie mächtig Labs tatsächlich ist.

Ein KI-Projekt in zehn Minuten?

Viele kennen Perplexity als smarte Alternative zu Google: Eine KI-gestützte Suchmaschine, die präzise Antworten mit Quellen liefert. Mit der neuen Funktion „Labs“ geht der Dienst nun deutlich weiter – und bietet eine Art digitale Assistenz auf Projektbasis. Das Prinzip: Der Nutzer stellt eine Aufgabe, die KI erledigt nicht nur die Recherche, sondern liefert auch strukturierte Tabellen, Diagramme, Textbausteine, Bilder und bei Bedarf sogar fertige Mini-Webanwendungen.

Das ist weit mehr als nur ein intelligenter Chatbot – es ist ein Werkzeug für konkrete, produktive Arbeit. Und eines, das neue Maßstäbe setzt.

Perplexity Labs erstellt auf Wunsch sogar passende Illustrationen und Bilder
Perplexity Labs erstellt auf Wunsch sogar passende Illustrationen und Bilder

Wer kann Labs nutzen – und was kostet es?

Die neue Funktion Labs ist Teil des kostenpflichtigen Angebots Perplexity Pro. Der Pro-Tarif kostet rund 20 US-Dollar im Monat. Darin enthalten sind:

  • Täglich bis zu 300 KI-Suchen mit erweiterten Funktionen
  • Zugriff auf Deep Research (ausführliche Textanalysen)
  • Bildgenerierung
  • Der Zugriff auf Labs – aktuell begrenzt auf 50 Starts pro Monat

Das Angebot richtet sich damit klar an professionelle Anwender: Journalistinnen, Analysten, Marketing-Fachleute, Entwicklerinnen, Forschende und andere, die regelmäßig mit Daten, Text und Auswertungen arbeiten.

Was genau unterscheidet Labs von der klassischen KI-Suche?

Perplexity unterscheidet grundsätzlich drei Modi:

  • Search: Die normale Suchfunktion – schnell, präzise, mit Quellen.
  • Research: Umfangreiche Texte mit Kontext, Argumentation, Gliederung. Wird häufig für längere Texte oder Marktanalysen verwendet.
  • Labs: Die neue Königsdisziplin. Hier werden mehrere KI-Werkzeuge gebündelt: Webrecherche, Code-Ausführung, Tabellenverarbeitung, Visualisierung und sogar Hosting kleiner Apps.

Labs ist keine Antwort auf eine Frage – sondern die Umsetzung eines ganzen Arbeitsauftrags. Die KI denkt mit, strukturiert, rechnet, erstellt Grafiken, visualisiert Ergebnisse – und liefert alles in einem Paket.

Perplexity Labs kann Recherchieren und Projekte erstellen
Perplexity Labs kann Recherchieren und Projekte erstellen

Was macht Labs so besonders?

Die Besonderheit liegt im Umfang: Während klassische KI-Tools eine Tabelle oder ein Chart erstellen, baut Labs daraus ein komplettes Projekt. Mit allem Drum und Dran. Die KI entscheidet selbst, welche Werkzeuge und Formate am besten passen – der Nutzer muss keine technische Ahnung haben.

Beispiel: Wer eine Marktanalyse will, bekommt nicht nur einen Text, sondern:

  • Tabellen mit Marktvolumen, Anbieter-Vergleich, Trends
  • Visualisierungen wie Balkendiagramme und Heatmaps
  • Quellenverweise und Texte zur Interpretation
  • Bei Bedarf eine kleine Web-App zur interaktiven Darstellung

Was ist mit anderen KI-Diensten – können die das auch?

Einige KI-Plattformen bieten ähnliche Funktionen – doch keine in dieser Kombination. Ein Überblick:

  • ChatGPT (Pro/Enterprise): Mit Plugins und dem Code Interpreter lassen sich ebenfalls Auswertungen und Visualisierungen erstellen. Doch es fehlt an Automatisierung und Integration.
  • Microsoft Copilot (365): Eignet sich gut für Dokumente und Tabellen, ist aber stärker auf Office-Anwendungen begrenzt.
  • Notion AI oder Manus AI: Gut für Texte und Dokumente – aber keine echte Kombination aus Recherche, Code und Hosting.

Perplexity Labs ist derzeit einzigartig, weil es Recherche, Visualisierung, Code, Dateiverarbeitung und App-Hosting in einem Arbeitsgang vereint.

Praxisbeispiele: Was mit Labs möglich ist

Um die Leistungsfähigkeit greifbar zu machen, hier einige konkrete Szenarien – alle mit einem einzigen Auftrag an die KI erstellt.

1. Marketing-Kampagne planen

Ein Labs-Workflow analysiert Zielgruppen, recherchiert Kanäle, vergleicht Wettbewerber, erstellt Budget-Tabellen und liefert Vorschläge für Social-Media-Posts – samt Beispielbildern und Zeitplan.

2. Finanzanalyse mit Visualisierung

Ein Nutzer lädt CSV-Dateien mit Börsendaten hoch. Die KI berechnet Renditen, Risiken, generiert Diagramme und baut daraus ein Dashboard, das direkt im Browser funktioniert.

3. IPO-Dokument entwerfen

Ein Unternehmensgründer will ein Börsenprospekt. Die KI erstellt auf Basis von Angaben einen kompletten Entwurf: Marktanalyse, Finanzkennzahlen, Chancen-Risiken-Bewertung – nahezu druckreif.

4. Ernährungsplan mit Einkaufsliste

Auf Wunsch des Nutzers (z. B. 2.000 Kalorien, vegetarisch, maximal 70 Euro pro Woche) liefert Labs einen Wochenplan mit Rezepten, Einkaufsliste, Nährwertangaben – und visualisiert die Mahlzeiten.

5. Business-Bericht für Online-Shop

Die KI analysiert Verkaufsdaten, identifiziert Bestseller, berechnet Umsätze, erstellt visuelle Auswertungen und formuliert Handlungsempfehlungen – inklusive interaktiver Darstellung in einer Mini-Web-App.

Fazit: Für wen lohnt sich Labs?

Labs ist ideal für alle, die regelmäßig Informationen sammeln, strukturieren, auswerten und präsentieren müssen – vom Start-up bis zum Marktforscher, vom Redakteur bis zur Beraterin. Die Plattform übernimmt auf Wunsch ganze Arbeitsschritte: von der Informationsbeschaffung über die Visualisierung bis zur Ergebnisdarstellung.

Voraussetzung: Pro-Abo bei Perplexity. Doch der Nutzen ist klar: Wer früher zwei Tage für eine Marktanalyse brauchte, kann mit Labs in einer Viertelstunde ein fertiges Ergebnis liefern.

Labs ist ein Ausblick auf die nächste KI-Generation

Perplexity zeigt mit Labs, wohin die Reise geht: Weg vom einfachen KI-Chat – hin zur vollständigen Projektassistenz. Der Nutzer formuliert das Ziel, die KI erledigt den Rest. Und genau das macht Labs so interessant.

Wer mit KI arbeiten will – nicht nur sprechen –, sollte sich diese Funktion genauer ansehen.