Manchmal wollt ihr so geheim wie möglich kommunizieren und vertraut nicht darauf, dass eure Messenger-Chats nicht von anderen auf eurem Smartphone eingesehen werden können. Wusstet ihr, dass ihr die iOS-Notizen-App dafür nutzen könnt?
Vom russischen Startup zum globalen Kommunikations-Giganten: Wie Telegram die Messaging-Welt auf den Kopf stellt.
Stell dir vor, du entwickelst eine App, die dir plötzlich richtig Ärger mit dem russischen Geheimdienst einbringt. Was machst du? Klar, du packst deine Koffer und haust ab! So oder so ähnlich beginnt die turbulente Geschichte von Telegram, dem Messenger, der die Tech-Welt spaltet wie kaum ein anderer. Aber von vorne:
Vom Wunderkind zum Digital-Nomaden: Die Durow-Saga
Es war einmal in Russland… Nee, keine Sorge, das wird jetzt kein Märchen. Aber die Story von Pavel Durow liest sich fast wie eins. Der Typ war mit 22 schon Millionär, nachdem er das „russische Facebook“ VKontakte gegründet hatte. Doch 2011 wurde es ihm in der Heimat zu heiß – die Behörden wollten Nutzerdaten, Durow wollte sie nicht rausrücken. Also tat er das einzig Logische: Er gründete mit seinem Bruder Nikolai einen neuen, noch sichereren Messenger. Telegram war geboren!
Aber die russischen Behörden ließen nicht locker. 2014 musste Durow endgültig die Biege machen. Seitdem tingelt er als eine Art Digital-Nomade um die Welt und entwickelt Telegram von wechselnden Standorten aus weiter. Das Hauptquartier? Irgendwo im Nirgendwo. Oder überall. Je nachdem, wen du fragst.
Was Telegram anders macht: Mehr als nur chatten
Klar, mit Telegram kannst du Nachrichten verschicken. Aber das können WhatsApp und Co. ja auch. Was also macht Telegram so besonders? Nun, da wären zum einen die Kanäle. Stell dir vor, du könntest einen eigenen Fernsehsender betreiben, nur eben als Textnachrichten. Genau das sind Telegram-Kanäle: Einseitige Broadcast-Möglichkeiten für alles von News bis Katzenvideos.
Dann wären da noch die Supergruppen. Bis zu 200.000 Mitglieder können hier quatschen. Das ist wie ein Fußballstadion, nur digital und mit weniger „Der Schiri ist blind!“-Rufen. Obwohl… in manchen Gruppen geht’s auch nicht gesitteter zu.
Und nicht zu vergessen: Die Bots. Diese kleinen Helfer können alles Mögliche: Vom Wetter-Update bis zum automatischen Übersetzer ist alles dabei. Es ist, als hätte jeder User seine eigene kleine Armee digitaler Butlers.
Die dunkle Seite der Macht: Warum Kriminelle auf Telegram stehen
Wo Licht ist, da ist auch Schatten. Und bei Telegram ist der Schatten ziemlich groß. Der Messenger ist bei Kriminellen und rechten Gruppen so beliebt wie ein Freibier-Stand auf einem Festival. Aber warum?
Zum einen ist da die Verschlüsselung. Telegram prahlt gerne damit, dass seine „geheimen Chats“ sicherer sind als Fort Knox. Ob das stimmt? Keine Ahnung, ich bin kein Hacker. Aber das Image reicht schon, um zwielichtige Gestalten anzulocken.
Dann wäre da noch die laxe Moderation. Während Facebook & Co. mittlerweile ganze Armeen von Content-Moderatoren beschäftigen, lässt Telegram seinen Nutzern oft freie Hand. Das Motto scheint zu sein: Solange niemand direkt stirbt, ist alles cool. Nicht gerade beruhigend, oder?
Behörden vs. Telegram: Das ewige Katz-und-Maus-Spiel
Logisch, dass das den Behörden weltweit nicht schmeckt. In Deutschland zum Beispiel gab’s schon mehrfach Zoff, weil Telegram sich weigerte, strafbare Inhalte zu löschen. Die Antwort des Unternehmens? Meist Schweigen. Oder ein knappes „Nö“.
In anderen Ländern sieht’s nicht besser aus. Russland hat Telegram zeitweise komplett geblockt (mit mäßigem Erfolg). Iran versucht’s immer wieder. Und selbst in der EU steht Telegram unter Beobachtung.
