Fernsehen mit Twitter

Fernsehen mit Twitter

Twitter will an die Börse. Da braucht es im Vorfeld neue Ideen, um die Fantasien möglicher Investoren zu beflügeln. Wie Twitter jetzt bekanntgegeben hat, werden Twitter-User künftig Fernsehsendungen oder Filme per Mausklick oder Fingertippen anschauen oder aufzeichnen zu können.

Ab November lassen sich Tweets mit einem „See it“-Button versehen. Klickt oder tippt man darauf, öffnet sich eine spezielle Twitter Card. Kunden des Kabelnetzes Comcast sollen die sich dahinter verbergende Sendung dann sofort anschauen oder aufzeichnen können, und das sowohl auf Smartphone, Tablet oder PC.

Twitter wird also zur virtuellen Fernbedienung. Da Twitter in den USA längst zu einem wichtigen Leitmedium geworden ist, könnte Twitter auf diese Weise Fernsehsendern tatsächlich zu mehr Zuschauern verhelfen, wenn entsprechende Tweets abgesetzt werden. In der Anfangsphase werden nur vergleichsweise wenige Menschen diesen neuen Service nutzen können. Doch das Prinzip ist ausbaufähig.

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Google Chromecast: Fragen und Antworten

Google Chromecast: Fragen und Antworten

Der Onlinekonzern Google hat diese Woche die Fachwelt überrascht: Auf einer Pressekonferenz in kleinem Kreis in San Francisco haben Google-Manager ein neues Stück Hardware präsentiert, das nicht viel größer als ein Daumen ist, aber unsere Wohnzimmer verändern könnte. Denn das Chromecast genannte Minigerät macht aus einem ganz einfachen Fernseher im Handumdrehen einen Google-Fernseher.

  • Wie genau muss man sich diesen neuen Stick von Google vorstellen. Wie funktioniert Google Chromecast?

Man kennt Google ja in erster Linie als Suchmaschine und Onlinedienst, aber Google baut durchaus auch Hardware, Tablets zum Beispiel oder Smartphones. Chromecast ist ebenfalls Hardware: Ein Stick, der aussieht wie ein etwas zu fett geratener USB-Stick, den aber steckt man nicht auf einen PC auf, sondern auf die HDMI-Schnittstelle des Fernsehers, also dort, wo man sonst den BluRay-Player oder die Settop-Box anschließt. Schon wird aus einem handelsüblichen Fernseher ein internettaugliches Smart-TV, ein Fernseher mit Internetzugang also.

Technisch gesehen ist der Stick eine Art Minirechner. Nachdem man ihn an den Fernseher gestöpselt hat, stellt er per WLAN Zugang zum Internet her und streamt Fotos, Musik, Videos oder Leihfilme aus dem Internet direkt aufs Gerät. Alles, was man dazu braucht, ist ein Google-Konto. Bemerkenswert ist der Preis: Der Stick kostet lediglich 35 Dollar und ist damit deutlich günstiger als alles andere, was es auf dem Markt gibt.

  • Funktioniert das wirklich mit jedem Fernseher?

Nicht mit jedem, aber mit Geräten, die man in den letzten Jahren gekauft hat. Man braucht dafür eine HDMI-Schnittstelle. Ganz alte Fernseher haben das nicht, da kann man Chromecast dann nicht nutzen. Aber jeder Flachbildschirm hat heute auch eine HDMI-Schnittstelle, bei alten Röhrengeräten ist die Chance kleiner.

  • Wie wird der Stick denn bedient? Fernseher verfügen schließlich nicht über Maus und Tastatur – und über die normale Fernbedienung ist doch eine Bedienung des Sticks schwer vorstellbar.

Man könnte so einen Stick natürlich mit einer eigenen Fernbedienung ausliefern, so wie Apple das bei seinem Apple-TV macht. Aber das würde den Preis nach oben treiben – und man hätte noch eine weitere Fernbedienung auf dem Couchtisch rumfliegen. Die Ingenieure haben sich deshalb etwas wirklich Schlaues einfallen lassen: Man bedient den Chromecast-Stick mit Smartphone oder Tablet.

