Überprüfen eines Textes nach Plagiaten mit Word

Überprüfen eines Textes nach Plagiaten mit Word

Plagiate, ein Begriff, der in den letzten Monaten immer mehr in die Presse gekommen ist. Dabei ist dieser nicht neu: Kopiert, im Volksmund „abgekupfert“ wurde schon immer. Allerdings fällt das dank der Möglichkeiten des Internets deutlich schneller auf. Wenn Sie sicherstellen möchten, dass sich nicht versehentlich ein Zitat in einem Ihre Texte versteckt, das nicht markiert ist, dann hilft Ihnen Word selbst dabei.

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Word ab 2007: Literatur-Verweise plagiatssicher verwalten

Diplomanden und Doktoranden wissen (oder sollten zumindest wissen), dass zu einer Diplom- und Doktorarbeit ein Literaturverzeichnis gehört. Dort steht, aus welchen Quellen zitierte Textpassagen stammen und welche Literatur die Grundlage für die eigene Arbeit bildet. Word hilft bei der plagiatssicheren Verwaltung von Zitaten und Literaturverzeichnisse.

Seit der Version 2007 kann Word Zitate und Literaturverzeichnisse (fast) automatisch verwalten. Die Befehle dazu gibt’s im Menüband „Verweise“ im Bereich „Zitate und Literaturverzeichnis“. Um einen neuen Literaturverweis einzufügen, auf die Schaltfläche „Zitat einfügen“ und dann auf „Neue Quelle erstellen“ klicken. Danach die Daten zur Quelle eintragen und mit OK bestätigen. Im Text wird das Zitat mit einem entsprechenden Verweis auf die Quelle eingefügt. Werden auf diese Weise alle Quellen gekennzeichnet, lässt sich abschließend mit dem Befehl „Literaturverzeichnis“ automatisch das passende Literaturverzeichnis einfügen. Wer das konsequent durchführt, hat von Plagiatsjägern nichts zu befürchten.

 

Wiki prüft Plagiats-Vorwürfe gegen Silvana Koch-Mehrin

Jetzt hat es eine FDP-Politikerin erwischt: Nachdem Theodor zu Guttenberg nach den Plagiatsvorwürfen den Hut nehmen musste, gibt es nun ähnliche Verdachtsmomente gegen die FDP-Politikerin Silvana Koch-Mehrin. Auch ihre Dissertation soll stellenweise abgeschrieben worden sein.

Nach GuttenPlag kommt nun VroniPlag: Hier wird die Doktorarbeit Koch-Mehrins auf mögliche Plagiate untersucht. Das Wiki braucht Helfer, die genügend Fachkenntnisse haben und die Arbeit unter die Lupe nehmen. Erste Plagiatshinweise gibt es bereits in dem rund 225 Seiten umfassenden Manuskript.

Heute schon „geguttenbergt“?

Sprache lebt. Wer heute was im Internet sucht, der googelt. Darf er auch, denn das steht schließlich sogar im Duden, das mit dem Googeln.

Gut möglich, dass demnächst auch das Verb Guttenbergen im Duden steht. Dann kann man sagen: „Stell Dir vor, ich wurde geguttenbergt.“ Also: Beklaut. Zumindest wenn es um Ideen oder geistiges Eigentum geht. Ich vermute, schon jetzt würden das wohl die meisten verstehen.

Der Begriff zieht gerade erste Kreise in der Blogosphäre. Honigkuchenpferd besteht darauf, ihr Mann – selbst gerade mit einer Doktorarbeit beschäftigt – hätte das Verb zum ersten Mal verwendet. Mag sein. Kann ich nicht kontrollieren.

Fest steht: Man kann auch schon T-Shirts mit dem Aufdruck bestellen

Man darf also gespannt sein, ob es dieses wunderbare Verb aus der Blogosphäre in die weite Welt der traditionellen Medien und dann irgendwann in den allgemeinen Sprachgebraucht schafft.

Wann kommen Plagiate auf Knopfdruck?

Wie schnell und effektiv sich mit einem Wiki herausfinden lässt, ob ein Textdokument originell (oder besser: originär) ist oder doch eher ein Meisterwerk à la Copy and Paste, das hat der Fall zu Guttenberg eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Mit Hilfe ganz gewöhnlicher und zudem kostenlos verfügbarer Hilfsinstrumente wie Suchmaschinen lässt sich heute in Sekundenbruchteilen herausfinden, ob ein Satz oder Absatz so oder so ähnlich schon mal veröffentlicht wurde – zumindest, wenn der Text im Internet verfügbar ist, was heute auf die meisten Texte mehr oder weniger zutrifft.

