Online-Musik ohne Kopierschutz

von | 02.04.2007 | Tipps

Das gab es bislang fast nur in dubiosen oder sogar kriminellen Quellen: Musik ohne jeden Kopierschutz. Doch nun haben Apple und das Musiklabel EMI in London bekannt gegeben, dass man künftig im Onlineshop iTunes Musik ohne Kopierschutz einkaufen kann. Also ohne lästiges “Digitial Right Management”. Dazu kann ich nur sagen: Wau.

Verlangt wurde danach schon lange. Denn wenn Musik im MP3-Format ausgeliefert wird, dann kann sie frei kopiert werden. Ohne jede Einschränkung. Und auch ohne Stolperfallen. Brennprogramme müssen sich nicht mehr um Kopierschutz kümmern. Und was noch besser ist: Der ehrliche Kunde muss es auch nicht. Er kann mit der gekauften Musik endlich machen, was er will. Was eigentlich eine Selbstbverständlichkeit sein sollte, in der Praxis bislang aber eben nicht so ist.

Wer Musik bei iTunes kauft, konnte bislang nur seinen iPod damit betanken. Andere Player kommen mit dem Kopierschutz von iTunes nicht klar. Bei anderen Musikportalen ist es genau umgekehrt: Wer hier Musik einkauft, kann sie nicht ohne weiteres auf den iPod laden. Bislang war immer technisches Getricks nötig. Diese Zeiten sind künftig vorbei. Zumindest bei Musik von EMI. Da kann man nur hoffen, dass andere Musiklabels nachziehen – und ihre Musik auch von den Fesseln des Digital Right Management befreien.

Gleichzeitig soll die Qualität der Musik besser werden: 256 Kbit/Sekunde statt wie bisher 128 Kbit/Sekunde. Das ist ein hörbarer Unterschied. Alben sollen genauso viel kosten wie bislang. Einzeltitel ohne Kopierschutz werden für 1,29 Euro pro Titel angeboten statt wie bisher für 0,99 Euro. Wer einen kopiergeschützten Titel bereits gekauft hat, kann für 30 Cent Aufschlag auf den MP3-Titel “upgraden”.

Eigentlich sind damit alle wichtigen Forderungen der meisten Musikfans erfüllt. Jetzt bleibt abzuwarten, ob mehr gekauft wird – oder immer noch kopiert. Denn das ist natürlich die Gefahr dabei: Niemand muss sich nun noch die Mühe machen, einen Kopierschutz zu “knacken”. Geht es um Fairness, müssten die Musikfans dieses Entgegenkommen des Musiklabels honorieren.