Ab November verlangt Disney+ für seinen Streamingdienst bis zu 30% mehr: Optimale Bild- und Tonqualität wird bei führenden Streamingdiensten immer teurer.
Disney+ ist nach Amazon Prime und Netflix der beliebteste Streamingdienst in Deutschland und hat für November eine neue Tarifstruktur angekündigt: Künftig haben Kunden die Auswahl aus drei verschiedenen Tarifmodellen. Bislang gibt es bei Disney+, anders als etwa bei Netflix, lediglich ein einheitliches Abo, das ausnahmslos alle Inhalte in 4K-Auflösung und Dolby-Atmo-Sound enthält.
Disney+: Drei Tarifmodelle
Doch diese Zeiten sind bald vorbei. Ab 1. November können Disney-Kunden aus drei Tarifmodellen wählen. Wer denselben Umfang haben möchte wie bislang, muss 3 EUR im Monat oder 30 EUR im Jahr mehr bezahlen: Statt 8,99 EUR im Monat sind es dann 11,99 EUR im Monat, statt 89,90 dann 119,90 EUR.
In diesem dann „Premium“ genannten Tarif liefert der Anbieter weiterhin Filme und Serien in 4K-Qualität, mit bis zu vier gleichzeitigen Streams (etwa in der Familie) und Dolby-Atmo-Sound: Eine Funktion, die vor allem in hochgerüsteten Wohnzimmern mit Entertaint-Zentrale und hochwertiger Beschallung zur Geltung kommt.
Reduzierte Bildqualität und weniger parallele Streams
Wer weiterhin nur 8,99 EUR/monatlich oder 89,90 EUR/jährlich zahlen will, bekommt weniger als in der Vergangenheit: In dem dann „Standard“ genannten Tarif ist die Bildauflösung auf Full-HD beschränkt. Auf Smartphones oder Tablets ausreichend, auf einem hochwertigen und vor allem großen Smart-TV jedoch eher unzureichend, wenn man sich erst mal an 4K-Qualität gewöhnt hat. Auch fällt hier „Dolby Atmos“ weg, was allerdings eher weniger Menschen bemerken werden.
Im Standard-Paket lassen sich maximal zwei Streams gleichzeitig anschauen – auch das reicht in den meisten Familien zweifellos aus. Ein Download von Filmen und Serien, etwa um unterwegs zu schauen, ist in beiden Tarifen – „Standard“ wie „Premium“ möglich. Der größte Einschnitt betrifft also die Bildqualität.
Werbefinanziertes Modell
Ähnlich wie Netflix führt auch Disney+ ein werbefinanziertes Abomodell ein: Wer 5,99 EUR im Monat bezahlt (hier gibt es keinen Jahrestarif), bekommt ab Novemer 2023 Full-HD (wie im Standard-Modell) und kann bis zu zwei Streams parallel haben – Downloads sind allerdings hier nicht möglich. Dafür gibt es regelmäßig Werbeunterbrechungen.
Trotz der doch erheblichen Preiserhöhung bleibt Disney+ deutlich unter den Preisen von Netflix: Hier kostet das Standard-Abo monatlich 12,99 Euro (3 EUR mehr als Disney+). Damit lässt sich das gesamte Serien- und Filmangebot auf bis zu zwei Geräten gleichzeitig in Full-HD-Qualität anschauen.
Das auch bei Netflix ebenfalls „Premium“ getaufte Abo kostet 17,99 Euro monatlich (6 EUR mehr als Disney+). Hier können Kunden das gesamte Serien- und Filmangebot auf bis zu vier Geräten gleichzeitig in Full-HD- und 4K (Ultra-HD) anschauen.
Netflix in allen Preismodellen teurer
Netflix bietet auch ein „Basis“-Abo, das 7,99 EUR im Monat kostet – aber lediglich SD-Auflösung bietet. Das ist nicht mal HD – eine Qualitätseinbuße, die sich selbst auf kleinen Smartphone-Displays bemerkbar macht und auf einem großen Smart-TV fast schon matschige Bilder liefert.
Das „Basis“-Abo mit Werbung bietet dieselbe Auflösung – aber mit regelmäßigen Werbeunterbrechungen. Kunden des „Abo“-Modells können nur auf einem Gerät gleichzeitig streamen und nichts herunterladen.
Während Netflix das Teilen von Konten (Account Sharing) seit einigen Wochen auch in Deutschland aktiv ahndet und kostenpflichtige Zusatz-Abos anbietet, verfolgt Disney+ das Teilen von Konten bislang nicht.
Amazon Prime Video kostet 8,99 EUR im Monat – es gibt keine Unterscheidung in verschiedene Tarifmodelle. Außerdem enthält Prime viele zusätzliche Dienste, wie Musik, eBooks und kostenlose Paketzustellung.