Aber Durow und sein Team bleiben stur. Ihre Argumentation: Privatsphäre geht über alles. Auch über Gesetze? Tja, darüber lässt sich streiten.
Verschlüsselung: Ist Telegram wirklich so sicher?
Kommen wir zum Techie-Teil: Wie sicher ist Telegram wirklich? Die Antwort ist… kompliziert.
Die normalen Chats? Nicht Ende-zu-Ende verschlüsselt. Das heißt, theoretisch könnte Telegram mitlesen. Die geheimen Chats? Die sind schon besser geschützt. Aber Telegram nutzt sein eigenes Verschlüsselungsprotokoll namens MTProto. Und da wird’s haarig.
Kryptografie-Experten sind sich einig: Ein selbstgebasteltes Protokoll ist so eine Sache. Es kann super sein – oder voller Lücken. Und weil Telegram den Code nicht komplett offenlegt, lässt sich das schwer überprüfen.
Im Vergleich dazu nutzt WhatsApp das Signal-Protokoll, das als Goldstandard gilt. Auch Signal selbst und Threema gelten als sicherer. Aber hey, dafür hat Telegram cooler animierte Sticker!
Fazit: Umstrittener Rebell oder notwendiges Übel?
Am Ende bleibt Telegram das, was es immer war: Ein kontroverser Player im Messaging-Game. Für die einen ist es der letzte Hort der freien Kommunikation. Für andere eine Brutstätte des Bösen.
Die Wahrheit? Liegt wohl irgendwo dazwischen. Telegram bietet Funktionen, die andere Messenger nicht haben. Es gibt Dissidenten eine Stimme in Ländern, wo freie Meinungsäußerung Mangelware ist. Aber es bietet eben auch Kriminellen und Extremisten eine Plattform.
Ob Telegram sein Image aufpolieren kann (oder will)? Die Zukunft wird’s zeigen. Bis dahin bleibt der Messenger das, was er am besten kann: Ein Stachel im Fleisch der Tech-Giganten und Regierungen weltweit. Und wenn wir ehrlich sind: Ein bisschen Rebellion tut der Branche vielleicht ganz gut. Auch wenn’s manchmal wehtut.
Telegram: Freiheit oder Gefahr? Der umstrittene Messenger und die Verhaftung seines Gründers.
Ein russischer Milliardär wird in Frankreich verhaftet, Millionen Nutzer weltweit sind beunruhigt, und Regierungen stehen vor einem Dilemma. Die Geschichte von Telegram ist mehr als nur die eines Messengers – sie ist ein Kampf um Privatsphäre, Sicherheit und die Grenzen der digitalen Freiheit.
Warum Telegram sowohl von Dissidenten als auch von Kriminellen geschätzt wird und welche Rolle sein enigmatischer Gründer Pawel Durow dabei spielt.
Die Magie von Telegram
Telegram: Ein Messenger, den nicht nur in Russland rund 35 Millionen Menschen nutzen, da wo Telegram entwickelt wurde, sondern überall auf der Welt. Der Messenger gilt als Symbolbild für Freiheit und Widerstand, weil der Entwickler und Chef von Telegram, Parel Durow, vergangenen Samstag überraschend bei seiner Einreise in Frankreich festgenommen wurde.
Die französischen Behörden werfen dem 39-Jährigen unter anderem Beihilfe zu Straftaten vor, aber auch und besonders mangelnde Moderation auf seinem Messenger Telegram. Die Verhaftung lässt uns alle genauer hinschauen, was Telegram eigentlich ist, was den Messenger von anderen unterscheidet und warum der Erfinder des Messengers nun in Haft sitzt.
Wer ist Parel Durow?
Pawel Durow ist ein 39-jähriger russisch-französischer Tech-Unternehmer und Milliardär, der als Gründer des beliebten Messengerdienstes Telegram bekannt ist. Geboren in Leningrad, heute Sankt Petersburg, verbrachte er einen Teil seiner Jugend in Italien und studierte später in Russland. Bevor Durow Telegram gründete, schuf er das soziale Netzwerk VKontakte, man kann sagen das russische Pendant zu Facebook. Damit ist er sehr reich geworden, senn VKontakte ist in Russland ähnlich beliebt wie Facebook hier.