Die Mobilgeräte fungieren als Fernsteuerung. Interessanterweise hat Google keinerlei Berührungsängste, was die Welten anderer Hersteller betrifft. Man kann auch ein iPhone oder iPod Touch nehmen, um Chromecast zu steuern – und natürlich jedes Android-Gerät. Auch ein PC mit Chrome als Browser kann zur Fernsteuerung benutzt werden. Der Benutzer hat da jede Freiheit, das ist gut so. Es wird sogar Apps geben, die speziell für Chromecast entwickelt werden.

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  • Der Preis von 35 Dollar scheint ein Kampfpreis zu sein. Kann Google damit Geld verdienen?

Am Stick selbst wird Google nichts oder nicht viel verdienen. Das ist wirklich ein Kampfpreis. Google will Apple angreifen, denn Apple hat mit AirPlay und Apple TV durchaus vergleichbare Produkte im Angebot. Aber Apple TV kostet 109 Euro, ist also drei Mal so teuer wie Chromecast. Apple dürfte also am meisten Probleme bekommen… Verdient wird auf lange Sicht. Dadurch, dass man über das Gerät zu Onlinediensten gelenkt wird und sich Inhalte aus dem Internet besorgt, wird Umsatz gemacht. Die Benutzer werden Musik kaufen, Filme in Online-Videotheken ausleihen, vielleicht auch für Apps bezahlen. Dass so etwas klappt, hat Apple vorgemacht, das könnte bei Chromecast ganz genauso sein.

  • Apple, Microsoft, Google: Alle großen IT-Unternehmen stürzen sich aufs Wohnzimmer und versuchen hier Fuß zu fassen. Warum eigentlich?

Der Grund ist klar: Wir verbringen recht viel Zeit im Wohnzimmer, auf der Couch sitzend – und nutzen dann elektronische Medien, etwa das Fernsehen. Hier spielen Apple, Microsoft, Google und Co. bislang keine so große Rolle. Das wollen die Unternehmen ändern. Sie wollen einen Teil der medialen Aufmerksamkeit, sie wollen uns mit Spielen oder eigenen Videoangeboten unterhalten – und natürlich auf die ein oder andere Weise Geld verdienen. Direkt, indem sie uns Inhalte wie Musik oder Filme verkaufen. Oder indirekt, durch Werbung und indem wir ihre Onlinedienste nutzen.

Es gibt schon lange das Gerücht, dass Apple ein eigenes Fernsehgerät entwickeln will. Bislang hat sich das noch nichts Konkretes ergeben. Durch Erweiterungen wie Chromecast gibt es aber auch kaum noch einen guten Grund, so ein Gerät zu entwickeln oder zu kaufen, weil ja jeder Fernseher internettauglich gemacht werden  kann.

Für Google ist Chromecast auch eine feine Sache, denn das Unternehmen muss keine strategischen Partnerschaften mit Fernsehherstellern mehr eingehen, jeder Kunde kann selbst entscheiden, ob er seinen Fernseher zum Google-Fernseher macht. Durch Chromecast kommt meiner Meinung nach Bewegung in die Sache. Wir werden in Zukunft viel öfter Apple, Microsoft und Google in unseren Wohnzimmern sehen.

Google Chromecast: Für 35 Dollar macht Fernsehern zum Smart-TV

Google Chromecast: Für 35 Dollar macht Fernsehern zum Smart-TV

Google hat mit Chromecast ein USB-Stick-großes Gerät vorgestellt, das jeden einigermaßen modernen Fermseher innerhalb von Sekunden online bringt. Dazu wird der Chromecast-Stick auf den HDMI-Port des Fernsehers gesteckt. Sofort stellt der 35 Dollar teure Stick Kontakt zum WLAN her und verbindet das TV-Gerät mit dem Internet.

