Mit „Labs“ bringt Perplexity eine neue Funktion an den Start, die weit über einfache KI-Antworten hinausgeht. Nutzer erhalten in einem einzigen Arbeitsgang Recherchen, Auswertungen, Visualisierungen – sogar komplette Mini-Apps. Was hinter der Funktion steckt, wer sie nutzen kann, und welche Beispiele zeigen, wie mächtig Labs tatsächlich ist.
Ein KI-Projekt in zehn Minuten?
Viele kennen Perplexity als smarte Alternative zu Google: Eine KI-gestützte Suchmaschine, die präzise Antworten mit Quellen liefert. Mit der neuen Funktion „Labs“ geht der Dienst nun deutlich weiter – und bietet eine Art digitale Assistenz auf Projektbasis. Das Prinzip: Der Nutzer stellt eine Aufgabe, die KI erledigt nicht nur die Recherche, sondern liefert auch strukturierte Tabellen, Diagramme, Textbausteine, Bilder und bei Bedarf sogar fertige Mini-Webanwendungen.
Das ist weit mehr als nur ein intelligenter Chatbot – es ist ein Werkzeug für konkrete, produktive Arbeit. Und eines, das neue Maßstäbe setzt.

Wer kann Labs nutzen – und was kostet es?
Die neue Funktion Labs ist Teil des kostenpflichtigen Angebots Perplexity Pro. Der Pro-Tarif kostet rund 20 US-Dollar im Monat. Darin enthalten sind:
- Täglich bis zu 300 KI-Suchen mit erweiterten Funktionen
- Zugriff auf Deep Research (ausführliche Textanalysen)
- Bildgenerierung
- Der Zugriff auf Labs – aktuell begrenzt auf 50 Starts pro Monat
Das Angebot richtet sich damit klar an professionelle Anwender: Journalistinnen, Analysten, Marketing-Fachleute, Entwicklerinnen, Forschende und andere, die regelmäßig mit Daten, Text und Auswertungen arbeiten.
Was genau unterscheidet Labs von der klassischen KI-Suche?
Perplexity unterscheidet grundsätzlich drei Modi:
- Search: Die normale Suchfunktion – schnell, präzise, mit Quellen.
- Research: Umfangreiche Texte mit Kontext, Argumentation, Gliederung. Wird häufig für längere Texte oder Marktanalysen verwendet.
- Labs: Die neue Königsdisziplin. Hier werden mehrere KI-Werkzeuge gebündelt: Webrecherche, Code-Ausführung, Tabellenverarbeitung, Visualisierung und sogar Hosting kleiner Apps.
Labs ist keine Antwort auf eine Frage – sondern die Umsetzung eines ganzen Arbeitsauftrags. Die KI denkt mit, strukturiert, rechnet, erstellt Grafiken, visualisiert Ergebnisse – und liefert alles in einem Paket.

Was macht Labs so besonders?
Die Besonderheit liegt im Umfang: Während klassische KI-Tools eine Tabelle oder ein Chart erstellen, baut Labs daraus ein komplettes Projekt. Mit allem Drum und Dran. Die KI entscheidet selbst, welche Werkzeuge und Formate am besten passen – der Nutzer muss keine technische Ahnung haben.
Beispiel: Wer eine Marktanalyse will, bekommt nicht nur einen Text, sondern:
- Tabellen mit Marktvolumen, Anbieter-Vergleich, Trends
- Visualisierungen wie Balkendiagramme und Heatmaps
- Quellenverweise und Texte zur Interpretation
- Bei Bedarf eine kleine Web-App zur interaktiven Darstellung
Was ist mit anderen KI-Diensten – können die das auch?
Einige KI-Plattformen bieten ähnliche Funktionen – doch keine in dieser Kombination. Ein Überblick:
- ChatGPT (Pro/Enterprise): Mit Plugins und dem Code Interpreter lassen sich ebenfalls Auswertungen und Visualisierungen erstellen. Doch es fehlt an Automatisierung und Integration.
- Microsoft Copilot (365): Eignet sich gut für Dokumente und Tabellen, ist aber stärker auf Office-Anwendungen begrenzt.
- Notion AI oder Manus AI: Gut für Texte und Dokumente – aber keine echte Kombination aus Recherche, Code und Hosting.
Perplexity Labs ist derzeit einzigartig, weil es Recherche, Visualisierung, Code, Dateiverarbeitung und App-Hosting in einem Arbeitsgang vereint.
Praxisbeispiele: Was mit Labs möglich ist
Um die Leistungsfähigkeit greifbar zu machen, hier einige konkrete Szenarien – alle mit einem einzigen Auftrag an die KI erstellt.
1. Marketing-Kampagne planen
Ein Labs-Workflow analysiert Zielgruppen, recherchiert Kanäle, vergleicht Wettbewerber, erstellt Budget-Tabellen und liefert Vorschläge für Social-Media-Posts – samt Beispielbildern und Zeitplan.
2. Finanzanalyse mit Visualisierung
Ein Nutzer lädt CSV-Dateien mit Börsendaten hoch. Die KI berechnet Renditen, Risiken, generiert Diagramme und baut daraus ein Dashboard, das direkt im Browser funktioniert.
3. IPO-Dokument entwerfen
Ein Unternehmensgründer will ein Börsenprospekt. Die KI erstellt auf Basis von Angaben einen kompletten Entwurf: Marktanalyse, Finanzkennzahlen, Chancen-Risiken-Bewertung – nahezu druckreif.
4. Ernährungsplan mit Einkaufsliste
Auf Wunsch des Nutzers (z. B. 2.000 Kalorien, vegetarisch, maximal 70 Euro pro Woche) liefert Labs einen Wochenplan mit Rezepten, Einkaufsliste, Nährwertangaben – und visualisiert die Mahlzeiten.
5. Business-Bericht für Online-Shop
Die KI analysiert Verkaufsdaten, identifiziert Bestseller, berechnet Umsätze, erstellt visuelle Auswertungen und formuliert Handlungsempfehlungen – inklusive interaktiver Darstellung in einer Mini-Web-App.
Fazit: Für wen lohnt sich Labs?
Labs ist ideal für alle, die regelmäßig Informationen sammeln, strukturieren, auswerten und präsentieren müssen – vom Start-up bis zum Marktforscher, vom Redakteur bis zur Beraterin. Die Plattform übernimmt auf Wunsch ganze Arbeitsschritte: von der Informationsbeschaffung über die Visualisierung bis zur Ergebnisdarstellung.
Voraussetzung: Pro-Abo bei Perplexity. Doch der Nutzen ist klar: Wer früher zwei Tage für eine Marktanalyse brauchte, kann mit Labs in einer Viertelstunde ein fertiges Ergebnis liefern.
Labs ist ein Ausblick auf die nächste KI-Generation
Perplexity zeigt mit Labs, wohin die Reise geht: Weg vom einfachen KI-Chat – hin zur vollständigen Projektassistenz. Der Nutzer formuliert das Ziel, die KI erledigt den Rest. Und genau das macht Labs so interessant.
Wer mit KI arbeiten will – nicht nur sprechen –, sollte sich diese Funktion genauer ansehen.