Durow gilt als äußerste umstrittene Figur, die sich in Russland für Datenschutz und Verschlüsselung einsetzt, was Telegram zu einer beliebten, aber auch kontroversen Plattform macht. Seine Verhaftung in Frankreich hängt mit Vorwürfen zusammen, die sich auf die mangelnde Moderation und Kooperation mit Behörden bei Telegram beziehen, was laut den Vorwürfen der Behörden kriminelle Aktivitäten begünstigt hat.
Telegram kommt aus Russland
Telegram kommt aus Russland. Interessant ist ja, dass die russische Regierung es mehrmals verbieten wollte, es dann aber nie durchgezogen haben, weil russische Politiker es selbst benutzt haben.
Eine interessante Ironie bei Telegram. Der russische Staat hat mehrfach versucht, den Messenger zu blockieren, insbesondere im Jahr 2018, als Telegram sich weigerte, den Behörden Zugang zu verschlüsselten Nachrichten zu gewähren. Die Blockade erwies sich jedoch als technisch schwierig und letztlich ineffektiv.
Gleichzeitig nutzten viele russische Politiker und sogar offizielle Stellen Telegram weiterhin für ihre Kommunikation. Selbst der Kreml-Sprecher Dmitri Peskow gab 2017 zu, dass Telegram für die interne Kommunikation im Kreml verwendet wurde.
Diese Doppelmoral zeigt, wie sehr russische Beamte die Sicherheit und Funktionalität von Telegram schätzen, während sie gleichzeitig versuchen, die Kontrolle über die Plattform zu gewinnen. Letztendlich wurde die Blockade 2020 aufgehoben, nachdem Telegram einer begrenzten Kooperation bei der Untersuchung extremistischer Aktivitäten zugestimmt hatte. Heute ist Telegram mit etwa 30 Millionen Nutzern in Russland sehr populär und wird von beiden Seiten im Ukraine-Konflikt für Mitteilungen genutzt.
Telegramm mittlerweile weltweit beliebt
Telegram hat weltweit 800 bis 900 Millionen monatliche Benutzer. Zum einen, weil die Betreiber des Messengers gezeigt haben, dass sie selbst den russischen Behörden keine Daten liefern, aber auch, weil der Messenger schon sehr früh die Möglichkeit eingerichtet hat, sehr große Gruppen-Chats und auch Kanäle einzurichten.
Über Gruppen-Chats lassen sich auf Telegram bis zu 200.000 Menschen erreichen, über Kanäle sogar unbegrenzt viele Menschen; Telegram ist also kein Messenger, sondern ein Massenmedium. Außerdem können auch große Dateien bis zu 1,5 GByte über Telegram verteilt werden.
Was die Kooperation mit deutschen oder französischen Behörden anbelangt: Telegram hat seinen Firmensitz nach Dubai verlegt, um strengeren Regulierungen in Europa zu entgehen. Das Unternehmen kooperiert kaum mit Behörden und weigert sich oft, Nutzerdaten herauszugeben oder illegale Inhalte zu löschen.
In Deutschland und Frankreich wird erwartet, dass Messaging-Dienste bei der Bekämpfung von Kriminalität und Extremismus mitwirken, etwa durch die Herausgabe von Nutzerdaten bei richterlichem Beschluss oder die Löschung illegaler Inhalte. Macht Telegram aber nicht. Genau das macht Telegram insbesondere in extremen Kreisen links und rechts und bei Kriminellen so beliebt.
Telegram müsste Ansprechpartner für Behörden benennen, auf Anfragen reagieren und bei Ermittlungen kooperieren. Bisher lehnt das Unternehmen dies weitgehend ab und beruft sich auf den Schutz der Privatsphäre seiner Nutzer. Genau diese Haltung führt zu wachsendem Druck durch europäische Regierungen, wie die jüngste Verhaftung des Telegram-Gründers in Frankreich zeigt.
Wie gut ist die Verschlüsselung von Telegram?
Abgesehen davon: Wie sicher ist Telegram aber wirklich im Vergleich zu anderen Messengern, wie gut wird verschlüsselt?
Telegram bietet insgesamt ein zweifellos ordentliches Sicherheitsniveau, liegt aber hinter Messengern wie Signal zurück. Der Hauptgrund dafür ist die Art der Verschlüsselung: Telegram verwendet standardmäßig nur eine Client-Server-Verschlüsselung.