Wer sich nun fragt, wie man den Stick denn bedient, schließlich verfügen nur die wenigsten Fernseher über Tastatatur und Maus: Dafür haben sich Googles Entwickler etwas wirklich Schlaues einfallen lassen. Chromecast wird per Smartphone, Tablet oder Chrome-Browser im PC bedient. Schon lassen sich komfortabel Videos, Musik und andere Inhalte aus dem Netz holen und auf dem Fernseher abspielen (streamen).

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Ein ganz ähnliches Konzept wie Apple AirPlay, allerdings konsequenter weitergedacht – und nicht auf eine Konzernwelt beschränkt. Denn Chromecast kann man auch mit iOS-Geräten bedienen, das wäre in der Apple-Welt undenkbar.

Kluger Schachzug: Für kleines Geld lässt sich vorhandene Hardware (Fernseher) zu einem Google-Gerät machen. Smartphone oder Tablet fungieren dabei nur als Fernbedienung, die Inhalte werden ohne Umwege aus dem Netz zum Chromecast-Stick gestreamt. Der besondere Charme: Innerhalb von Sekunden wird jeder Fernseher zu einem Google-Fernseher, ohne lästige Kooperationen oder Megadeals. Einfach so. Dadurch eröffnet sich für Google ein völlig neuer Markt. Ins Wohnzimmer drängt es alle. Mit solch einer winzigen Hardware kann es auch gehen, man muss also nicht immer gleich selbst einen Fernseher bauen.

Um Chromecast nutzen zu können, ist ein Google-Account nötig. Bevorzugt ausgespielt werden Inhalte aus dem Google-Imperium: Videos von Youtube (gehört zu Google), aber ebenso auch Musik oder Leihfilme aus dem Google-Play-Store. Der Onlinekonzern hat einen wie ich finde eleganten Weg gefunden, ohne Risiko und mit minimalen Aufwand auf mehr Geräten präsent zu sein. Das dürfte sich auszahlen.

Chromecast ist eine klare Kampfansage an Apple. Apple TV kann auch eine Menge, ist aber mit 109 Euro deutlich teurer. Chromecast kostet nur ein Drittel und erlaubt künftig jedem PC-Benutzer, Inhalte auf dem Fernseher anzuzeigen, vorausgesetzt, er hat einen Chromecast-Stick und benutzt Chrome zum Browsen.

Auch Internet-Fernseher sollen gezählt werden

So richtig aussagekräftig ist die berühmte „Quote“ der Fernsehsender und –sendungen eigentlich nicht mehr, schließlich schauen viele Menschen heute (auch) im Internet fern – jeder Dritte benutzt heute auch die Mediatheken, doch diese Zuschauer werden bislang nicht berücksichtigt. Sie spielen bei der Quotenmessung keine Rolle.

Das soll sich jetzt ändern: 20.000 zusätzliche Haushalte sollen mit Messinstrumenten ausgerüstet werden, um künftig auch das Sehverhalten im Internet erfassen und auswerten zu können. Wer montags morgens den Tatort guckt, wird dann mitgezählt – und nicht mehr, wie bislang, ignoriert.

ARD live im Internet anschauen

Immer mehr Fernsehsendungen sind auch im Internet verfügbar. Denn alle großen Sender haben im Internet eine Mediathek, über die sich Filme auch nachträglich abrufen lassen. Sie können sich auch ansehen, was gerade jetzt im Fernsehen läuft. Neben dem WDR überträgt jetzt auch die ARD das gesamte Programm als Livestream im Netz. (mehr …)

Amazon will Medien-Unternehmen werden

Amazon nur ein Online-Versandhaus wie jedes andere? Von wegen. Schon lange hat Amazon-Chef Jeff Bezos mehr vor. Er will Amazon nach und nach zu einem Medienkonzern ausbauen. Deshalb hat Amazon den eBook-Reader Kindle erfunden und verkauft das Gerät äußerst erfolgreich. Und weil so viele den Kindle benutzen, kaufen auch viele bei Amazon eBooks ein. Das lohnt sich für den Konzern. Amazon ist längst zum wichtigen eBook-Händler der Welt avanciert.

