Auch dieses Jahr werden/wurden wieder viele Hightechgeschenke gemacht. Solche Geräte machen Spaß – keine Frage. Sie belasten aber auch die Umwelt.
Machen wir uns nichts vor: Trotz Klimawandel machen sich nur die wenigsten ernsthafte Gedanken darum, wie energieaufwändig die Herstellung von Smartphones, Tablets und anderen Gadgets so ist. Ich will mich da gar nicht ausschließen. Doch seitdem ich mich damit beschäftige, was so alles in einem Smartphone verbaut ist und wie viel Energie es kostet, so ein Gerät herzustellen, komme ich doch mächtig ins Grübeln.
Hightech bedeutet energieaufwändige Produktion
Denn es erzeugt durchschnittlich 54 Kilogramm CO2-Äquivalent, ein Smartphone herzustellen. Ein Tablet sogar 141 Kilogramm CO2. Glaubt man gar nicht.
Grund sind auch und vor allem die Materialien, die in so einem Gerät verbaut sind. Der Techniksoziologe Felix Sühlmann-Faul, der auf Nachhaltigkeit in der Digitalisierung spezialisiert ist, zählt mindestens 70 bis 75 Materialien auf, die „nur schwer zu fördern sind“.
Darunter „seltene Erden“. Die nicht so heißen, weil sie insgesamt rar wären. Sondern, weil man immer nur Spurenelemente im Boden oder Gestein findet. Es braucht also enorme Mengen, die in Minen mit viel Aufwand abgebaut und dann mit wahnsinnig viel Wasser bearbeitet und gewaschen werden müssen, um an dieses Material zu kommen.
Rohstoff-Abbau unter widrigen Umständen
Kobalt zum Beispiel wird im afrikanischen Kongo abgebaut. Das Material wird für Lithium-Ionen-Akkus benötigt. Doch wie Amnesty International berichtet, erfolgt der Abbau unter menschenverachtenden Zuständen. Kinderarbeit inklusive.
Das ist bei den 70 weiteren Metallen und Materialien nicht anders. Auch in Chile werden enorme Mengen solcher Materialien abgebaut – und die Umwelt zerstört.
Tipp: generalüberholte Geräte holen!
Es lohnt sich, sich damit mal zu beschäftigen. Diese ARTE-Dokumentation gibt interessante und erschreckende Einblicke.
Dann überspringt manch einer vielleicht mal die ein oder andere Handygeneration. Und: Es muss ja nicht immer das neueste Modell sein. Wer Refurbished-Geräte kauft (mehr darüber in meinem Angeklickt dazu) – also generalüberholte Geräte, die nahezu neuwertig sind – erspart Klima und Umwelt eine große Belastung und verlängert die Laufzeit eines Geräts enorm.
Von wegen Recycling
Was ich auch nicht wusste und mir vom Profi Sühlmann-Faul verraten wurde: Die allermeisten edlen Materialen und seltenen Erden in einem Smartphone oder Tablet lassen sich nicht recyceln. Selbst wenn die Geräte nicht auf einer illegalen Müllkippe in Afrika landen, sondern zum Beispiel bei Apple professionell entsorgt werden. Eine Wiederverwendung ist nicht möglich.
Ich finde wichtig, all das zu wissen!
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Fachmann Felix Sühlmann-Faul erklärt, welche Ressourcen benötigt werden