Das bedeutet, Nachrichten werden zwar beim Versand verschlüsselt, aber auf Telegram-Servern gespeichert, wenn auch verschlüsselt. Der Betreiber kann die Nachrichten lesen. Das ist bei WhatsApp und vor allem Signal anders: Hier kommt Ende-zu-Ende-Verschlüsselung zum Einsatz, die als extrem sicher gilt. Niemand kann mitlesen.
Wer Telegram benutzt und maximale Sicherheit benutzt, muss aktiv „Geheime Chats“ mit Ende-zu-Ende-Verschlüsselung starten.
Auch relevant: Telegram speichert Nachrichten zentral, also auf Servern. Das erlaubt unter anderem, Telegram von verschiedenen Geräten aus zu benutzen. Pluspunkt sind selbstzerstörende Nachrichten.
Telegram eine Gefahr für die Allgemeinheit?
Redefreiheit und Privatsphäre sind ein extrem hohes Gut bei uns – zu Recht. Und sie werden durch Grundgesetz und dem Verfassungsgericht auch sehr gut geschützt.
Doch kann sich eine Gesellschaft wohl kaum leisten, dass ein massenhaft verfügbares Kommunikationsmittel ununterbrochen gegen geltendes Recht verstößt – und das tut Telegram – und nicht bei der Aufklärung schwerster Straftaten hilft.
Das kann man von den Telegram-Betreibern erwarten, insbesondere eine Moderation, weil durch Kanäle und Gruppen-Chats unzählige Menschen erreicht werden. Das ist kein Eingriff in die Privatsphäre, wo sich ein paar Menschen unterhalten. Telegram ist (auch) ein Massenmedium.
Ein Staat, und der Staat sind am Ende wir alle, kann es sich wohl kaum gefallen lassen, dass geltendes Recht ignoriert wird. Ich finde es daher richtig, dass versucht wird, dem ein Ende zu setzen.
In einer Welt, in der selbst deine Kaffeemaschine mit dem Internet verbunden ist, wird der Schutz deiner Privatsphäre immer wichtiger. Erfahre, warum moderne Messenger-Dienste deine Nachrichten besser vor neugierigen Blicken schützen als der gute alte E-Mail-Verkehr.
Stell dir vor, du schreibst deinem besten Freund eine E-Mail über deine peinliche Vorliebe für Katzen-Memes. Bevor sie ihn erreicht, liest dein Internetanbieter mit, dein E-Mail-Provider schmunzelt sich eins, und ein findiger Hacker reibt sich die Hände. Klingt nicht gut? Dann wird es Zeit, dass du die Welt der sicheren Messenger kennenlernst!
Die Magie der Ende-zu-Ende-Verschlüsselung
Messenger-Dienste haben in den letzten Jahren einen gewaltigen Sprung nach vorne gemacht, was die Sicherheit angeht. Das Zauberwort heißt „Ende-zu-Ende-Verschlüsselung“ (E2EE). Aber was bedeutet das eigentlich?
Stell dir vor, du möchtest deinem Kumpel eine geheime Nachricht schicken. Früher hättest du vielleicht eine Geheimschrift verwendet, die nur ihr beide kennt. E2EE funktioniert ähnlich, nur viel, viel komplizierter. Deine Nachricht wird verschlüsselt, bevor sie dein Gerät verlässt, und erst auf dem Gerät des Empfängers wieder entschlüsselt. Dazwischen? Nur Kauderwelsch, das selbst für den neugierigsten Hacker so spannend ist wie die Bedienungsanleitung deines Toasters.
E-Mail vs. Messenger: Ein ungleicher Kampf
E-Mails hingegen… nun ja, lass uns sagen, sie sind ein bisschen wie eine Postkarte. Jeder, der sie in die Hände bekommt, kann mitlesen. Sicher, es gibt Verschlüsselungsmöglichkeiten für E-Mails, aber die sind oft kompliziert und werden selten genutzt.
Wann Messenger, wann E-Mail
Jetzt denkst du vielleicht: „Super, ich schmeiss mein E-Mail-Konto weg und mache alles über WhatsApp!“ Nicht so schnell, Digitalfreund! Beide Kommunikationswege haben ihre Vor- und Nachteile.
