Richter stoppt Google Books Deal

Google hat eine unbescheidene Vision: Alle Bücher der Welt digital verfügbar zu machen. Irgendwie, irgendwann. Google Books heißt das Projekt. Mehrere Millionen Bücher sind bereits digitalisiert und stehen kostenlos im Internet zur Verfügung. Bei alten Büchern kein Problem – bei neueren wollen Verlage und Autoren verständlicherweise mitverdienen.

Das Problem: Google kann nicht jeden Verlag, jeden Autor einzeln fragen, das wäre zu aufwändig. Deshalb hat Google in den USA mit Verlagen und Autoren eine Vereinbarung getroffen: Google zahlt pauschal 125 Millionen Dollar – und die Rechteinhaber bedienen sich.

Viele sind damit durchaus einverstanden. Aber eben nicht alle. Einige haben geklagt – und jetzt Recht bekommen. Google dürfe nicht ungefragt Bücher verwerten, so das Urteil. Vereinbarung hin, Vereinbarung her.

Ein erheblicher Dämpfer für das Google Books Projekt. Es ist eben doch nicht so leicht, die alte Welt – Bücher, Verlage, Autoren, Urheberrechte – in die neue Welt – Internet, Digitalisierung, kostenlos verfügbar – zu übertragen. Eigentlich schade.

7 Kommentare zu „Richter stoppt Google Books Deal“

  1. Hallo zusammen,

    ich kann:
    christerix meint:
    26.03.2011 um 11:59 nur zustimmen. Wir sollten nicht so tun, als wäre alles neue (Neue Medien) ein Segen. Gerade der Bericht von Herrn Schieb zum Semantischen Kapitalismus zeigt, dass je mehr wir uns auf die schöne neue digitale Welt einlassen, desto mehr verhökern wir unsere Freiheit.

    Und das Gebaren von Google, einfach Massenhaft Literetur zu verkaufen, ohne die Autoren danach zu fragen, zeigt wie dreist hier vorgegangen wird. Erst ein Richter muß klar stellen, dass Google nicht einfach machen kann, was es will.

    Eigentlich eine verdrehte Welt, in der ich im nachhinein sagen muß, was ich nicht will, statt mich vorher jemand fragt, ob er es darf – siehe Streetview. Und wer gibt diesen Konzernen diese Macht? Ja wir natürlich, in dem wir für ein bisschen Bequemlichkeit unsere Freiheit verhökern.
    Ich bin sehr gespannt, wann der erste Apple-User sagt: Ne also, dass die von Apple jetzt wirklich alles von mir wissen, dass hätte ich nicht gedacht! Um Gottes willen, dass hab ich nicht gewollt – ich wollte nur das schöne neue, schicke und extra coole iDingsda-irgendwas …
    Mal sehen wieviel Dummheit diese Welt verträgt …

    Candialton

  2. Jörg Schieb hat am 27.03. einen Beitrag geschrieben und christerix hat bereits am 26.03. darauf geantwortet. Kann der Gedanken lesen???

  3. Ich finde das gut, das google nicht machen darf was sie wollen. Das kann ja so nicht weiter gehen. Ich will irgendwann auch mal ein Buch schreiben. Ein paar Euro mehr würde ich schon dann gerne damit verdienen können.

  4. Über Kurz oder lang wird Google eine Möglichkeit finden ihren Willen durchzusetzten. Zumindest wenn es strategisch für sie wichtig ist. Bleibt immer zu hoffen, dass die Autoren und Künstler weiter von Ihrer Arbeit leben können.

  5. Ich arbeite oft umsonst, etwa hier im Blog… 🙂 Und es gab eine Entschädigung, in Form der Pauschale. Davon war ich sogar betroffen, weil Bücher von mir in Übersetzung in den USA erschienen sind… 😉

    Mit „eigentlich schade“ meine ich, dass es doch schade ist, dass man keine Einigung für moderne Methoden der Publikation findet – und an alten Methoden festhält. Dazu stehe ich.

  6. Der Unterton des letzten Satzes „Eigentlich schade.“ zeigt, dass der Autor Jörg Schieb offensichtlich bereit ist, kostenlos zu arbeiten. Wahrscheinlich lebt er von Luft und Liebe.

    Aber auch er dürfte es doch am besten wissen: Wer in eine Sache Arbeit investiert, hat ein Anrecht auf Entlohnung, wenn es ein anderer haben oder nutzen will.
    Aus diesem Grund, weil Menschen zum Leben Geld brauchen, was sie durch ihre Arbeit (Wissen, Kraft, Zeit, Ressourcen) verdienen, muss man auch dafür bezahlen.
    Darum muss man auch für Programme, Musik oder Filme Geld bezahlen.
    Wer es nicht tut, ist ein Dieb. Nicht mehr und nicht weniger. Ein gemeiner Dieb.
    Und der soll sich nicht darüber beklagen, wie schlecht die Welt doch ist und wie wenig er verdient.

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