Doch der Onlineshop verkauft auch Musik, verleiht online Filme, bietet Apps zum Download an und vieles andere mehr. Alles nicht genug. Jetzt will Amazon auch noch Hollywood Konkurrenz machen. Der Internetversender hat angekündigt, Pilotfilme für sechs Serien herstellen zu wollen. Die Filme sollen im Netz gezeigt werden. Der erfolgreichste Pilotfilm zieht dann eine Serie nach sich, die man sich online und auf Amazons Tablets anschauen kann. So einer wie Jeff Bezos will eben nicht nur Bücher verkaufen.

Sony bringt Google TV nach Deutschland

Das hat ganz schön lange gedauert: Im September will Sony eine Settop-Box mit Google TV auf den deutschen Markt einführen. Damit lässt sich jeder moderne Fernseher mit wenigen Handgriffen mit Google TV verbinden. Google TV ermöglicht nicht nur das Abspielen von Youtube-Videos und das Anzeigen von Webseiten, sondern auch die Online-Ausleihe von Kinofilmen gegen Gebühr.

Damit ist Google auf dem deutschen Markt recht spät dran. In den USA gibt es Google TV bereits seit 2010. Bislang allerdings mit nur mäßigem Erfolg. Apple TV kann man in Deutschland bereits seit 2010 benutzen. Google TV ist eine klare Konkurrenz dazu.

Obwohl Sonys Settop-Box mit eingebautem Google-Fernsehen so spät auf dem deutschen Markt erscheint, fehlen einige wichtige Funktionen, die es in den USA längst gibt und auch sinnvoll sind. Man kann mit Sonys Settop-Box weder nach Fernsehsendungen suchen, noch den Videorekorder programmieren. Dabei ist gerade das nützlich. Wieder mal wird ein Produkt in Deutschland nicht nur spät, sondern auch noch halbherzig eingeführt. Schade.

Such-Maschine für Online-Media-Theken

Such-Maschine für Online-Media-Theken

Fernsehsendungen lassen sich heute nicht nur klassisch im Fernsehgerät anschauen, sondern oft auch im Internet. Immer mehr TV-Stationen betreiben eine Mediathek, in der sie Eigenproduktionen nach der Ausstrahlung online stellen (manchmal sogar vorher). Doch die Webseiten aller Sender abzuklappern, um interessante Sendungen, Beiträge oder Serien zu sehen, ist ziemlich umständlich.

Wer auf der Suche nach der letzten Episode der Lieblings-Soap, der Reportage von gestern Abend oder dem Tatort vom vergangenen Sonntag ist, besucht am besten das praktische Portal fernsehsuche.de. Die Webseite dient als Suchmaschine für derzeit 19 Mediatheken, weitere sollen bald dazu kommen.

Über die Menüs in der linken Spalte und die Knöpfe am oberen Rand legen die Besucher fest, welche Sendungen angezeigt werden. Als Kriterien stehen der Sender, die Uhrzeit und der Tag in der zurückliegenden Woche bereit. Allerdings kann man auch einfach alle Beiträge durchstöbern und diese mit einem Klick öffnen. Der Besucher gelangt dann sofort in die jeweilige Mediathek und kann sich die Sendung anschauen.

Darüber hinaus bietet fernsehsuche.de die Möglichkeit, Sendungen zu finden, die ein bestimmtes Thema behandeln. Dazu gibt man einfach das Suchwort – etwa «Piratenpartei» oder «Fußball» – in das Suchfeld ein, schon werden nur entsprechende Beiträge angezeigt.

Bedenken sollte der Suchende allerdings, dass die Sendungen nicht für immer in den Mediatheken stehen. Die Öffentlich-Rechtlichen beispielsweise löschen sie in der Regel nach sieben Tagen wieder, spätestens nach einem halben Jahr, dafür haben die Lobbyverbände der Zeitungsverleger gesorgt. Viele private Stationen stellen ihre Inhalte nicht kostenlos bereit: Oft gibt es ein Abo oder die Option, einzelne Videos gegen entsprechende Gebühren abzurufen. Aber über fernsehsuche.de findet man zumindest, was man sucht.

www.fernsehsuche.de