Messenger sind ideal für:
Schnelle, informelle Kommunikation
Austausch sensibler Informationen
Gruppenchats und -diskussionen
Sprachnachrichten und Videoanrufe
Kurz gesagt: Alles, was du auch im echten Leben besprechen würdest, ohne dir Sorgen zu machen, dass jemand mithört.
E-Mails eignen sich besser für:
Formelle Kommunikation (z.B. mit dem Chef oder Behörden)
Längere, strukturierte Nachrichten
Anhänge großer Dateien
Situationen, in denen du einen „Papiertrail“ brauchst
Die dunkle Seite der Messenger
Bevor du jetzt all deine Kommunikation auf Messenger verlegst, solltest du wissen: Auch sie haben ihre Schattenseiten.
Erstens: Die meisten Messenger sind an ein Smartphone gebunden. Wenn du dein Handy verlierst oder es geklaut wird, kann theoretisch jeder deine Chats lesen (es sei denn, du hast eine zusätzliche Sicherung eingerichtet).
Zweitens: Messenger-Dienste sammeln oft Metadaten. Sie wissen vielleicht nicht, WAS du schreibst, aber sie wissen, WANN du mit WEM kommunizierst. Für manche kann das schon zu viel Information sein.
Der Elefant im Raum: Datenschutz bei Tech-Giganten
Lass uns über den Elefanten im Raum sprechen: die großen Tech-Unternehmen hinter den populärsten Messenger-Diensten. WhatsApp gehört zu Meta (früher Facebook), und wir alle wissen, dass Mark Zuckerberg nicht gerade für seinen zurückhaltenden Umgang mit Nutzerdaten bekannt ist.
Auch wenn deine Nachrichten verschlüsselt sind, können diese Unternehmen immer noch eine Menge über dich lernen. Wer sind deine engsten Kontakte? Wann bist du online? Wie oft kommunizierst du? All diese Informationen können für Werbezwecke oder andere, weniger erfreuliche Dinge genutzt werden.
Die Open-Source-Alternative
Wenn du jetzt paranoid wirst, keine Sorge! Es gibt Alternativen wie Signal, die Open Source sind. Das bedeutet, jeder kann den Quellcode einsehen und überprüfen, ob alles mit rechten Dingen zugeht. Klingt gut, oder?
Aber Vorsicht: Auch der sicherste Messenger nützt nichts, wenn du selbst unvorsichtig bist. Denk immer daran: Das Internet vergisst nie. Auch wenn deine Nachrichten verschlüsselt sind, kann dein Gesprächspartner immer noch Screenshots machen oder Inhalte weiterleiten.
Die Zukunft der sicheren Kommunikation
Die Technologie entwickelt sich ständig weiter, und wer weiß, was die Zukunft bringt? Vielleicht werden wir bald Gedanken telepathisch übertragen – natürlich Ende-zu-Ende-verschlüsselt!
Bis dahin gilt: Sei dir bewusst, welches Tool du für welchen Zweck nutzt. Verwende Messenger für sensible oder private Gespräche, greif auf E-Mails zurück, wenn du etwas Offizielles brauchst.
Fazit: Deine Daten, deine Entscheidung
Am Ende des Tages geht es darum, dass du die Kontrolle über deine Daten behältst. Messenger bieten definitiv mehr Sicherheit als herkömmliche E-Mails, aber sie sind kein Allheilmittel.
Nutze die Vorteile der Ende-zu-Ende-Verschlüsselung, sei dir aber auch der Grenzen bewusst. Und denk immer daran: Der beste Schutz für deine Geheimnisse ist immer noch, sie für dich zu behalten. Aber wo bleibt da der Spaß?
Also, das nächste Mal, wenn du deinem Kumpel von deinem peinlichen Missgeschick beim Firmenevent erzählen willst: Greif zum Messenger. Deine zukünftigen Bewerbungen werden es dir danken!
Die EU plant eine sogenannte Chatkontrolle: Bestimmte Inhalte sollen vor dem Versenden mit dem Messenger gecheckt werden. Ein äußerst umstrittenes Vorhaben.
Die Pläne der sogenannten Chatkontrolle sind äußerst umstritten. Viele Politiker in der EU und in den EU-Staaten, aber auch zahlreiche Experten und Bürgerrechtler warnen davor, die Pläne der EU-Kommission umzusetzen, da die Privatsphäre der Menschen bedroht sei. Die geplante Chatkontrolle würde praktisch alle Smartphone-Nutzer in der EU betreffen.