Längst gibt es für Lehrer oder Hochschulprofessoren spezielle Software, die ebenfalls beim Aufspüren von Schummeleien behilflich ist. Die Programme finden heraus, ob Hausarbeiten sich auffallend mit Arbeiten ähneln, die bereits im Netz verfügbar sind – oder ob doch ein bisschen viel Wikipedia in der Arbeit enthalten ist.

So sehr sich alle über zu Guttenberg echauffieren, und das sicher nicht mal zu Unrecht: Wohl jeder hat zumindest schon mal daran gedacht, bereits vorhandene Texte aus öffentlich zugänglichen Quellen zu „übernehmen“, ohne sie ausdrücklich entsprechend zu kennzeichnen.

Wie mühsam es ist, die Texte dann zu bearbeiten, zu paraphrasieren, so dass sich nicht mehr ohne weiteres erkennen lässt, dass es sich um eine Dublette handelt. Daher denke ich: Schon bald wird es Webdienste geben, die Textpassagen so umarbeiten, umtexten, dass der Sinn erhalten bleibt, aber nicht mehr nachgewiesen werden kann, dass es sich um eine Kopie handelt. Kreatives Umtexten auf Knopfdruck – ob ein Computer das heute schon kann?

Vermutlich schon, bei entsprechender Programmierung. IBM hat mit seinem Watson ja gezeigt, dass eine Maschine heute durchaus auf umgangssprachlich und sogar ironisch formulierte Fragen korrekt antworten kann, schneller und besser als jeder Mensch, sogar in einer Fernsehsendung wie „Wer wird Millionär?“. Es dürfte also nur eine Frage der Zeit sein, bis es so etwas gibt – kommt dann allerdings zu spät für zu Guttenberg, jedenfalls für die letzte Dissertation. Wer weiß: Vielleicht plant der (Noch-)Bundesminister aber ja auch schon eine neue Doktorarbeit – in der Zeit nach seinem Karriereende. Kann eigentlich nicht mehr lange auf sich warten lassen…

GuttenPlat: Online nach Plagiaten fahnden

Prominent zu sein ist zuweilen kein Spaß. Wäre Theodor von Guttenberg nicht zufällig Bundespolitiker und Verteidigungsminister, würde sich die Öffentlichkeit wohl kaum für seine Dissertation interessieren. Denn eine Doktorarbeit mit dem Titel „Verfassung und Verfassungsvertrag“ verspricht keine spannende Lektüre.

Aber von Guttenberg ist prominent. Er steht außerdem auf einem hohen Sockel. Monatelang war er der Liebling der Medien. Doch der Wind hat gedreht: Jetzt wird seine Doktorarbeit online zerpflückt. Im eigens eingerichteten Wiki GuttenPlag untersucht die Online-Community jede einzelne Seite seiner 475 Seiten umfassenden Werks und weist auf vermeintliche Plagiate hin. Bislang hat die Community über 250 Seiten ausfindig gemacht, die mögliche Plagiate enthalten.

Das sind stolze 62 Prozent, auf denen von Guttenberg sich angeblich in anderen Quellen bedient hat. So mancher Plagiatsvorwurf dürfte jeder Grundlage entbehren, schließlich kann jeder Einträge im Wiki vornehmen. Immerhin weist das Wiki auch gleich auf der ersten Seite darauf hin: „Diese Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit oder Richtigkeit. Es werden automatisch alle im Wiki aufgeführten und korrekt benannten Plagiatsseiten gelistet.“

Aber die Idee ist interessant: Eine stattliche Zahl von Helfern untersucht in kollaborativer Arbeit von Guttenbergs Dissertation, fahndet nach möglichen Plagiaten. Klar, dass eine Gruppe da schneller ans Ziel gelangt als ein einzelner. ich finde es spannend zu sehen, was da im einzelnen alles entdeckt wurde – und was am Ende tatsächlich das Etikett „Plagiat“ verdient. Ganz ohne fachmännischen Blick und ohne Endkontrolle geht es aber nicht. Deshalb ist es gut, dass die Betreiber des Wikis die im Wiki gemaldeten Fundstellen nochmal überprüfen lassen.

Der Fall Guttenberg hat eine neue Form der Kontrolle im Web etabliert: Per Wiki lassen sich innerhalb kürzester Zeit mit bewährten technischen Mitteln (hier: Wiki) Arbeitsgruppen organisieren und Inhalte kontrollieren. Ein knapp 500 Seiten starkes Werk auf Herz und Nieren zu überprüfen, so etwas hätte früher Monate gedauert. Heute hat man, dank Internet, schon nach Tagen interessante Ergebnisse.