Chrome Frame, ein Add-on für Internet Explorer, das Websites in Chromes Rendering Engine darstellt, sorgt derzeit für lebhafte Diskussionen. „Die Angriffsfläche für Schadprogramme verdoppelt sich“, sagt Microsoft. Google kontert, Chrome Frame biete „bessere Performance, starke Sicherheitsfunktionen und mehr Wahlmöglichkeiten zu bieten – über alle Version des Internet Explorers hinweg“. Eine klare Kampfansage – doch was steckt wirklich dahinter?
Seit Dienstag, als Google das Chrome-Add-on für Internet Explorer vorstellte, scheiden sich die Geister. Erklärtes Ziel von Chrome Frame ist, bessere Unterstützung für Webstandards auch für den IE einzuführen, und zwar ab Version 6 (!). Mittels eines speziellen HTML-Tags können Websites angeben, dass sie lieber in Chrome Frame als im Original-IE angezeigt werden wollen.
Zwar befindet sich das Add-on laut Auskunft von Google noch in der Entwicklung, doch Google plant, für seinen Dienst Wave, der noch Ende September an den Start gehen soll, die Verwendung von Chrome Frame dringend zu empfehlen. „In der Vergangenheit hat das Google Wave-Team zahllose Stunden einzig und allein damit verbracht, das Nutzungserlebnis von Google Wave im Internet Explorer zu verbessern. Wir könnten jetzt genauso weitermachen, doch indem wir stattdessen Google Chrome Frame verwenden, können wir all diese Programmierzeit in mehr Funktionen für alle unsere Nutzer investieren, ohne dass Nutzer von Internet Explorer benachteiligt werden“, so Lars Rasmussen, Google Wave Team-Manager.
Ein Browser in einem anderen Browser darstellen – die Idee ist nicht neu, denn schon seit geraumer Zeit gibt es das Firefox-Add-on IE Tab, mit dem man bestimmte Websites mit Internet Explorer darstellen kann, innerhalb des Firefox-Browserfensters. Da macht keiner bei Mozilla den Mund auf. Ist Chrome Frame also genial, oder „nur“ eine neue Facette der „Liebe“ zwischen Microsoft und Google?