Nach monatelangem Streit in der EU liegt nun ein korrigierter Vorschlag aus Belgien vor, wie eine Chatkontrolle aussehen könnte, um zum einen die gewünschten Ziele zu erreichen und andererseits berechtigte Kritik zu berücksichtigen.
Worum geht es bei der geplanten Chatkontrolle?
Der Hauptgrund für die Einführung der geplanten Maßnahmen ist der Schutz von Kindern vor sexuellem Missbrauch und die Bekämpfung der Verbreitung von Kinderpornografie.
Der Ursprung für die Idee der geplanten Chatkontrolle in der EU lässt sich auf die wachsende Besorgnis über den Missbrauch verschlüsselter Kommunikationsdienste für kriminelle Aktivitäten zurückführen, insbesondere im Zusammenhang mit Kinderpornografie und sexuellem Missbrauch von Kindern.
In den letzten Jahren spielen Instant-Messaging-Dienste wie WhatsApp, Signal und Telegram eine immer größere Rolle in der Online-Kommunikation. Diese Dienste verwenden eine sehr zuverlässige und effektive Ende-zu-Ende-Verschlüsselung, um die Privatsphäre und Sicherheit ihrer Nutzer zu gewährleisten.
Dies bedeutet jedoch auch, dass Strafverfolgungsbehörden nicht auf die Inhalte der Nachrichten zugreifen können, selbst wenn sie einen rechtmäßigen Grund dafür haben.
Das steckt hinter dem Begriff „Going dark“
Dieses Problem wurde von der Europäischen Kommission (EU) als „going dark“ bezeichnet, d.h. dass die Strafverfolgungsbehörden zunehmend Schwierigkeiten haben, die Online-Aktivitäten von Kriminellen zu überwachen und zu verfolgen.
Insbesondere im Zusammenhang mit Kinderpornografie und sexuellem Missbrauch von Kindern hat die EU-Kommission festgestellt, dass die derzeitigen Maßnahmen nicht ausreichend sind, um das Problem in den Griff zu bekommen.
Im Juli 2020 veröffentlichte die EU-Kommission eine Strategie zur Bekämpfung sexuellen Missbrauchs von Kindern, in der sie vorschlug, dass Anbieter von Kommunikationsdiensten verpflichtet werden sollten, Maßnahmen zur Erkennung und Meldung von Kinderpornografie und anderen Formen des Missbrauchs zu ergreifen. Dieser Vorschlag schloss auch die Möglichkeit ein, dass die Anbieter verpflichtet werden könnten, ihre verschlüsselten Kommunikationskanäle nach verdächtigen Inhalten zu durchsuchen.
Im Mai 2021 legte die EU-Kommission einen Gesetzesvorschlag vor, der vorsieht, dass Anbieter von Kommunikationsdiensten verpflichtet werden, Technologien zur Erkennung von Kinderpornografie und anderen Formen des Missbrauchs einzusetzen. Dieser Vorschlag sieht auch vor, dass die Anbieter verpflichtet werden können, verdächtige Inhalte zu melden und gegebenenfalls den Zugang zu diesen Inhalten zu sperren.
Der Vorschlag der EU-Kommission hat jedoch auch Bedenken hinsichtlich des Datenschutzes und der Privatsphäre aufgeworfen. Kritiker argumentieren, dass die geplanten Chatkontrollen das Recht auf Privatsphäre und Datenschutz verletzen und potenziell missbraucht werden könnten.
Es gibt aber auch Bedenken hinsichtlich der Wirksamkeit der vorgeschlagenen Technologien zur Erkennung von verdächtigen Inhalten, da diese möglicherweise nicht in der Lage sind, zwischen legalen und illegalen Inhalten zu unterscheiden, was zu falsch positiven Ergebnissen führen könnte.
Was sind die technischen Aspekte?
Wer mit Chat-Anwendungen wie Whatsapp, Signal, Threema oder Telegram kommuniziert, kann sich bislang darauf verlassen: Niemand kann mitlesen. Die in modernen Chat-Apps verwendete Ende-zu-Ende-Verschlüsselung verhindert das zuverlässig. Selbst Betreiber der Apps wissen nicht, was geschrieben und ausgetauscht wird.
Doch diesen Schutz nutzen auch Kriminelle aus.
Deswegen sollen alle Messenger-Anbieter künftig eine Risikobewertung ihrer Dienste durchführen und in Kategorien wie „hoch“, „mittel“ und „niedrig“ einteilen.
Es gilt als gesichert, dass Dienste, die eine anonyme und verschlüsselte Kommunikation erlauben, nach den Plänen als „hoch“ riskant eingestuft werden. Dazu gehören alle gängigen Messenger wie Whatsapp, Signal, Threema oder Telegram.
Messenger-Dienste mit hohem Risiko sollen dann verpflichtet sein, die zu versendenden Inhalte der Nutzer – noch vor der Verschlüsselung – direkt auf den Geräten der Nutzer zu scannen und illegale Inhalte proaktiv an Behörden zu melden.
Vorteil dieses Verfahrens: Die Verschlüsselung selbst wird nicht direkt geschwächt. In früheren Versionen der angestrebten Regelung wurden Mechanismen vorgesehen, die Verschlüsselung auszuhebeln oder dass Messenger-Betreiber mit Strafverfolgungsbehörden kooperieren müssen. Diese Pläne wurden aber verworfen.
Wie soll die Chatkontrolle erfolgen?
Wenn die Pläne der Chatkontrolle umgesetzt werden, würde sich für Nutzer von Messenger-Apps einiges ändern. Die Apps müssten die Inhalte vor der Verschlüsselung und vor dem Absenden auf möglicherweise illegale Inhalte überprüfen. Und das auf den Geräten selbst, also auf den Smartphones der Nutzer. Ein Verfahren, das sich Client-Side-Scanning nennt.
Überprüft werden sollen ausschließlich Fotos und Videos. Texte und Audios wären von der geplanten Chatkontrolle nicht betroffen.
Der Vorgang ist allerdings aufwändig. Dazu müssten entweder digitale Fingerabdrücke, sogenannte Hashcodes (eine Art mathematische Quersumme aus den Pixeln eines Bildes) bereits bekannter pornografischer Inhalte auf allen Geräten der Nutzer gespeichert sein; oder es müsste vor jedem Sendevorgang in einem Messenger ein Abgleich mit Servern erfolgen, die den im Gerät erzeugten Hashcode (Fingerabdruck) überprüfen.
Bei diesem Verfahren würden nicht kriminelle Fotos selbst auf den Geräten der Nutzer landen und es würden auch nicht die Fotos zur Überprüfung an die Server der Messenger-Betreiber geschickt, sondern lediglich ein Hashcode. Eine Art digitaler Fingerabdruck. Anhand des Hashcodes lässt sich kein Foto rekonstruieren, es lässt sich lediglich feststellen, ob zwei Fotos identisch sind.
Allerdings sind auch „false positive“-Fälle möglich: In solchen Fällen kämen Menschen unter Verdacht, weil ihre Fotos möglicherweise nur aus mathematischer Sicht eine gewisse Ähnlichkeit zu bekannten kriminellen Fotos aufweisen. Sie würden dann den Behörden gemeldet und müssten sich erklären.
Was Kritiker befürchten
Kritiker argumentieren, das würde nicht nur die Privatsphäre schwächen, sondern stelle auch ein Sicherheitsrisiko dar. Denn es ist denkbar, dass Cyberbetrüger genau diesen Mechanismus ausnutzen, um Daten abzugreifen oder Smartphones zu Spionen umfunktionieren.
Außerdem drohe eine anlasslose Massenüberwachung, sagen Kritiker. Denn jeder stehe jederzeit unter dem potenziellen Verdacht – und zwar beim Absenden jeder einzelnen Nachricht, die Fotos oder Videos enthält – kriminelle Inhalte zu verteilen. Außerdem würde die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung geschwächt oder sogar aufgehoben, da die Inhalte vor der Verschlüsselung gescannt werden müssen
Oft verwendet ihr WhatsApp nicht nur als direkten Kommunikationskanal zu einem Benutzer, sondern wollt gleich mit mehreren Personen kommunizieren. Gruppen sind die eine Möglichkeit: Eher unbekannt, aber sehr hilfreich sind da aber auch die Broadcast-Listen!
Am 19. Februar 2014 hat Mark Zuckerberg den populären Messenger-Dienst WhatsApp für 16 Mrd. Dollar gekauft – und in sein Imperium integriert. Seitdem hat sich einiges getan.